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Die irre Heldentour des Billy Lynn

Die irre Heldentour des Billy Lynn

Titel: Die irre Heldentour des Billy Lynn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Fountain
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Schatz, was in aller WELT ‹ – «, WÖÖÖÖLT –, »› – ist in dich gefahren?‹«
    Mehrere Paare sind dazugekommen. Alle lächeln beipflichtend, sie sind derlei Mätzchen von ihrem guten alten Freund March offenbar gewohnt.
    »Es war kathartisch«, sagt March wieder selbst, und Billy wiederholt das Wort vorsichtig für sich, kathartisch . »Wie ihr das Ding da John-Wayne-mäßig erledigt, das ist, also, endlich hatten wir wieder Grund zu jubeln. Ich war wohl doch die ganze Zeit deprimiert gewesen wegen dem Krieg, das war mir aber gar nicht klar, bis ihr gekommen seid. Einfach als riesiger Moralverstärker für alle.«
    Die anderen Paare stimmen lebhaft zu. »Hier sind Sie unter Freunden«, versichert eine Frau. »Hier finden Sie garantiert keinen Drückeberger.«
    Andere variieren dieselbe Melodie in höchsten Tönen. Margaret Hawey starrt Billy aus enormen blauen Augen an, ohne auch nur einmal zu blinzeln. Er ahnt, egal welches Urteil sie über ihn fällt, es wird streng und schnell erfolgen und keine Berufung zulassen.
    »Ich hätte mal eine Frage«, sagt Hawey und rückt näher. »Wird’s da langsam besser?«
    »Ich denke schon, Sir. In bestimmten Gegenden ja, definitiv. Wir tun alles, damit es besser wird.«
    »Weiß ich! Weiß ich! Die ganzen Probleme, die wir haben, sind ja nicht eure Schuld, unsere Truppen sind die besten der Welt! Hören Sie, ich habe von Anfang an hinter diesem Krieg gestanden, und ich will Ihnen noch was sagen, ich mag unseren Präsidenten, ich persönlich halte ihn für einen guten, anständigen Mann. Ich kannte ihn schon als Kind – ich habe ihn aufwachsen sehen! Er ist ein guter Junge, er will alles richtig machen. Ich weiß genau, er ist da mit besten Absichten rangegangen, aber die Horde um ihn herum, also wissen Sie. Sind ja auch ein paar gute Freunde von mir dabei, aber man muss schon sagen, die haben einen kolossalen Scheißhaufen aus diesem Krieg gemacht.«
    Prompt werden etliche Köpfe geschüttelt und viel trauriges Einverständnis gemurmelt. »Es war ein Kampf«, sagt Billy und überlegt, wie er an einen Drink kommt.
    »Das wissen Sie wohl besser als alle anderen.« Hawey rückt noch näher, aber Billy hält stand. »Ich hab da noch eine Frage.«
    »Ja, Sir?«
    »Zu der Schlacht. Will Ihnen aber nicht zu nahetreten.«
    »Schon in Ordnung.«
    »Ist ja auch ganz natürlich, dass man neugierig ist, wenn jemand so was Tolles und Tapferes leistet wie Sie, ich meine, wir haben ja alle das Video gesehen. Wir wissen, wie grob das da drüben zugegangen ist. Aber dass ein Bursche einfach losrennt und mitten durch die ganze – «, Hawey gluckst begeistert, kopfschüttelnd, »– also, wir würden doch zu gern wissen, hatten Sie gar keinen Schiss ?«
    Allseits eisig-prickelndes Schaudern. Nur Margaret steht weiter da und beobachtet Billy ungerührt mit ihren blauen Riesenaugen, die auf keine Nachsicht hoffen lassen.
    »Doch, hatte ich bestimmt«, antwortet er. »Ich weiß, den hatte ich. Aber das ging alles so schnell, ich hatte gar keine Zeit zum Denken. Ich hab einfach getan, wozu ich trainiert worden bin,das würde jeder andere genauso machen. Ich war einfach zufällig an der entscheidenden Stelle.« Er nimmt an, dass das reicht, aber alle sind still, noch immer scharf auf den Clou, also muss er sich noch etwas überlegen. »Es ist wohl so, wie mein Sergeant sagt, Hauptsache jede Menge Munition, dann kommt man meistens durch.«
    Das bringt’s, alle reißen die Köpfe hoch und röhren los. Im Grunde geht das ganz leicht, er braucht einfach nur zu sagen, was sie hören wollen, dann sind sie glücklich, dann lieben sie ihn, und alle fühlen sich wohl. Manchmal muss er sich ins Gedächtnis rufen, dass daran nichts Unehrenhaftes ist. Er hat niemandem etwas vorgelogen, er übertreibt nicht, und trotzdem hat er oft nach solchen Gesprächen einen schäbigen, fauligen Lügengeschmack im Mund.
    Neue Leute kommen dazu, andere gehen, ein quirliges Ringelspiel aus Begrüßungen und Schwätzchen. Billy schüttelt pausenlos Hände und vergisst die Namen sofort. Major Mac und Mr Jones stehen plaudernd beim kalten Buffet, Mr Jones scheint nicht zu merken, dass der Major nicht mal einen vorbeirasselnden Panzer hören würde. Hinter ihnen befindet sich das Kraftzentrum, bestehend aus Albert, Dime, Mr und Mrs Norm sowie etlichen Leuten, die aussehen wie die größten Schwergewichte im Raum. Albert lacht und wirkt ziemlich locker, und so soll es auch sein, findet Billy. Albert geht mit

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