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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Charlie betrachtete prüfend ihr Gesicht. »Hast du immer noch die morgendliche Übelkeit?«
    »Ja, leider jeden Tag. Aber ehrlich gesagt macht mir das gar nicht viel aus. Ich habe es eher schwer, mit der Lethargie zurechtzukommen, und ich fühle mich oft elend. Ich denke, ich könnte ins Bett gehen und für den Rest meines Lebens dort bleiben. Gestern Abend in Leicester House war es nicht mehr nur ein Problem, mein Gähnen hinter dem Fächer zu verbergen - ich bin tatsächlich eingeschlafen und wieder wach geworden, als Prinzessin Augusta ihr Riechsalz unter meiner Nase hin-und herwedelte.«
    »Komm, setz dich, und leg die Füße hoch, Beth. Das mache ich auch. Ich bin so dick wie ein Fass! Ich fühle mich schon ganz gut, aber ich glaube, die Zeit ist gekommen, mich aus der Gesellschaft zurückzuziehen bis nach dem glücklichen Ereignis.«
    »Der Juli wird kommen, bevor wir es recht gemerkt haben. Hast du Angst, Charlie?«
    »Nein ... doch. Ich weiß so wenig über Geburten. Und du?«
    »Es gibt so viele Fragen, die ich meiner Mutter nicht zu stellen wage. Ich dachte, es wäre vielleicht leichter, deine Mutter zu fragen.«
    »Hervorragende Idee! Nach dem Mittagessen gehen wir beide hinüber und sprechen mit ihr.«
    Jane brachte ihnen das Mittagessen auf Tabletts, so dass sie die bequemen Sofas vor dem Feuer nicht zu verlassen brauchten. Zum ersten Mal seit Monaten fühlte sich Elizabeth völlig entspannt, und diesmal behielt sie auch etwas Brühe gefolgt von einer kleinen Portion Mandelpudding bei sich.
    Sie entschlossen sich, zu Fuß hinüber zum Burlington House zu gehen und dabei die blühenden Maibäume zu genießen. »Vater ist nach Rutland hinübergefahren, um dafür zu sorgen, dass im Uppingham Manor alles für mich bereit ist. Die Landschaft ist wunderschön dort. Der Fluss Weiland fließt durch unsere Besitzungen - es würde dir bestimmt gefallen. Ach, ich wünschte, du würdest mit mir kommen, Beth. Die Luft in London ist so ungesund im Sommer.«
    Elizabeth dachte voll Sehnsucht an Uppingham, wusste aber, dass es unmöglich für sie wäre, dort hinzugehen. Hamilton würde ihr nie erlauben, London zu verlassen.
    »Ich werde Will sagen, er soll es James vorschlagen. Er gibt sich solche Mühe um dich. Ich bin sicher, dass er darauf bestehen wird, dass du deiner Gesundheit wegen aufs Land kommst.«
    Als sie zum Burlington House kamen, lief Dandy mit wild wedelndem Schwanz hinein, noch bevor der Haushofmeister an die Tür kommen konnte.
    »Ich bin es nur«, sagte Charlie. »Wir sind gekommen, um Mutter zu besuchen.«
    Der Mann wirkte entsetzt. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, dann machte er ihn wieder zu, weil er nicht sicher war, wie er diese komplizierte Situation handhaben sollte.
    Der Terrier rannte die Treppe hinauf, entschlossen Dorothy ausfindig zu machen, und sie hörten einen kleinen Schrei. »Dandy hat sie überrascht!«
    Als Dorothy Boyle gleich darauf elegant die Treppe herunterkam, blieb sie nicht als Einzige überrascht. »Vater ... was tust du denn hier?« Kaum war die Frage über ihre Lippen gekommen, wurde sie dunkelrot. Es war ganz offensichtlich, was Jack Gunning hier im oberen Zimmer mit der Gräfin von Burlington machte, während der Graf sich in Rutland aufhielt. Kein Wunder, dass ich dich in letzter Zeit kaum sehe, Vater. Elizabeth fühlte sich betrogen. Sie erinnerte sich an die Worte, die er in jener schicksalhaften Valentinsnacht zu ihr gesagt hatte: Tu es für mich, Elizabeth, und du wirst es niemals bereuen. Nun, sie hatte es seitdem während jedes Augenblicks ihres Lebens bereut. Er hatte sie mit einem Herzog verheiratet und dann geglaubt, seine Pflicht wäre getan. Als sie die Liebe, Unterstützung und den Rat ihres Vaters am meisten gebraucht hätte, hatte er sie verlassen und sich nur noch selbstsüchtig um seine eigenen Dinge gekümmert. Nein, nicht seine Dinge - seine Affäre! Verbesserte sie sich. Es lebt doch kein Mann unter der Sonne, dem eine Frau trauen kann! »Oh, natürlich, ich hatte vergessen, dass du auf der Suche nach einer Stute zum Reiten warst«, sagte Elizabeth nachdrücklich.
    Dorothy Boyle hob anerkennend eine Augenbraue. Die Worte der Herzogin von Hamilton waren nicht ohne Spitze. »Jack, unsere Töchter machen uns zu Großeltern. Wir sollten öfter in den Sattel steigen, solange wir noch reiten können.«
    Elizabeth bemerkte mit Befriedigung, dass ihr Vater den Anstand besaß zu erröten.
    Als Jack Gunning fortging, küsste Charlie ihre Mutter zur

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