Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
Vom Netzwerk:
angekommen machte John ein Strohbett für den kleinen Esel und gab ihm eine große Portion Heu. Ob er noch ein Baby war oder nicht, er würde schon lernen, sich zu ernähren. Er sprach mit Dämon, während er ihn fütterte, füllte dann Eimer mit Schnee und brachte sie herein, damit der Schnee schmolz und Trinkwasser zurückließ. Als er nach seinen Fallen sah, entdeckte er Blut und Wolfsspuren, er wusste, dass sie seine Beute mitgenommen hatten. Mit einem saftigen Fluch ging er zurück in den Stall, um Hafer zu holen - sie würden zum Frühstück wohl doch mit Haferbrei vorlieb nehmen müssen.
    Während er fort war, unterhielt sich Elizabeth mit Queenie. »Er hat mir nicht einmal angeboten, mich zum Schloss zurückzubringen. Er hat den Mut und die Kraft eines Soldaten, ganz zu schweigen von einem Pferd. Da hätte er es doch wenigstens versuchen können, mich zu meinem Baby zu bringen!«
    Queenie bellte trotzig.
    »Ich dachte, du bist meine Freundin. Warum bist du auf seiner Seite?«
    Ihre Verbände behinderten ihre Hände, und verärgert machte sie den von der linken Hand los. Die aufgeschürften Stellen brannten, und sie stellte fest, dass sie den heißen eisernen Topf nicht anfassen konnte, ohne dass es wehtat. Also ließ sie den Verband an der rechten Hand. Sie fühlte an ihrem Wollkleid, stellte fest, dass es trocken war und zog es schnell über, bevor John zurückkehrte.
    Als er hereinkam, brachte er den Hafer in die Küche und füllte dann ein paar große, eiserne Kessel mit Schnee, so dass sie genug Wasser hatten. Er füllte eine Schüssel für Queenie. »Hier, Mädchen. Von den Kaninchenschenkeln hast du bestimmt Durst bekommen.« Er warf einen Blick auf Elizabeth, als er Jacke und Stiefel auszog und versteckte sein Lächeln, als er seine Hose auszog. »Deine Kleider mögen ja trocken sein, aber meine sind schon wieder aufgeweicht.« Er hatte sein Gepäck mit seinen Leuten nach England geschickt, und obwohl er in den Satteltaschen noch eine trockene Garnitur Kleider hatte, war er klug genug, das Elizabeth nicht wissen zu lassen.
    Sie teilten wieder eine Schüssel Eintopf, und er fütterte sie mit dem Löffel, erlaubte ihr jedoch, das Brot selbst zu halten. Er sah zu, wie sie es in die Soße tauchte und den Geschmack auf der Zunge genoss. »Du faszinierst mich, Beth. Du bist die einzige Lady in meiner Bekanntschaft, die nicht ihre Nase hochmütig rümpfen und sich weigern würde, Kaninchen zu essen.«
    »Das kommt daher, dass ich keine Lady bin«, sagte sie leichthin.
    »Nein«, stimmte er ihr zu. »Du bist mehr Frau als jedes andere weibliche Wesen, das ich kenne.« Er stand auf, füllte zwei kleine runde Gläser mit Whisky und brachte sie mit ans Feuer, dann gab er ihr eines davon.
    Von seinem Lob angespornt sagte sie: »Ich habe keine Angst mehr vor meiner Mutter. Ich habe endlich meinen Mut zusammengenommen und mich behauptet. Sie hat sich meiner Autorität untergeordnet.« Sie begann schlückchenweise den Whisky zu trinken.
    »Ich bin froh, dass du keine Angst mehr vor ihr hast. Was ist mit Hamilton?«
    Sie senkte den Blick. Sie hatte sich geschworen, niemanden erfahren zu lassen, wie unglücklich sie war. Sie hatte John gesagt, dass sie es hasste, eine Herzogin zu sein, aber sie konnte ihm nicht sagen, wie sehr sie Hamilton hasste. Es gab so schon zu viel Rivalität zwischen den beiden Schotten.
    Ihr gesenkter Blick beantwortete seine Frage. Er wusste, wer Hamilton war; wie sollte sie also keine Angst vor ihm haben? Seine Sorge um sie verkrampfte sein Inneres. »Es tut dir Leid, ihn geheiratet zu haben.«
    »Manchmal«, gab sie zu. »Aber das Einzige, was mir niemals Leid tut, ist, meinen Sohn Jamie zu haben. Und ich bedauere auch nicht, dass er eines Tages der Herzog von Hamilton sein wird. Mutter zu sein, macht mich glücklich.«
    »Das sollte es auch, meine Schönste.« Er trank sein Glas leer und streckte sich, um sanft darauf hinzuweisen, dass es Zeit fürs Bett wäre.
    Sie sah das schwarze Muttermal in seiner Achselhöhle und wandte schnell den Kopf ab, weil sie nicht an das Offensichtliche erinnert werden wollte, das ihr Denken im Stillen nie ganz verließ. Es machte ihr zu viel Angst, um sich damit auseinander zu setzen. Sie hörte, wie er Holzklötze um das Feuer legte, um es für die Nacht herzurichten. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Er wollte sie ins andere Zimmer tragen und mit ihr in dem großen Bett schlafen. »John ... nicht.«
    »Doch, Elizabeth!« Er griff sie sich von hinten, hob

Weitere Kostenlose Bücher