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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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der aussah wie Coventry. Armer George, von seinem engsten Freund gehörnt!
    Als sie an die Tür der Bibliothek kam, hielt sie inne, weil sie laute Stimmen hörte. Hamilton und Coventry hatten einen schrecklichen Streit. Da ihr Arger noch so frisch war, zögerte sie nicht zu lauschen.
    »Verdammt noch mal, du solltest ihr besser aus dem Weg gehen!«, schrie Coventry.
    »Nachdem ich sie erst einmal in der Tasche habe, ist mein Interesse sowieso weg«, erklärte Hamilton.
    »Das alles fing mit der dummen Wette an, wer von uns beiden als Erster eine der schönen Gunning-Schwestern ins Bett bekommen würde. Als du herausgefunden hattest, dass ich Maria gebeten hatte, zu Ostern meine Frau zu werden, musstest du Elizabeth mit einer heimlichen Trauung am Valentinstag heiraten, nur um mich zu schlagen.«
    »Du hast die Wette verloren, George. In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt!«
    »Liebe? Der Einzige, den du je geliebt hast, ist dein egozentrisches Ich!«
    »Die Liebe ist dein Problem, du armer Irrer. Die Liebe hat dich in ein grünäugiges Monstrum verwandelt - eine lächerliche Memme!«
    »Du degenerierter Lüstling! Bist nicht mit der einen Schwester zufrieden, sondern musst sie beide haben! Selbst das befriedigt deine abartigen Gelüste nicht. Erst kürzlich hast du wieder irgendeine arme kleine Schlampe geschwängert.«
    »Lily Clegg ist eine Hure, genau wie deine schöne Maria! Und erwähne meine Herzogin Elizabeth nicht im selben Atemzug mit ihrer Schwester!«
    »Ich bin ein elender Narr«, sagte Coventry bitter. »Ich habe immer gewusst, was du bist, und habe trotzdem an unserer Freundschaft festgehalten. Nun, jetzt ist sie zu Ende!«
    Elizabeth war angesichts dieser Enthüllungen sprachlos. Schockiert trat sie schwankend von der Tür zur Bibliothek zurück, während blutroter Zorn sie beinahe blind machte. Sie hastete die Treppe hinauf in den Schutz ihres Zimmers, um die letzten Teile ihrer zerstörten Illusionen zusammenzuklauben und zu entscheiden, was sie jetzt tun würde.
    Als ihr Atem langsam ruhiger wurde, begann ihr Verstand wieder klarer zu arbeiten. Sie wusste ohne jede Spur von Zweifel, dass eine Auseinandersetzung mit Hamilton direkt bevorstand. Ihr Ärger war jetzt endlich größer als ihre Angst. Dass er ihr Kind einsetzen wollte, um sie zu erpressen und sie in Angst zu halten, goss nur Öl auf das lodernde Feuer ihres Zorns, das ihr Inneres erfüllte. Alles kommt zu seiner Zeit. Heute ist der Zeitpunkt gekommen !
    Sie ging in Hamiltons Schlafzimmer und traf dort auf Morton. Der Kammerdiener sah sie fragend an. »Ich bin es ... Elizabeth.«
    Seine Augen weiteten sich, als er sie endlich erkannte. »Darauf wäre ich niemals gekommen!«
    »Ich brauche Eure Hilfe. Ich möchte Hamilton gern rufen ... ihm irgendwie klar machen, dass er hier oben gebraucht wird. Wenn er erst einmal mein Zimmer betreten hat, möchte ich, dass Ihr draußen vor der Tür steht und dafür sorgt, dass niemand hereinkommt - nicht einmal Ihr selbst.«
    Elizabeth kehrte in ihr Zimmer zurück und begann ungeduldig auf und ab zu gehen. Sie konnte es nicht erwarten, dem Schuft entgegenzutreten. Doch in ihrem Innern, ganz tief im Herzen, regierte eine heitere Ruhe.
    Eine Viertelstunde verging, dann betrat Hamilton das Zimmer. Er blieb plötzlich stehen. »Wer zum Teufel seid Ihr?«, wollte er wissen.
    »Lily Cleggs Bruder. Ich bin gekommen, um sie zu rächen!« Elizabeth zog den Degen aus der Scheide.
    »Morton! Morton! Hierher!«
    »Er wird nicht kommen. Hier sind nur du und ich.« Sie hob ihre Klinge vor die Nase. »En garde, Euer Gnaden.«
    Hamilton wurde dunkelrot vor Zorn und griff nach seinem Degen.
    »Ich werde dich umbringen!«, schwor er.
    Elizabeth lächelte. »Ich, der dem Tod geweihte, grüße Euch.«
    Hamilton stürzte sich wütend auf sie. Er war größer, breiter, hatte mehr Kraft und eine längere Reichweite, aber sein Gegner war schneller. Die jugendliche Gestalt in Schwarz wich jedem Stoß aus oder parierte ihn. »Man munkelt, Ihr würdet in einem Duell sterben, so wie schon Euer Vater.«
    Bei diesen Worten erwachte der Aberglauben des Herzogs, genauso wie geplant. Sie sah, wie die Angst einen Teil des Zorns aus seinem Gesicht verdrängte, während die tödlichen Klingen im Licht der Lampen blitzten. Er begann, heftig zu schwitzen, und sie genoss diese außerordentliche Herausforderung. Sie hatte keine Angst. Es war, als ginge es nur um ein Duell auf der Bühne, und sie spielte eine Rolle, bei der ihr Schwertarm

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