Die irische Wildkatze
um sich das Haar zu bürsten, sah sie, dass ihre Augen wie Sterne funkelten und wurde sich darüber klar, dass ihre Aufregung jeden Moment wuchs. In Erwartung dessen, dass sie John sehen würde, begann das Blut in ihren Adern zu singen. Ob es sich so anfühlt, wenn man verliebt ist? Plötzlich machte sie sich Sorgen. Und wenn er jetzt nicht kommt? Sie verdrängte den Gedanken und lächelte ihr geheimes Lächeln. John wird kommen. Er will mich nach Sundridge bringen.
Inzwischen erteilte Maria Emma ihre Befehle. »Sag Mutter nicht, dass ich ein Zimmer für mich allein hatte. Sag ihr einfach gar nichts. Sie denkt, dass Lords dieses Königreiches sich von tugendhaften Damen angezogen fühlen, aber meiner Erfahrung nach könnte nichts weiter von der Wahrheit entfernt sein. Wenn du den Mund hältst, werde ich Coventry dazu überreden, dass es wieder nicht zu deinem Schaden ist.«
Sie schob den Schlüssel zu ihrer Tür in ihr Täschchen, verließ das Zimmer und ging absichtlich falsch, um sich den Ostflügel des Hauses genauer anzusehen. Norwich, der Graf von Coventry, der den Flur entlangging, sah sie sofort.
»Maria, du bist wirklich gekommen!« Seine Erleichterung war deutlich erkennbar.
»George!« Sie fasste sich ans Haar, um ihn darauf aufmerksam zu machen. »Emma hat es geschafft, mir ein Zimmer ganz für mich allein zu besorgen.« Sie zeigte ihm den Schlüssel und sah, wie sich seine Augen weiteten. »Wenn du ihr eine Belohnung gibst, werde ich vielleicht dasselbe für dich tun.« Selbstbewusst sah sie zu, wie sein Körper auf diese viel sagenden Worte reagierte.
Elizabeth gab Charlie und Will Zeit, um allein zu sein, dann ging sie hinunter in den Stall, um nachzusehen, ob Cavalier gefüttert und getränkt worden war. Sie schaute sich die Pferde genau an, um herauszufinden, ob Johns Dämon in einer der Boxen stand. Als sie ihn nirgendwo sah, machte sie sich besorgt Gedanken darüber, was John wohl so lange aufhielt.
Will hieß sie in Oxted willkommen. »Ich bin kein besonders guter Gastgeber, aber ich bin sicher, dass Ihr von allen Damen meine Unaufmerksamkeit am besten versteht.« Sein Arm drückte Charlie besitzergreifend an sich. »Gut, John ist auch gerade angekommen!«
Elizabeth drehte sich mit Schwung um, ihr Gesicht erleuchtet von einem strahlenden Lächeln. Als Johns Blick nach ihr suchte, noch bevor er seinen Freund ansah, füllte sich ihr Herz mit Freude.
Er stieg vom Pferd, brachte Dämon in eine saubere Box, und kam dann zu ihr. Er überreichte ihr einen kleinen Zweig, an dem drei große Blätter hingen und dazu kleine, grüngelbe Früchte, die wie winzige Artischocken aussahen. »Reifer Hopfen. Ich musste noch die Ernte einbringen, bevor es regnet.«
»Sie haben einen starken und doch recht angenehmen Duft.«
»Finde ich auch, aber ich bin voreingenommen, weil ich sie anbaue.«
»Dann hast du eine Schwäche für sie«, sagte sie atemlos.
»Ich habe ein Schwäche für dich, Elizabeth.« Er neigte den Kopf und gab ihr einen schnellen Kuss, bevor Will und Charlie bei ihnen waren.
»Wir könnten heute vor dem Essen im Wald spazieren gehen, um den Tennis-und Federballspielen aus dem Wege zu gehen, die meine Schwestern geplant haben«, sagte Will.
»Oh, Will, ich spiele doch so gern Federball!«, rief Charlie.
John warf Elizabeth einen bedauernden Blick zu, denn auch ihm wäre ein Gang durch den Wald, der in Herbstfarben strahlte, lieber gewesen.
Sie lächelte schüchtern. »Ich würde dir gern beim Tennisspielen zusehen.«
Will wackelte viel sagend mit den Augenbrauen. »Nicht so sehr, wie wir es genießen werden, euch Damen beim Federball zuzuschauen.«
Charlie schubste ihn liebevoll, und Elizabeth wurde langsam klar, dass er gemeint hatte, dass ihre Brüste beim Spiel wogen würden.
Als die beiden Paare beim Haus ankamen, begrüßten Rachel und Cat gerade ein weiteres Paar, das eben angekommen war. Beide Frauen hatten die Arme voller Schläger, Bälle und Federbälle.
»Meine Damen, dies ist mein Bruder Charles und seine nette Frau Margaret. Darf ich euch Fräulein Elizabeth Gunning und Lady Charlotte Boyle vorstellen?«
Lord Charles Cavendish verbeugte sich. »Fräulein Gunning, ich glaube, wir sind Nachbarn in der Great Marlborough Street. Lady Charlotte, ich habe Euch nicht mehr gesehen, seit Ihr ein kleines Kind wart.«
»Sie ist ja immer noch kaum mehr als ein Kind«, sagte Lady Margaret schelmisch.
Elizabeth sah, dass Will angesichts dieser unpassenden Bemerkung die Hände
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