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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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ihn aufforderte, zum Grosvenor Place zu fahren. Seit er in den Diensten des Herzogs stand, hatte er ihn noch nie um elf Uhr nach Hause gebracht. »Und spann die Pferde noch nicht aus.«
    Morton war ebenfalls verblüfft. Er nahm dem Herzog den Mantel ab und schenkte ihm einen doppelten Whisky ein. Er war noch nicht betrunken, sah aber trotzdem gar nicht gut aus.
    »Ich gehe zur Herzogin. Sorgt dafür, dass wir nicht gestört werden. Wer auch immer kommen sollte, muss warten.« Er nahm die Karaffe mit. Hamilton hatte keine Angst. Er war voller Entsetzen. Der Herzog betrat die Suite seiner Frau und ging ohne zu klopfen in ihr Schlafzimmer. Er sah den flüchtigen Ausdruck von Panik in ihrem Gesicht, bevor sie es verhindern konnte. Sonst hatte er gewöhnlich ein wohliges Gefühl, wenn er sah, dass er sie beherrschte, aber heute Abend nicht. Er lief Gefahr, die Kontrolle zu verlieren. Du beherrschst sie trotzdem, erinnerte er sich selbst streng.
    Elizabeth, die sich gerade hatte ausziehen wollen, um ins Bett zu gehen, wurde von Angst erfasst, als Hamilton hereinkam. Sie hatten einem Musikabend beigewohnt, der von dem neuen Premierminister und seiner Frau, Herzog und Herzogin von Newcastle, gegeben wurde, und der gegen zehn Uhr zu Ende gewesen war. Hamilton hatte sie zu Hause abgesetzt und war dann seiner Wege gegangen, so dass sie dachte, sie wäre ihn für diesen Abend losgeworden. Als er Kate Agnew wegschickte, wurden ihre Knie weich, und sie sank auf einen Sessel vor dem Feuer. Sie sah zu, wie er sich ein Glas Whisky einschenkte und es leer trank, bevor er etwas sagte.
    »Wusstest du, dass ich schon mit achtzehn Herzog wurde, weil mein Vater in einem Duell ums Leben kam?«
    »Nein, Euer Gnaden, das wusste ich wirklich nicht.«
    »Er kämpfte gegen Charles Mohun. Sie töteten einander ... blieben beide auf dem Duellplatz. Dem Feld der Ehre«, betonte er bitter. »Es ist nichts Ehrenvolles am Sterben!« Er goss sich noch einen Whisky ein und hielt das Glas hoch, so dass das Feuer sich darin spiegelte. »Ich habe eine überwältigende Abneigung gegen Duelle, Elizabeth.«
    »Das ist verständlich ... diese Abneigung ist nur natürlich.«
    Er wandte den Blick von der bernsteinfarbenen Flüssigkeit ab und sah ihr in die Augen. »Was ich nicht erwartet hatte, war, dass John Campbell mich herausfordern würde.«
    Sie hob mit einer schützenden Geste eine Hand zu ihrem Herzen. »Zum Duell herausgefordert, Euer Gnaden?« Sie fühlte, wie das Blut aus ihrem Gesicht schwand. Mein Gott, ich bin schuld daran - sie kämpfen um mich!
    »Ich will, dass du in die Half-Moon-Street gehst und ihn aufforderst, zurückzutreten.«
    Sie hob die Hand an die Kehle. »Ich kann doch nicht einfach zu ihm gehen.« John muss mich hassen! In dem Augenblick, als er London den Rücken kehrte, zwangst du meine Eltern, mich mit dir zu verheiraten. Ich kann ihm nicht entgegentreten!
    »Du kannst, und du wirst.« Er kam näher und stand bedrohlich über ihr, stellte sein Glas weg und griff fest nach ihrer Hand. »Das Duell geht um dich, Elizabeth. Ich habe ihm dich vor der Nase weggeschnappt. Jetzt ist er verrückt vor Eifersucht, weil du meine Frau bist.«
    »Aber ich bin doch mit dir verheiratet... da gibt es doch keinen Anlass zur Eifersucht!«
    »Absolut jeden Anlass. Einer der Gründe, warum ich dich zu meiner Herzogin gemacht habe, war, dass Campbell dich begehrte. Jetzt, da du mir gehörst, muss sich sein Begehren verdoppelt haben. Du verstehst nicht viel von Männern, Elizabeth, und das möchte ich auch dabei belassen. Das reine Vergnügen daran, ein Objekt von seltener Schönheit zu besitzen, liegt darin, dass andere dich darum beneiden.«
    Ich bin kein Objekt! Du besitzt mich nicht - du wirst niemals auch nur den kleinsten Teil von mir besitzen! »Ich kann nicht zu ihm gehen, Euer Gnaden.«
    »Du musst. Ich bin sehr abergläubisch! Hast du noch nie gehört, dass die Geschichte sich immer irgendwie wiederholt? Wir werden mit Säbeln kämpfen. Wenn es ein Duell gibt, werden wir einander umbringen.«
    Elizabeth spürte, wie ihre Hand grausam hart gedrückt wurde. Seine breiten Finger drückten immer härter auf die ihren, so dass sie das Gefühl hatte, er würde ihr die Knochen brechen.
    »Erinnerst du dich an den Abend, an dem dein Vater verletzt wurde, Elizabeth? Du willst doch sicher nicht, dass er noch einmal einen solchen unglücklichen Unfall hat, oder?«
    Sie dachte an die Nacht, in der ihr Vater blutüberströmt nach Hause gekommen war und

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