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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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brachte sie ein Korsett.
    Elizabeth zog ihren Morgenrock nicht aus. »Als ich erfuhr, dass Ihr krank seid, nahm ich an, wir würden heute Abend nicht zu den Orfords gehen.«
    »Krank? Hast du mir nachspioniert?« Der gelbe Farbton seiner Haut verwandelte sich in fleckiges Rot. Er machte drohend einen Schritt auf sie zu.
    »Spioniert? Nein! Als der Doktor kam, um nach Euch zu sehen -«
    »Wer zum Teufel hat dir vom Besuch des Doktors erzählt?« Er wandte sich um und sein vorwurfsvoller Blick fiel auf Kate. »Hinaus!« Jetzt war er wirklich wütend. »Lügende und tratschende Bedienstete - das lasse ich mir nicht bieten. Und ich werde auch nicht dulden, dass meine Frau sich meinen Wünschen widersetzt!« Er streckte eine starke Hand aus und riss den Morgenrock von ihrem Körper.
    Elizabeth verschränkte in einer Geste der Verteidigung die Arme vor der Brust, aber er packte sie und holte das Korsett vom Bett, das Kate dort hatte fallen lassen. Er zog es ihr über den Kopf, dann riss er es hinab, bis es um ihre Mitte lag und zerrte grausam fest an den Bändern.
    Sie schrie auf vor Schmerz, als ihre Brüste in dem Korsett hart gedrückt wurden. Mit zitternden Fingern zog sie das mit Fischbein verstärkte Kleidungsstück bis unter die Brüste. »Ihr tut mir weh«, sagte sie und schnappte nach Luft.
    »Hol tief Atem, verdammt nochmal!«
    Elizabeth holte tief Atem. Er zog die Bänder so fest, dass sie schrie. Dann hörte sie sein zufriedenes Grunzen.
    »Jetzt zieh dich fertig an. Und bring mich nicht nochmals dazu, dir wehzutun.«
    Im Devonshire House zwang sich Elizabeth zu lächeln und gab vor, sich zu amüsieren. Unter Hamiltons Beobachtung fiel es ihr nicht leicht, unter vier Augen ein paar Worte mit Charlie zu wechseln, aber schließlich gelang es ihr. »Nachdem ich gestern Nacht bis zum Morgengrauen getanzt hatte, wollte ich danach nur noch ins Bett und schlafen.«
    »Ich auch«, gab Charlie zu, »aber Rachel ist jetzt meine Schwägerin, und da sie und Orford den Empfang im Devonshire House geben, konnte ich schlecht absagen. Aufgrund meines Zustandes bin ich plötzlich so lethargisch geworden. Am liebsten würde ich einen Monat lang schlafen!«
    Lethargisch beschreibt mein Gefühl absolut präzise. »Was hast du sonst noch für Symptome, Charlie?«
    »Meine Brüste sind sehr empfindlich, vor allem auf Druck, aber sie sind auch größer geworden - und Will findet sie sehr anziehend.«
    Elizabeth lächelte, doch innerlich schrak sie zusammen. Auch ihre Brüste taten weh. Aber wahrscheinlich doch wegen der rauen Behandlung durch Hamilton, oder?
    »Vermutest du, dass du ein Kind erwarten könntest, Elizabeth?«
    »Nein, nein«, antwortete sie schnell, aber insgeheim glaubte sie doch, sie könnte schwanger sein, und Hoffnung und Befürchtung wechselten einander ab.
    Während der ersten beiden Stunden des Balls hoffte sie, John Campbell würde nicht kommen, doch gegen Mitternacht begann sie sich nach seinem Anblick zu sehnen. Sie wollte ihm in die Augen sehen, seine tiefe Stimme hören. Es verlangte sie so nach seiner Berührung, und sei es nur beim Tanzen.
    John Campbell kämpfte ebenfalls mit sich. Er wusste, dass er heute Abend nicht zum Devonshire House gehen sollte, aber je näher der Beginn des Empfangs kam, desto mehr spürte er, wie Elizabeth ihn anzog wie ein Magnet. Selbst nachdem er schließlich hingegangen war, wollte er erst nicht mit ihr tanzen, aber das goldene Band, das zwischen ihnen gespannt war, zog sie unweigerlich zueinander.
    Als die Musik sie umwirbelte, fiel sein Blick auf die Saphire an ihrem Hals. »Hamilton gibt deiner Liebe zu Juwelen nach.«
    Deine Schönheit braucht keinen Schmuck, um zur Wirkung zu kommen, Elizabeth.
    »Da kann ich doch von Glück sagen, dass er gern seinen Reichtum zur Schau trägt.« Sie bedeuten mir nichts.
    Er hätte am liebsten Hamiltons Juwelen von ihrem Hals gerissen und sie über den Boden des Ballsaals verstreut. »Es gefällt ihm, dich zur Schau zu stellen, Elizabeth. Deswegen hat er dich überhaupt geheiratet.«
    Ihr Lachen klang herb. »Ich bin nicht naiv genug, anzunehmen, er hätte mich aus Liebe oder wegen meiner eleganten Manieren geheiratet.«
    Sein einer Mundwinkel hob sich. »Nein, du hast die Manieren einer irischen Wildkatze, auch wenn du sie im Innern und unsichtbar trägst.« Du solltest mich im Innern tragen.
    Er sehnte sich danach, seine Finger durch ihr prächtiges goldenes Haar zu ziehen und seinen Mund auf den ihren zu drücken. Sein Körper

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