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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hineinstreckte, und gelangten dann zu einem Platz, wo eine natürliche heiße Quelle so umgeleitet worden war, daß das Wasser in ein großes Bad e becken floß, das von einer Vielzahl kleiner, steingefaßter runder Becken und Wannen umgeben war. In einer davon lag die nackte Rianna. Ihr rotes Haar war vom Dampf g e kräuselt und umgab ihren Körper in sanften Wellen. Sie hob eine Hand zum Gruß und schien kaum verlegen zu sein.
    Sie ist wirklich schön. Ich hatte es nicht bemerkt; ich h a be nie darüber nachgedacht. Aber sie ist eine wunderschöne Frau.
    Im mittleren heißen Becken badeten oder schwammen e i ne Vielzahl Frauen und Männer; sieben oder acht, die ebe n so menschlich aussahen wie er selbst, und fünf oder sechs andere von verschiedenen fremdartigen Spezies. Dane hatte sich auf dem Mekhar-Skla venschiff daran gewöhnt und starrte nicht länger mit verwunderten Glotzaugen auf ihre Fremdheit.
    Oh ja, ganz der blasierte, aufgeklärte galaktische Reise n de … sagte er säuerlich zu sich selbst. Nur ein weiterer Spinnenmann, eine weitere Protokanine oder protofeline Spezies … ich frage mich, wie zum Teufel die Jäger auss e hen!
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Beckens erkannte er zwei Wesen dicht beieinander, die ihn stark an den Me k har an seiner Seite erinnerten. Cliff sah sie fast im selben Augenblick, und seine Klauen fuhren aufgeregt ein und aus.
    » Ich muß hingehen und sehen, ob es Leute von meiner Welt sind «, sagte er und entfernte sich um das Becken he r um in seinem schnellen, springenden Gang.
    Dane war nicht traurig, ihn gehen zu sehen. Die dichte Nähe des Mekhar war verwirrend gewesen – Versprechen hin, Versprechen her. Das heiße Wasser sah gut aus, und da die Luft zu kalt zum Herumwandern war, entschloß er sich, ebenfalls in dieses Becken zu gehen.
    Er zögerte einen Augenblick, bevor er seine Kleidung abwarf, aber offensichtlich gab es hier keine Sittentabus. Wenn du in Rom bist, mach es wie die Römer, sagte er sich, streifte seine warme Tunika ab und ließ sie auf den Stei n rand fallen. Er tauchte einen Fuß ein und stellte fest, daß das Wasser so angenehm war wie in einem geheizten Schwimmbad zu Hause. Es wurde zur Mitte hin zum Schwimmen tiefer, obwohl es an den Rändern nicht mehr als knöcheltief war. Er ging bis zur Mitte, schwamm eine Weile herum und genoß die Wärme nach der kalten Luft.
    Das warme Wasser linderte die Verkrampfung der Mu s keln, die durch die lange Untätigkeit schmerzten und steif waren. Ich bin nicht in Form, dachte er. Ich hoffe, ich b e komme eine Chance, mich vor der Jagd aufzumöbeln!
    Er drehte sich auf den Rücken und ließ sich gleiten, als neben ihm jemand seinen Namen nannte.
    » Dane? «
    Er wandte sich um und sah Dallith, die neben ihm dahi n glitt.
    » Ich dachte, du würdest dich in einer heißen Wanne r ä keln wie Rianna. «
    » Das habe ich auch eine Zeit lang gemacht «, sagte sie. » Das Wasser in den kleinen Becken ist viel wärmer als di e ses hier und sehr …« – sie suchte nach einem Wort – »… sehr behaglich. Dann fühlte ich dich kommen und schwamm hierher, um mit dir zu reden. «
    Sie schwammen eine Weile Seite an Seite nebeneinander her, und Dane schaute zu dem riesigen roten Mond am Himmel auf.
    » Es einen Mond zu nennen, ist nicht ganz richtig «, sagte Dallith. » Es muß ein anderer Planet sein, und zwar fast ein Zwilling von diesem hier. «
    » Er sieht größer aus als die Sonne dieses Planeten «, b e stätigte Dane. Die Sonne war ein verschwommener, gel b lich-orangefarbener Ball von der scheinbaren Größe eines Tellers; der Mond dagegen bedeckte fast ein Sechstel des sichtbaren Himmels. » Hier muß der Mann im Mond ein Ri e se sein «, scherzte Dane, während er die seltsamen Marki e rungen auf der vollen roten Scheibe betrachtete.
    Dallith sagte düster: » Wir werden bald die Männer und Frauen im Mond sein. «
    » Was willst du damit sagen, Dallith? «
    » Es gibt hier zwei Männer von einer Welt des Bundes «, sagte sie. » Sie kennen meine Welt und wissen von meinem Volk, obwohl sie nie da gewesen sind. Sie waren natürlich sehr überrascht, einen von meiner Rasse entfernt von unserer Heimatwelt zu sehen – wenn wir reisen müssen, tun wir es in Gruppen, weil wir, wie du ja weißt, nicht allein sein kö n nen. Sie stellten mir viele Fragen und erzählten mir dafür, was sie von der Jagd wissen. « Sie deutete mit einer Hand zu der großen, roten Scheibe über ihnen. » Die Jagd findet auf dem

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