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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Kleides, ihr Make-up und ihren Schmuck wurde zur regelrechten Besessenheit, sie hatte inzwischen großen Abscheu gegen ihre Stellung als Herzogin von Hamilton. Sie begann, die Feste zu fürchten, auf denen man von ihr erwartete, dass sie bis zum Morgen tanzte, ihr Unglück nicht zeigte, versteckte, wie erschöpft sie war und ihre Schwangerschaft nicht sichtbar werden ließ.
    Elizabeth begann auch, sich selbst abzulehnen. Das Leben, das sie führte, war oberflächlich, nur auf sich selbst konzentriert und ohne Bedeutung. Nachdem Reynolds sie gemalt hatte, bestand der Herzog darauf, dass sie auch noch anderen Modell saß, nämlich Francis Cotes, Jean-Etienne Liotard, der eben ein Porträt von Prinzessin Augusta gemalt hatte, und Michael Dahl, der den König porträtiert hatte.
    Abneigung war ein zu schwaches Wort, um zu beschreiben, was Elizabeth ihrer Mutter gegenüber empfand. An einem Abend, als Bridget besonders brutal beim Strammziehen der Bänder um ihre wachsende Taille vorging, begehrte Elizabeth auf. »Es ist dir völlig egal, ob du mein Kind verletzt, Hauptsache, ich sehe an Hamiltons Arm schlank und schmückend aus!«
    »Aha, es ist also wahr, du bist schwanger! Du bist doch eine hinterlistige, geheimnistuerische kleine Hündin, eine solche Information vor deiner Mutter zurückzuhalten! Weiß Hamilton von dem Kind?«
    »Noch nicht, Mutter. Ich würde es ihm gern selbst sagen, wenn der Augenblick gekommen ist, aber dafür gibt es ja wohl kaum eine Hoffnung, da du ihm immer alles hinterbringst.«
    »Du bist eine unnatürliche Tochter. Ich danke Gott für Maria, die mir Liebe und Dankbarkeit entgegenbringt, weil ich sie zur Gräfin von Coventry gemacht habe. Ich habe sie schrecklich vermisst, aber jetzt ist sie nach sechs Wochen Frankreich endlich wieder gekommen, und ich kann es kaum erwarten, sie heute Abend auf dem Strawberry Hill zu treffen.«
    Elizabeth schloss die Augen und flehte in einem stillen Gebet zum Himmel, dass sie auf der Kutschfahrt zu Horace Walpoles manieriertem neugotischen Schloss in Twickenham nicht würde erbrechen müssen. Das einzig Gute am heutigen Abend war, dass John Campbell wahrscheinlich nicht nach Twickenham kommen würde, weil er wenig Interesse an solchen Menschen wie dem weibischen Schwätzer Walpole hatte. Elizabeth, die sich wegen der Art, wie sie mit ihrer Mutter gesprochen hatte, schuldig fühlte, entschuldigte sich: »Es tut mir Leid, dass ich geheim gehalten habe, dass ich schwanger bin, aber ich war sicher, dass du es schon erraten hattest. Und ich freue mich auch darauf, Maria zu sehen.«
    Wie immer kam Hamilton, um ihre Erscheinung zu prüfen, bevor sie aufbrachen. »Dein Kleid passt überhaupt nicht zum heutigen Abend.« Seine Augen wurden schmal, als er Bridget und Emma musterte. »Wer hat es ausgesucht?«
    »Ich, Euer Gnaden«, log Elizabeth, um Emma zu beschützen.
    »Wir gehen zu einem Schloss. Ich möchte, dass du aussiehst wie eine mittelalterliche Königin.« Er ging zu dem doppelten Kleiderschrank und zog die Türen auf. Dann zog er ein lila Samtkleid heraus, dessen Ärmel geschlitzt waren, um das rosa Satinfutter sehen zu lassen. »Dies ist auch ein passender Abend, um ein Krönchen zu tragen - ich habe dir ja genug davon gekauft.«
    »Darf ich meine neue Perücke tragen, Euer Gnaden?«, bat Elizabeth.
    »Absolut nicht! Dein eigenes, goldenes Haar wird alle Blicke auf sich ziehen, wenn du es mit der Amethyst-Dia- manten-Krone schmückst.«
    Elizabeth vergaß fast, ein enttäuschtes Gesicht vorzutäuschen. Er war leicht zu manipulieren, aber sie konnte sich selbst nicht leiden, wenn sie es tat.
    Weil sie erst spät aufbrachen, spornte der Kutscher die Pferde kräftig an, und das Fahrzeug schwankte beunruhigend. Elizabeth gelang es, nicht zu erbrechen, weil Emma ihr in weiser Voraussicht einen Zwieback und ein paar Schlucke Wein gegeben hatte, um ihren Magen zu beruhigen, bevor sie aufbrachen. Sonst hatte sie den ganzen Tag noch nichts im Magen behalten können.
    Als sie am Strawberry Hill ankamen, hielt Maria bereits Hof und erzählte jedem, der zuhören wollte, wie sehr sie Paris hasste und seine Einwohner verabscheute. »Es war voller fremder Menschen, die sich weigerten, Englisch zu sprechen!«
    Horace Walpole blinzelte ungläubig. »Aber, meine liebe Dame, sie sprachen Französich, weil ihr in Frankreich wart.«
    »Ich fand sie äußerst unhöflich. Und dann quasselte Coventry auch noch in ihrer eigenen Sprache mit ihnen, bis ich am liebsten laut

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