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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Rianna zu ihm herüber. Sie sagte leise und angespannt: »Iß alles auf. Wir müssen uns genauso verhalten wie immer, sonst wissen sie, daß etwas passiert.«
    Die Zeit bis zur nächsten Mahlzeit schien rückwärts zu kriechen. Dallith suchte Marsh, setzte sich neben ihn und hielt seine Hand. Roxon ging zu dem Gitter, das sie von der nächsten Zelle trennte und sprach mit gedämpfter Stimme zu seinem Gefährten dort. Rianna mißachtete ihre eigene Anweisung und ging unruhig hin und her, bis Dallith sie ärgerlich anblitzte. Daraufhin ging sie zu ihrer Pritsche und gab vor zu schlafen. Nur Aratak wirkte ruhig. Er hatte seine langen Beine gekreuzt. Die geschlossenen Kiemenspalten vibrierten leicht und glühten blau. Aber Marsh wußte nicht, ob dies mehr als nur äußerlicher Schein war; er konnte nicht sagen, ob Aratak so ruhig war, wie er aussah, ob er weiterhin über die Weisheit seines ewigen Göttlichen Eis meditierte oder ob die Unbewegtheit seines nichtmenschlichen Gesichtes nur an dessen Form und Gestalt gebunden war, während Aratak innerlich ebenso ruhelos, ebenso krampfhaft wie Rianna darauf bedacht war, nichts zu verraten.
    Die Zeit schien dahinzukriechen, sich unendlich zu dehnen. Es war Dallith, die sie alle mit einem scharf eingesogenen Atemzug warnte. Ihre Augen glühten, und sie setzte sich abrupt aufrecht hin. Ihr Gesicht war angespannt und blaß. Rianna hatte sie offensichtlich unter halb geschlossenen Lidern beobachtet; sie sprang von ihrer Liege auf und nahm ihren Platz bei dem Gitter ein. Aratak duckte sich erwartungsvoll. Das Wort lief im Flüsterton durch die Käfigreihen hinauf und hinunter, über eine Minute, ehe der erste Klang anzeigte, daß am Gangende der Mekhar den Knopf betätigt hatte, der alle Zellenschlösser kontrollierte.
    Während er sich langsam zur Tür hinbewegte, sah und fühlte Dane die Spannung, die in ihrem Zellenbereich in der Luft lag, und dachte: Die anderen … jeder muß spüren, daß etwas passiert. Wir können nicht verhindern, daß sie es jetzt merken, wir können nur noch hoffen, daß keiner die Mekhar alarmiert.
    Die beiden Mekhar-Wächter kamen jetzt den Korridor herunter. Sie schafften die kodierten Essenspakete in eine Zelle nach der anderen und zogen sich wieder zurück. Nun waren sie im Begriff, die Nahrung in dem Bereich abzuladen, in dem Dane und seine Freunde, bis zum äußersten gespannt, warteten. Der Mekhar mit der Essenskarre bewegte sich genauso wie immer. Er rollte sie durch die unverschlossene Tür herein und begann die Tabletts abzuladen. Hinter ihm hielt sein Kollege mit einem Nervengewehr im Anschlag die Zelleninsassen in Schach. Der Mekhar mit dem Karren beendete das Abladen, drehte sich um, um ihn wieder hinauszurollen, und in dem Augenblick, als der Karren einen Moment lang die Tür blockierte, sprangen ihm Dane und Aratak in den Rücken.
    Dane setzte einen kraftvollen Karateschlag in den Nacken des Löwenwesens. Er ging zu Boden, streckte die Beine gespreizt von sich und stieß ein ohrenbetäubendes Geheul aus, während der Mekhar hinter ihm das Nervengewehr abfeuerte; Dane spürte das Zischen des Blitzes hinter sich und duckte sich. Jemand schrie auf, aber zu diesem Zeitpunkt kam der Mekhar, den er niedergeschlagen hatte, wieder auf die Füße, und Dane nahm eine Kampfstellung ein, um ihn zu empfangen. Er holte zu einem mächtigen Tritt aus, der jedes menschliche Wesen gelähmt zu Boden geworfen hätte. Der Mekhar jedoch brüllte nur auf und ging mit entblößten Klauen auf ihn los. Hinter ihm sah er, daß Männer aus der nächsten Zelle herausstürmten und den Mekhar mit dem Nervengewehr überrannten. Sie ergriffen sein Gewehr und traten nach ihm. Besinnungslos lag er auf dem Boden. Arataks mächtiger Arm traf den zweiten Mekhar von hinten; er ging, um sich schlagend, zu Boden. Dallith sprang hinzu und zog das Nervengewehr aus seinem Gürtel, selbst gewandt wie eine Katze. Der Mekhar schlug wild um sich. Seine Klauen kratzten Dalliths Arm blutig, und das Mädchen verwandelte sich in eine beißende, tretende Furie. Sie warf Rianna das Gewehr zu und stürzte sich auf den am Boden liegenden Mekhar, schrie und kratzte nach seinen Augen.
    Dane zog sie mit beiden Händen von ihm fort. »Es ist nicht notwendig, ihn zu töten«, sagte er. Unter seiner Berührung beruhigte sich Dallith und begann zu zittern. »Mach seinen Gürtel los. So ist es richtig. Aratak, du bist der stärkste, lege du ihn an; du kannst mehr ausrichten als wir anderen, wenn wir

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