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Die Jäger des Lichts (German Edition)

Die Jäger des Lichts (German Edition)

Titel: Die Jäger des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Fukuda
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»Also bitte. Lass uns unserer Arbeit nachgehen. Bitte lass uns in Ruhe.«
    Ich mache einen Schritt zurück, unsicher, was ich als Nächstes tun soll.
    Sie schlurft weiter. »Kommt, Mädchen«, sagt sie, und alle folgen ihr auf das Holzplateau, wo ihre Schritte hohl auf den Brettern widerhallen.
    Verwirrt gehe ich den Weg hinauf. Mein Kopf ist voller halb formulierter Fragen, auf die ich garantiert keine Antwort bekommen werde. Die Farben des Dorfes leuchten mir entgegen, die bunten Blumenkleider weiterer Mädchen, die den Pfad herunterkommen, das Hellrot der gemauerten Schornsteine, das grelle Gelb der Fensterrahmen.
    Bevor ich um die Ecke biege, drehe ich mich noch einmal zum Plateau um. Alle Mädchen beugen sich über ihre Körbe, ziehen Wäsche heraus und schrubben sie im Bach. Nur das Mädchen mit den Sommersprossen steht aufrecht.Sie hat den Kopf halb abgewendet, doch ich weiß, dass sie mich aus dem Augenwinkel genau beobachtet. Dann bückt auch sie sich zum Wäschewaschen.
    Den ganzen Vormittag schlendere ich herum wie auf einem müßigen, entspannten Spaziergang. In Wahrheit habe ich den Blick geschärft für … ich weiß nicht genau was. Irgendetwas. Alles, was mir irgendwie merkwürdig erscheint. Aber überall bietet sich das gleiche Bild – Gruppen von Mädchen gehen ihren täglichen Pflichten nach, schleppen Mehlsäcke in die Küche, beaufsichtigen eine Gruppe von Kleinkindern auf dem Spielplatz, hämmern im Tischlerschuppen neue Schränke zusammen, bringen Milchflaschen auf die Entbindungsstation, wo Reihen über Reihen von Babys in ihren Bettchen schreien. Als meine Beine müde werden, setze ich mich auf den Dorfplatz und beobachte die Aktivitäten von einer Bank aus. In der warmen Sonne höre ich hin und wieder den Schrei eines tief fliegenden Adlers, plappernde Kinder und das Klappern von Geschirr aus der Küche. Es ist so leicht, sich von dem ländlichen Frieden einlullen zu lassen, den warmen Farben, den Honigaromen, die aus der Küche wehen. Ich kann beinahe verstehen, wie Epap und die Jungen sich so leicht Sand in ihre verzauberten Augen haben streuen lassen.
    Meine Gedanken wandern zu meinem Vater. Bei jedem Pflasterstein im Dorf denke ich, wie oft er wohl darauf getreten ist; bei jedem Türknauf, jeder Gabel, die ich in derHand habe, frage ich mich, wie oft seine Finger sie berührt haben. Seine Abdrücke sind hier überall. Aber unsichtbar. Seine Gegenwart scheint durch die Straßen zu schweben, den Blick fest auf mir, als wollte er mir etwas sagen.
    Als Sissy mich findet, bin ich schläfrig und trotz allem beinahe zufrieden. Sie ist gereizt und hockt sich angespannt neben mich.
    »Ich kann die Jungen nicht finden«, sagt sie ärgerlich.
    »Hast du im Speisesaal nachgesehen?«, murmle ich. »Da triffst du Ben am wahrscheinlichsten an.«
    »Da ist er nicht.« Sie seufzt. »So geht es schon die ganze Woche. Jeden Tag entdecken sie in irgendeinem Winkel oder einer Nische eine neue Attraktion. Ich schaffe es nicht, sie im Blick zu behalten. Ich habe das Gefühl, ich verliere sie, Gene.«
    »Es geht ihnen gut.«
    »Ich weiß.« Dann fügt sie leiser hinzu: »Stimmt das? Geht es uns wirklich gut?«
    Ich richte mich auf und blinzle ins grelle Licht. »Wir sollten jemanden fragen, wo sie sind.«
    »Viel Glück«, schnaubt Sissy. »Die Mädchen hier beantworten meine Fragen nicht. Sie sehen mich nicht mal an. Außer um mir einen bösen Blick zuzuwerfen, wenn sie denken, ich gucke nicht, wahrscheinlich weil ich wieder gegen eine ihrer kostbaren Statuten verstoßen habe.«
    Im selben Moment hören wir Epap aufgeregt rufen. Seine schlaksige Gestalt kommt den Weg herauf. »Sissy! Das musstdu sehen, das musst du einfach sehen!« Er wirbelt eine Staubwolke auf, als er vor uns zum Stehen kommt.
    »Was ist denn?«, fragt Sissy. »Beruhige dich.«
    »Da kann man sich nicht beruhigen, glaub mir«, keucht er aufgeregt. Mich beachtet er gar nicht und würdigt mich auch keines Blickes, als er Sissys Handgelenk packt. »Komm«, sagt er, dreht sich um und zieht sie hinter sich her.
    Sissy reißt ihre Hand los. »Ich glaube nicht.«
    Epap dreht sich zu ihr um, er wirkt verletzt. Er schaut mich kurz an, bevor er sich wieder Sissy zuwendet. »Das musst du dir wirklich ansehen.«
    »Was?«
    »Ehrlich, es ist fantastisch. Ich habe mich einer Schulklasse jüngerer Kinder auf einem Ausflug angeschlossen. Du glaubst nicht, was ich entdeckt habe.«
    »Okay, ich komme. Reiß mir nur nicht den Arm aus dem Gelenk.«
    Er

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