Die irische Wildkatze
nachgelassen hatte. Sie gingen zusammen in die Küche und lachten über das heimelige Bild, das sie wohl abgaben, als sie zusammen ihren Haferbrei kochten und dann ohne Zucker oder Sahne zu essen versuchten. Sie teilten den Brei mit dem Hund, um ihn loszuwerden, und konnten nicht aufhören angesichts des Gesichtsausdrucks von Queenie zu lachen, mit dem sie den Brei fraß, als wäre das eine Strafe.
John nahm Queenie mit und war eine Stunde fort, während er sich um die Tiere im Stall kümmerte. Als er wieder kam, zog er seine Jacke aus, und die Hündin schüttelte sich. »Die Temperatur muss wohl steigen, der Schnee fängt an, sich in Regen zu verwandeln. Schon bald wird alles Schlamm sein. So sehr ich es auch hasse, mich von dir zu trennen, meine Liebste, glaube ich doch, dass ich dich heute zurück nach Schloss Cadzow bringen kann.«
»Mein Gott, John, ich darf auf keinen Fall mit dir gesehen werden. Die Bediensteten liefern Hamilton über alles Berichte ab. Es sind doch nur fünf Kilometer.«
Er ging nicht auf einen Streit mit ihr ein, und sie zogen sich in die Küche zurück, um sie aufzuräumen. Dann machten sie im Schlafzimmer weiter, wo sie die Laken wechselten und das Bett machten. Plötzlich sah sie traurig und ernst aus, und er wollte sie zum Lachen bringen. Er stürzte sich quer über das frische Bett auf sie und zog sie zu sich herunter in seine Arme. Sie rollten herum wie die Kinder, lachten und spielten als hätten sie keinerlei Sorgen. Keiner von ihnen hörte, wie die Haustür geöffnet wurde und jemand eintrat.
Elizabeth schaute plötzlich auf und erstarrte. »Mr. Burke!«
»Euer Gnaden, Gott sei Dank, dass Ihr im Jagdhaus Schutz gesucht habt. Es war unsere einzige Hoffnung.« Er zog sich schnell wieder aus dem Zimmer zurück, damit sie sich fassen konnten.
Elizabeths Gesicht war weiß vor Schreck, und sie begann zu zittern. »Ich bin entehrt«, flüsterte sie. »Das wird ein schrecklicher Skandal werden.«
»Mr. Burke ist mein Mann, Beth. Ich habe ihn geschickt, damit er auf dich Acht gibt.«
Sie starrte ihn ungläubig an, dann wurde sie von einer Welle von Erleichterung überrollt, die ihre Knie weich machte.
John stopfte die schmutzigen Laken unters Bett. »Ich werde ihn damit beauftragen, sich hierum zu kümmern.« Er zwinkerte ihr zu, als sie dunkelrot wurde.
Als sie aus dem Schlafzimmer kam, schüchtern hinter John hergehend, sagte Mr. Burke: »Es tut mir Leid, Mylord, dass ich meine Pflicht versäumt habe. Ich fürchte, ich habe nicht gut auf sie aufgepasst.«
John grinste. »Sie ist eine eigenwillige kleine Hexe, Mr. Burke. Wäre mir in der Nacht beinah auch entkommen. Ich überlasse sie jetzt Euren fähigen Händen. Ah ... da ist auch noch ein Eselbaby im Stall, das Eure Hilfe brauchen wird.«
Als sie aus dem Haus traten, kam die Sonne zwischen den Wolken hervor, und ein Regenbogen entstand.
John küsste ihr die Hand. »Er berührt den Boden nur an zwei Orten ... wo du bist und wo ich bin. Ne obliviscaris, Beth.«
30
»Gott und Mr. Burke seien gelobt!«, rief Emma aus, als sie Elizabeth wiedersah.
Bridget, die an diesem Morgen aus Glasgow wieder gekommen war, brachte ihre Missbilligung zum Ausdruck. »Ich wusste doch, dass dich deine Verrücktheit mit Tieren noch eines Tages in Schwierigkeiten bringen würde!«
»Es tut mir wirklich Leid, dass ich allen so viele Sorgen bereitet habe. Bitte verzeiht mir. Ich verspreche, dass ich von jetzt an vorsichtiger sein werde.«
Der ganze Haushalt in Cadzow freute sich, dass Elizabeth sicher wieder da war. Man betrachtete Mr. Burke als den Helden, der sich bis zum Jagdhaus Chatelherault durchgekämpft hatte, kaum, dass der Schneesturm etwas nachließ und dabei die junge Herzogin rettete.
Elizabeth nahm Nan ihren Sohn aus den Armen und drückte ihn hungrig an sich. »Ich danke dir von ganzem Herzen, dass du dich um ihn gekümmert hast.«
Nan lachte. »Ein Dutzend Hände haben mir dabei geholfen, Madam.«
Elizabeth säuselte ihrem Baby zu. »Ich wette, Distels Mutter fühlt sich heute genauso wie ich.« Sie dachte an die Wölfe und dankte John Campbell im Stillen dafür, dass er das Leben des kleinen Esels gerettet hatte.
Nach dem kurzen Tauwetter fiel die Temperatur wieder, und der ganze Schlamm fror fest, so dass alle in der Nähe des Schlosses blieben. Doch gegen Ende März begannen Eis und Schnee zu verschwinden, und am dritten Apriltag kam Hamiltons große schwarze Reisekutsche in Cadzow an.
Elizabeth wurde sofort von Mr.
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