Die irische Wildkatze
zu Fäusten ballte, aber seine Schwestern verhinderten eilig jede weitere Bemerkung zu dem Thema, indem sie den Damen je einen Schläger in die Hand drückten. »Kommt, wir gehen zum Tennisplatz!«
Maria Gunning hatte es abgelehnt mitzuspielen, indem sie vorgab, sich vor ein paar Tagen den Fuß verstaucht zu haben. Also spielten Rachel, Cat und Margaret Cavendish gegen Charlie, Elizabeth und Harriet Ponsonby. Als Kind hatte Elizabeth öfter Federball gespielt, aber noch nie in einem Match mit Partnern und Regeln. Trotzdem war sie bereit, es auszuprobieren. Als das Spiel begann, war sie noch ziemlich unfähig, aber das machte nichts, denn Charlie schlug den Ball jedesmal zurück, wenn er auf ihre Seite des Netzes flog. Schon bald wetteten die Männer auf sie, und als sie Lady Margaret und ihre Mannschaft klar besiegte, jubelten alle. Will und John hoben Charlie auf ihre Schultern und trugen das lachende, errötende Mädchen für ihren Sieg einmal um den Platz.
Als die Männer Tennis spielten, schlugen Will und John Charles und Orford mühelos. Elizabeth wandte den Blick nicht von John Campbell ab. Er hatte die geschmeidige Geschwindigkeit eines Sportlers und dazu die Kraft und Ausdauer eines Kriegers. In jeder Beziehung fand sie ihn Klassen besser als jeden anderen Mann, den sie kannte. Und ohne eine Spur von Zweifel war ihr klar, dass er der erste Mann ihres Herzens war.
Erst um ein Uhr gab es Mittagessen, und es dauerte länger als eineinhalb Stunden. John, der ungeduldig darauf wartete, endlich mit Elizabeth allein sein zu können, hielt unter dem Tisch ihre Hand. Schließlich konnte er nicht länger auf ihre Antwort warten. »Wirst du mit mir nach Sundridge reiten?«
Sie hob den Blick und sah in seine Augen. »Das weißt du doch. Ich gehe jetzt nach oben und ziehe mich um.«
John stand auf, und Will folgte ihm. »Es mag vielleicht nicht ganz passend sein, da ich der Gastgeber bin, aber Charlie und ich werden noch einen Ausritt machen, bevor der Regen kommt.«
In ihrem Zimmer zog sich Elizabeth das jadegrüne Reitkleid an. »Ich reite mit John nach Sundridge, um mir sein Heim anzusehen. Ich weiß, dass es nicht richtig ist, Charlie, aber das ist mir egal!« Sündige jetzt, bitte später um Verzeihung. Der Gedanke machte sie ganz atemlos und vor Aufregung ein wenig schwindlig. Sie schaute in den Spiegel und beschloss, eines ihrer Schönheitspflästerchen zu tragen. Sorgfältig legte sie ein kleines Herzchen neben ihr Auge auf den höchsten Punkt ihres Wangenknochens. »Wie findest du das?«
»Sehr verführerisch!« Charlie grinste hintergründig. »Er hat keine Chance. Gibst du mir auch eines?«
Sie gingen zusammen hinunter zum Stall, wo die Männer schon die Pferde gesattelt hatten und sie erwarteten. John legte seine Hände an Elizabeths Taille und hob sie in den Damensattel. In dem Moment, als er sie berührte, war es, als wenn Flammen von ihrem Bauch bis in ihre Brüste züngelten, und sein Duft gemischt aus Leder, Hopfen, Pferd und männlichem Tier erfüllte ihre Sinne.
»Sobald wir außer Sicht sind, habe ich die Absicht, dich vor mich auf Dämons Rücken zu setzen.« Bei diesen gemurmelten Worten schauderte sie am ganzen Körper.
Seite an Seite ritten sie nach Osten, direkt auf bedrohliche Wolken zu. Noch bevor sie einen Kilometer galoppiert waren, hielt John an und stieg vom Pferd. »Es sind nur sechs Kilometer - entschieden zu wenig für mich, um dich in den Armen zu halten.« Er hob sie von Cavalier und band ihn mit einem Seil an seinen eigenen Sattel. Dann stieg er wieder auf, hob sie mit schierer Kraft aus dem Sattel und setzte sie zwischen seine Schenkel auf sein Pferd. »Habe ich dir heute schon gesagt, dass du die hübscheste Frau auf der ganzen Welt bist?«
»Nein«, sagte sie atemlos.
»Du bist die hübscheste Frau auf der Welt, Elizabeth Gunning.«
Das ist nicht wahr, aber wenn du es sagst, fühle ich mich trotzdem so.
John ließ Dämon seine Fersen spüren und ließ ihn in einem rhythmischen, langsamen Galopp gehen. Er war sich Elizabeths Nähe sehr bewusst, und der zarte Duft ihres warmen Körpers erregte ihn sofort. Er setzte sich auf dem Sattel etwas anders hin, um den Druck von seinem geschwollenen Glied zu verlagern, das die Vorderseite seiner braunen Reithose spannte. Als Elizabeth sich nach hinten an ihn lehnte, wurde ihm erst bewusst, wie klein sie neben ihm war. Das Begehren pulsierte in seinen Lenden mit einem süßen, beinah unerträglichen Ziehen. Die Wärme von ihrem
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