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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Burke gerufen, und das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie versteckte ihre Enttäuschung, nahm ihren ganzen Mut zusammen und machte sich pflichtbewusst auf den Weg, um ihren Mann zu begrüßen. Voller Erleichterung erfuhr sie von Hamiltons Kutscher, dass der Herzog nicht mit ihm gekommen war. Er überreichte ihr einen Brief, und sie belohnte ihn mit einem dankbaren Lächeln und der Aufforderung, sich bei der Köchin eine gute, heiße Mahlzeit abzuholen. Sie wartete, bis sie in ihrem eigenen Zimmer war, dann öffnete sie den Brief:
     
    Meine liebe Elizabeth,
    zurzeit kann ich leider nicht nach Schottland reisen. Darum habe ich meinen Kutscher beauftragt, euch nach Uppingham in Rutland zu bringen, wo ich euch abholen werde.
    Ich habe mit Will Cavendish geschäftlich zu tun und weiß, dass es dir Freude machen wird, Lady Charlotte zu besuchen, die erst kürzlich ihrem Mann eine Tochter geschenkt hat. Ich kann es kaum erwarten, ihnen unseren Sohn zu präsentieren.
    Brecht möglichst bald auf. Der Adel ist bereits für den Beginn der Saison auf dem Weg nach London, und wir müssen Pläne für unseren Ball machen. Dein hingebungsvoller Gatte James, Herzog von Hamilton.
     
    Elizabeth fragte sich, ob dies wohl Berechnung von Seiten Hamiltons war. Falls ja, hatte er sicher ein gutes Lockmittel gewählt, um sie aus Schottland loszueisen. Sie freute sich sehr darauf, Charlie zu sehen.
    Am nächsten Tag bekam sie einen Brief von Charlotte, in dem sie ihr von dem neuen Baby berichtete, das sie nach seiner Großmutter Dorothy genannt hatten. Charlie drängte sie, unbedingt auf dem Rückweg von Schottland zu Besuch zu kommen, und Elizabeth sagte Emma und Bridget, sie sollten anfangen zu packen.
    »Nan, ich wünschte, ich könnte dich nach London mitnehmen, aber ich nehme an, dein Mann wird etwas dagegen haben, wenn du Schottland verlässt.«
    Nan errötete. »Ich hab gar keinen Mann, Euer Gnaden. Das ist eine sehr peinliche Sache ... Ich dachte, Ihr wüsstet ... Tut mir wirklich Leid, Madam.«
    Elizabeth berührte ihre Hand. »Oh, Nan, das macht mir überhaupt nichts aus. Würdest du gern mitkommen und Jamies Kindermädchen sein?«
    »Das schon, aber ich kann mein eigenes Kind nicht verlassen, Euer Gnaden.«
    »Nan, ich verlange doch von einer Mutter nicht, dass sie ihr Kind verlässt! Dein kleines Mädchen gehört doch schon zu unserem Haushalt. Geh sofort und packe.«
    In zwei Tagen war der Gepäckraum der Reisekutsche gefüllt und einige weitere Koffer waren auf dem Dach festgebunden. Elizabeth verabschiedete sich von Queenie, denn sie wusste, dass der Hund Cadzow nicht gern verlassen würde. Die Reisekutsche hatte bequem Platz für die vier Frauen und zwei Babies. Elizabeth war erstaunt, als sie sah, dass Mr. Burke im letzten Augenblick neben den Kutscher auf den Bock stieg. Als sie sah, wie Emma sich darüber freute, lächelte sie ein geheimes Lächeln. Du bist ein hinterlistiger Teufel, John Campbell.
     
    »Du hast doch erst kürzlich dein Kind bekommen. Meinst du wirklich, dass du schon wieder aufstehen solltest, Charlie?« Elizabeth trug ihren Sohn ins Haus, denn sie wollte ihn gern ihrer lieben Freundin und deren Mutter Dorothy zeigen.
    »Ich weigere mich, zehn Tage im Bett zu bleiben, besonders wenn so schönes Frühlingswetter ist. Oh, dein Sohn ist ja so wunderschön dunkelhaarig und dabei fast schon so groß wie Baby William! Kein Wunder, dass James mit ihm angibt.«
    Elizabeth wurde blass. »Ist James denn schon hier?«
    »Ja, er ist gestern angekommen. Steckt die ganze Zeit mit Will in der Bibliothek. Warum gehst du nicht und überraschst ihn?«
    »Nein, nein, ich möchte ihn auf keinen Fall bei einem geschäftlichen Gespräch stören.«
    »Dann komm doch mit ins Kinderzimmer, da kann ich dir meine beiden Kinder zeigen.«
    »Geht ruhig schon voraus«, sagte Dorothy und hängte sich bei Bridget ein. »Ich habe deiner armen Mutter, die den ganzen Winter lang in Schottland lebendig begraben war, ja noch Klatsch von Monaten zu erzählen.«
    Wie kann Charlies Mutter so ein Doppelspiel spielen? Nachdem sie eine Affäre mit meinem Vater hatte, gibt sie vor, die Freundin meiner Mutter zu sein. Elizabeth riss ihre Gedanken schuldbewusst von der skandalösen Lage los; schließlich war ihr eigenes Verhalten auch nicht besser. »Dies ist Jamies Kindermädchen Nan, sie hat ihr eigenes Kind auch mitgebracht. Sie war so lieb, mit mir von Cadzow abzureisen.«
    »Je mehr, desto besser«, sagte Charlie und lachte. »Wir haben

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