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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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in ein Betäubungsfeld kommen.« Dane legte den Gürtel des anderen Mekhar um seine Hüften und dachte: Zwei in unbewaffnetem Kampf geübte Leute sind nötig, um einen Mekhar zu entwaffnen. Hoffentlich werfen sie uns nicht achtzig Mann auf einmal entgegen.
    »Kommt weiter«, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. »Alle raus hier. Heraus aus den Zellen. Wir wissen nicht, wie lange wir Zeit haben, bis jemand merkt, daß diese beiden hier nicht von der Tierfütterung zurückgekommen sind, und nachschaut, was sie aufhält.«
    Sie drängten aus dem Zellenbereich in den Korridor, und Dane blieb einen Moment völlig verwirrt stehen. Er war bewußtlos hereingebracht worden und hatte keine Ahnung, welchen Weg er zur Brücke einschlagen sollte, zu dem Bereich, wo die anderen Mannschaften waren, zum Kontrollraum des Raumschiffes. Er warf eine schnelle Frage zu Roxon hinüber, der die Gefangenen in die Halle führte und ihnen rasch leise Anweisungen gab.
    »Wir sind alle bewußtlos hereingebracht worden«, sagte Roxon. »Das ist ihre Taktik. Aber ich glaube, wir befinden uns in den unteren Ebenen. Wir müssen soweit aufwärts gehen wie möglich.« Er führte sie eine lange Rampe entlang, die immer weiter anstieg und dabei von Zeit zu Zeit eine Kurve beschrieb. Die anderen Gefangenen drängten ihm nach, und Dane dachte besorgt: Wir Anführer sollten zusammenbleiben! Die anderen, die sich nur angeschlossen haben, ohne zu wissen, was vorgeht, können ganz schön im Weg sein, wenn es losgeht! Er stieß und drängte vorwärts zur Spitze hin. Dallith eilte an seine Seite. Rianna faßte Dalliths Arm.
    »Schnell! In welcher Richtung befinden sich die Mekhar? Wo?«
    Dallith schien sie kaum zu hören. Ihr Gesicht war aufgeregt und verzerrt. Plötzlich schrie sie vor Entsetzen auf, und gleichzeitig sah Dane Rianna stolpern. Sie versuchte sich hochzukämpfen. Die Gefangenen begannen zu fallen, einer nach dem anderen. Ihre Bewegungen wurden langsam, zäh. Das Betäubungsfeld, dachte Dane. Er selbst fühlte nichts dank dem Gürtel des Mekhar-Wächters, aber Dallith klammerte sich an ihn und bemühte sich verzweifelt, sich hochzuziehen.
    Dallith schrie auf: »Sie wissen es, sie wissen es, sie warten auf uns.«
    Die Tür am Ende der Rampe sprang auf. Ein halbes Dutzend Mekhar standen dort mit Nervengewehren im Anschlag. Bei diesem Anblick blieben die Gefangenen, von hinten vorwärts getrieben, stehen. Aratak, der wie Dane durch das Betäubungsfeld nicht behindert wurde, sprang vorwärts. Er schlug einen Mekhar nieder, der mit gebrochenem Rückgrat zu Boden stürzte, schaltete einen anderen aus, der ein dünnes, hohes Gewimmer ausstieß, bevor er selbst unter einem Schuß zusammenbrach. Roxon fiel unter Zuckungen und Krämpfen zu Boden.
    Dane kämpfte weiter, schlug sich durch die Gefangenen, grimmig entschlossen, einen oder zwei der Mekhar zu töten, bevor sie ihn erreichten. Er sah Dallith wie eine Wildkatze zwischen zweien von ihnen kämpfen. Dann traf ihn ein gewaltiger Schlag auf den Kopf, und er fiel in Dunkelheit, während er noch dachte: Ich hatte die ganze Zeit recht; sie erwarteten, daß wir sie angriffen, und sie waren froh darüber. Aber warum?
    Er schrie sein »Warum?« in die Dunkelheit hinein, aber die Dunkelheit gab ihm keine Antwort, und nach einer Million Jahren hörte er auf, nach der Antwort zu lauschen …

5
     
    Sein Kopf schmerzte, und seine Arme fühlten sich an, als seien sie an den Handgelenken gebrochen. Dane Marsh öffnete die Augen und sah, daß er sich in einer Zelle befand, die er nie zuvor gesehen hatte. Ein Arm war über eine Handschelle und eine etwa zwei Meter lange Kette an die Mauer geschmiedet. Auf der anderen Seite der Zelle hockte Aratak. Er war in einer ähnlichen Vorrichtung gefesselt. Rianna lag schlafend auf dem Boden. Dallith saß vornüber gebeugt da, die Arme um die Knie geschlungen, und starrte ihn reglos an. Als er die Augen öffnete, sagte sie: »Du lebst!«, und ihr Gesicht war von Überraschung und Freude bewegt. »Ich war nicht sicher, du warst so weit weg …«
    »Ich lebe, was auch immer mir das jetzt nützt«, sagte Dane. »Ich sehe, du auch. Was ist mit den anderen passiert?«
    Rianna öffnete die Augen. »Roxon war der erste, den sie töteten«, sagte sie. »Sie töteten auch noch ein weiteres halbes Dutzend, glaube ich. Was die anderen betrifft, so wurden sie vor drei Tagen ausgeladen – und ich hörte sie sagen, daß es auf dem Sklavenmarkt von Gorbahl war. Ich vermute, sie haben

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