Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
auch auf der Erde, im Anschleichen, der Gefahr, dem Kitzel, dem Risiko zu liegen. Darum würden die Menschen, die daran teilnahmen – oder von welcher Rasse ihre Beute auch sein mochte – so etwas wie eine faire Chance bekommen.
    Ich bin weichlich geworden, dachte Dane, ich bin nicht in Form. Ich war in guter Kampfform – diese Unterrichtsstu n den in Aikido und Karate in Japan, die rastlose Knochena r beit des Einhandsege l ns Tag und Nacht –, aber drei Wochen kompletter Untätigkeit haben mich verweichlicht. Aratak könnte es gelingen; er ist groß und stark. Die Frauen … nun, wenn es auf Körperkraft ankam, mußte zumindest Da l lith beschützt werden – obwohl sie wild genug gewesen war, als sie gegen den Mekhar gekämpft und ihn erschreckt ha t te! Aber die Mekhar hatten nicht ihre Körperkraft getestet, erinnerte sich Dane. Was die Mekhar geprüft hatten, war ihre Verwegenheit, ihr Mut, ihre Bereitschaft, Risiken ei n zugehen, und die Fähigkeit, das für die Flucht offen gelass e ne Schlupfloch zu finden. Das mußten also die Qualitäten sein, die die Jäger an ihrer Beute schätzten, damit sie ihnen einen guten Kampf lieferte. Er sagte laut: » Vielleicht haben wir trotzdem eine Chance. Keine gute. Aber eine Chance. «
    Dallith schnappte nach Luft und faßte nach seinem Arm, denn die Tür am gegenüberliegenden Ende des Raumes glitt auf. Dane drehte sich um und fragte sich, ob sie jetzt den ersten der mysteriösen Jäger zu Gesicht bekommen würden. Statt dessen sah er eine große, schmale Metallsäule, die wie auf unsichtbaren Rädern vorwärts zu gleiten schien. Das Ding hatte schmale, von einem Metallgeflecht bedeckte Schlitze und kleine blinkende Lichter oder Linsen, und nach einer Weile, noch ehe es mit derselben mechanischen Sti m me zu sprechen begann, die er aus dem Schaltpult des Me k har-Raumschiffes gehört hatte, stellte Dane fest, daß es eine Art Roboter sein mußte.
    » Willkommen in diesem Hause des Heiligen Beutewi l des «, sagte er mit leiser, metallischer Stimme. » Euch wird Essen gebracht von der Art, die Ihr wünscht, wenn Ihr Eure bevorzugten Nahrungsbedürfnisse äußert. Wir haben auch für Euch …« – die Metallsäule surrte, drehte sich ein wenig und fuhr einen langen, metallenen Arm aus – »… Gewä n der, die der Ehrbarkeit Eures Standes entsprechen. Bitte b a det in einem der Becken oder Brunnen, ganz wie Ihr es wünscht und wie es Euren Bräuchen entspricht, und bekle i det Euch damit. « Die von dem metallenen Arm gehaltene Kleidung war von derselben ziegelroten Farbe, die Dane an den anderen in dem großen Garten gesehen hatte. Dann g e hörten sie also auch zum – wie lautete das Wort, das der R o boter benutzt hatte – Heiligen Beutewild? Sie alle? Dane fragte sich plötzlich, ob die Jäger jeden von ihnen einzeln jagen würden oder alle zusammen.
    Der Mekhar wandte sich an den Roboter und knurrte: » Du metallenes Nichts, es ist nicht Brauch in meinem Volk, andere als unsere eigene Kleidung zu tragen. «
    Der Roboter sagte ohne Gemütsbewegung: » Es ist u n möglich, eine Kreatur, die aus Metall gebaut ist, zu beleid i gen, indem man sie als solche beschreibt, aber wir folgern, daß dies Eure Absicht war, und die beabsichtigte Beleid i gung ist registriert und als solche erkannt. «
    Der Mekhar blickte finster drein und sagte: » Du meinst, wenn ich dich beleidige, werden es deine Herren, die Jäger, als eine Beleidigung ihnen gegenüber betrachten? «
    » O nein. « Die Stimmlage des Roboter s blieb unverändert. » Wir sind jedoch davon unterrichtet worden, daß es frustri e rend für ein intelligentes Wesen ist, eine andere Kreatur zu beleidigen, wenn der Beleidigte sich der Beleidigung nicht bewußt ist. Wir möchten unbedingt vermeiden, irgendeinem aus der Schar des Heiligen Beutewildes Grund zur Frustrat i on zu geben, darum haben wir Euch versichert, daß wir die Absicht der Beleidigung verstanden haben. Bitte, seid nicht frustriert. «
    Dane brach in ein glucksendes Gelächter aus. Er konnte nicht anders. Der Roboter glitt auf ihn zu und fragte besorgt: » Habt Ihr irgendwelche Schwierigkeiten? «
    Dane gelang es, Gesicht und Stimme unter Kontrolle zu bringen, und er versicherte dem gesichtslosen Roboter, daß mit ihm alles in Ordnung sei. Der Roboter kehrte zu dem Mekhar zurück, der ihm den Rücken kehrte, und glitt ruhig um ihn herum, um ihm wieder ins Gesicht sehen zu können. Der Mekhar schwieg seufzend; und als ob er niemals unte r brochen

Weitere Kostenlose Bücher