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Die irische Wildkatze

Die irische Wildkatze

Titel: Die irische Wildkatze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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ziemlich einfach. Ich decke sie einfach mit Gesichtsschminke ab.«
    »Meinst du die weiße Bleipaste? Vielleicht ist die die Ursache!«
    »So ein Unsinn. Du hast ja immer schon seltsame Ideen gehabt. Der hellste Farbton der rosa Paste wurde zu meinen Ehren Maria genannt. Du wirst sehen, dass sie mit Beginn der neuen Saison die große Mode sein wird.«
    »Ich habe dir die Einladung zu unserem Maskenball mitgebracht. Ich finde es völlig unpassend, so bald nach Charlies Tod schon ein Fest zu veranstalten, aber James ist absolut entschlossen, die Saison zu eröffnen.«
    »Ts, ts, Elizabeth, ich habe ja noch nie gehört, dass du deinen Herzog kritisierst. Du hast ja auch noch nie gewusst, wie du mit ihm umgehen sollst.« Maria berührte ihr Haar. »Ich glaube, ich werde als Lady Godiva auf euren Ball kommen. Das ist ja wohl ziemlich angemessen, da ich die Gräfin von Coventry bin, die feine Gesellschaft wird etwas zu tratschen haben. Ich hoffe, du lädtst Prinz George auch ein.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass James keine Mitglieder des Königshauses einlädt. Warum fragst du?«
    Ihre Schwester sah sie herablassend an. »Ich möchte ihn meiner Liste von Eroberungen hinzufügen. Dazu gehört bereits ein Vicomte, ein Graf, ein Marquis und ein Herzog. In der Hierarchie wäre der Nächste ein Prinz, dem ich meine Zuneigung geben möchte, und George ist der einzige Prinz, den ich kenne.«
    Marias Ideen sind wirklich albern . Das kommt wohl davon, wenn man schon im Alter von zwei Jahren lernt, Theaterrollen zu spielen. Da wird es dann schwer, die Phantasie von der Wirklichkeit zu unterscheiden. Elizabeths innere Stimme spottete: Gehrauche diese Entschuldigung nur nicht für deine eigene Untreue - du wusstest genau, was du getan hast!
    Beth drückte ihrem Sohn schuldbewusst einen Kuss auf den Kopf. »Ich muss langsam wieder gehen, Jamie wird unruhig. Ich habe ihn mitgebracht, damit er seine Tante Maria kennen lernt, die ihn allerdings kaum eines Blickes gewürdigt hat«, sagte sie leichthin.
    Maria winkte mit einer Hand ab. »Babies sind doch alle gleich.«
    »Bis du selbst eines hast.« Elizabeth war nicht weiter beleidigt. »Auf Wiedersehen. Grüße George ganz lieb von mir. Ich habe ihn schon seit Monaten nicht gesehen.«
    »Von dir kann er etwas Liebes haben. Ich werde ihn niemals lieben.«
    Beth schüttelte den Kopf. Maria war eben Maria; sie würde sich nie ändern.
     
    Zwei Tage vor dem Maskenball des Herzogs und der Herzogin von Hamilton wurde Frankreich der Krieg erklärt, was den Erfolg des Balles garantierte. Londons Adel war in Stimmung zum Feiern.
    Am Abend des Balls zog Elizabeth mit Emmas Hilfe das Kostüm der Schottenkönigin Maria an und sagte ihr dann, sie könne zum Fest hinuntergehen. Beth ging noch hinüber zum Kinderzimmer, um mit Nan zu sprechen. »Ich werde ihn bei der ersten passenden Gelegenheit wieder herauf und ins Bett bringen. Es geht nicht an, ein Baby wie eine Trophäe auszustellen und herumzuzeigen.« Als sie ihm sein kunstvoll besticktes Taufkleid anzog, gurgelte Jamie und zog an einer Locke ihrer roten Perücke.
    James betrat das Kinderzimmer in der ganzen Pracht seines König— James- Stuart— Kostüms. Sein kritischer Blick fiel auf Elizabeth, und er befahl ihr, sich umzudrehen, so dass er sie von allen Seiten sehen konnte. Als er nichts an ihr auszusetzen hatte, legte er eine Hand an seinen Degen und verbeugte sich in der Erwartung, dass Elizabeth einen Knicks machte.
    Beth knirschte mit den Zähnen. Es war ihr absolut zuwider, sich so zu erniedrigen und vor ihm zu knicksen. Sie wusste, dass er das wollte, um zu beweisen, dass er sie beherrschte. Am liebsten hätte sie sich auf ihn gestürzt und ihm die Augen ausgekratzt, aber der Gedanke daran, dass er ihr vielleicht Jamie fortnehmen könnte, brachte sie dazu, ihre Stimmung zu verbergen. Sie sank in einen tiefen Knicks und wartete darauf, dass der »König« sie aufstehen hieß.
    Hamilton öffnete die Schachtel, die er mitgebracht hatte. »Ich habe diesen Hermelinumhang für Baby James machen lassen, und dazu dies goldene Krönchen.«
    Elizabeth kochte. Ihre Hände zitterten regelrecht vor Zorn, als sie ihrem Kind das lächerliche Kostüm anzog. »Wir sind bereit, Euer Majestät.«
    Das königliche Trio zog schon allgemeine Aufmerksamkeit auf sich, bevor sie den Ballsaal überhaupt erreichten. Ihre Gäste, die alle ausgefeilte Kostüme trugen, waren begeistert von dem kleinen Lord, dem die Aufmerksamkeit gefallen zu schien. Er

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