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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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sie in seine Arme hoch und trug sie zum Bett. Ihr Ohr streifte seine Brust. »Kannst du das wilde Hämmern meines Herzens hören?«
    Sie erwiderte seinen dunklen Blick mit einem schüchternen Lächeln, als er sie auszog. Seine lange vernachlässigte Leidenschaft flackerte wieder hell auf, als er ihre vollendete Schönheit betrachtete. Als er sie ins Bett legte und sich daneben, ließ sie alle Zurückhaltung fahren. Dieser Mann ist jedes Risiko wert! Eine ganze Stunde lang verloren sie sich im Rausch langsamer, schmelzender Küsse. Dann hielt er seinen Mund auf die empfindliche Haut ihrer Brüste gedrückt und flüsterte zwischendurch Liebesworte, die ihr erklärten, was sie aus seinen Gefühlen machte, und wie er in seinem Liebesspiel vorzugehen gedachte.
    John Campbell berauschte sie. Er war viel wirksamer als der Whisky. Schließlich war ihrer beider Erregung so groß, dass er aufsaß und sie zu einem Ritt entführte, den sie nie mehr vergessen würden. Ein Schrei drängte sich in ihre Kehle, ihre Nägel gruben sich in die starken Muskeln an seinen Schultern. Diesmal gab es keine Zurückhaltung, sie kamen zusammen zum Höhepunkt und hielten danach ganz still, um auch das letzte Schaudern ihrer ursprünglichen Paarung noch zu genießen.
    Nachdem sie sich geliebt hatten, hielt er sie voller Besitzerstolz im Arm, und sie schlummerten fast ein. Elizabeth dämmerte im Halbschlaf vor sich hin, während sie darauf wartete, an seinem Atem zu hören, dass er ganz fest in Morpheus Armen schlief. Obwohl sie das Gefühl hatte, keinen einzigen Knochen mehr im Körper zu haben, rutschte sie vorsichtig aus seiner Nähe zum Rand des Bettes und entkam seiner Wärme. Sie sammelte ihre Kleider zusammen und zog sich im anderen Zimmer beim Feuer an. Lautlos zog sie Stiefel und Nerzmantel über, dann befahl sie Queenie, still zu sein, als sie leise die Tür öffnete und hinausschlüpfte. Der eisige Schneesturm hätte sie beinah umgeworfen. Sie hielt sich stur an die Mauer und machte sich auf den Weg zum Stall.
    Sie war noch keine fünfzig Meter vom Haus entfernt, als die Tür von Chatelherault aufgerissen wurde. Sie hörte sie gegen die Wand krachen und sah das gelbe Lampenlicht den Schnee beleuchten, dann hörte sie Queenies Gebell trotz des heulenden Windes. Sie kauerte sich an die Steinmauer in der Hoffnung, nicht entdeckt zu werden, aber vergeblich. Ein nackter John Campbell stieß auf sie nieder und hielt sie in seinen Fängen. Er hatte den Ausdruck eines Jägers, der eben seine Beute gefasst hat. Sie starrte in sein vor Ärger hartes, dunkles Gesicht. Unsanft zerrte er sie zurück und stieß sie durch die Tür.
    Sie stand trotzig da. »Ich wäre keine gute Mutter, wenn ...«
    »Kein einziges verdammtes Wort mehr.« Seine Stimme klang wie das Knallen einer Peitsche, als er zum Feuer ging, um seinen eisigen Körper aufzuwärmen.
    Ihr nasser Pelz fiel von ihren Schultern und blieb liegen, wo er hingefallen war.
    »Du hast allen Ernstes vorgehabt, mein Pferd zu stehlen. Wenn Queenie nicht gebellt hätte, wäre es für euch beide der Tod gewesen. Da draußen streicht ein hungriges Wolfsrudel umher. Du wärst keine gute Mutter, wenn du dein Leben so leichtsinnig in Gefahr bringen würdest! Zieh deine nassen Kleider aus, und geh ins Bett.«
    Elizabeth gehorchte ohne Widerspruch. Sie war im Unrecht, das hatte sie schon verstanden, als sie nach draußen gegangen war. Nach wenigen Minuten kam er auch ins Zimmer und stieg ins Bett. Er schloss sie in seine Arme, so dass seine restliche Körperwärme sie beide beleben konnte.
    Sein mächtiger Zorn auf sie verschwand ebenso schnell, wie er begonnen hatte und wurde von einem unangenehmen Vorgefühl ersetzt. Er würde in den Krieg ziehen und nach dieser Nacht nicht mehr für sie da sein. Er konnte sie nicht vor Hamilton beschützen, denn sie war seine Frau. Er streichelte ihr Haar und sagte leise: »Beth, ich habe erfahren, dass der König bald den Krieg erklären wird. Man wird mich nach Frankreich schicken, und das erfüllt mich mit Unruhe.«
    Sie erstarrte. »Mein Gott, kein Wunder, wenn du besorgt bist!«
    »Ich bin nicht meinetwegen besorgt!«
    Sie sah zu ihm auf. »Das ist es, was mich beängstigt, John.« Sie legte ihre Arme noch fester um ihn. »Nur stirb nicht. Wage es auf keinen Fall zu sterben!«
    Er nahm ihren Kopf unter sein Kinn. »Du solltest schlafen. Morgen wird ein anstrengender Tag kommen.«
     
    Sie erwachten spät und erkannten, dass irgendwann im Laufe der Nacht der Sturm

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