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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Wachstums –, um zu überleben, einen so hohen Wert auf Psi-Kräfte gelegt hatte, daß ESP und Hellseherei fest in die Gene der Rasse eingebaut wurden. Es war ein friedliches und, durch rigorose natürliche Auslese, kleines Volk mit beschränkter Technologie, aber hoch entwickelten Wissenschaften der Philosophie und Kosmologie.
    Riannas Volk war eher so, wie Dane sich immer die Erdenmenschen der Zukunft vorgestellt hatte – eine wissenschaftlich orientierte Zivilisation mit einer hoch entwickelten Technologie und einer Tradition endloser Entdeckungen und wissenschaftlicher Neugier.
    Arataks Welt hätte nicht gegensätzlicher sein können. Die dominierende Rasse, die von riesigen Sauriern und Amphibien abstammte, keine natürlichen Feinde hatte und vegetarisch lebte, hatte kurz mit Technologie experimentiert, herausgefunden, daß die Erkenntnisse sie nicht für die Mühen entschädigten, ihr friedfertig den Rücken gekehrt, um als Rasse ein beschauliches Leben in einer nahrungssammelnden Kultur zu fuhren. Sie importierten einige – nicht viele – Kunstgegenstände von ihrer Nachbarwelt, die von einer hochtechnologisierten Rasse bewohnt wurde, die sich mit einem Namen bezeichnete, den der in Danes Kehle eingebettete Übersetzungsapparat mit Salamander wiedergab. Als Gegenleistung versorgten die Saurier sie mit Rohstoffen, bestimmten Nahrungsmitteln und Philosophie, die offensichtlich als eine Handelsware wie jede andere betrachtet wurde. Tatsächlich erfuhr Dane, daß Männer von Arataks echsenähnlicher Rasse als Philosophielehrer durch die gesamte bekannte Galaxis reisten und hoch geachtet waren. Sie wurden mit verschwenderischer Gastfreundschaft behandelt; eine Gegenleistung für das Opfer, das sie brachten, indem sie ihre geliebten und friedlichen Sümpfe verließen.
    Aber die Geschichten über ihre planetarische Entwicklung nahmen nur einen Teil der Zeit in Anspruch. Sie hatten mehr als genug Zeit, zu brüten und sich Sorgen über ihr mögliches Schicksal zu machen. Es schien, daß sich die Zeit endlos dahinzog. Manchmal schien es Dane, als sei er schon seit vielen Jahren ein Gefangener.
    Plötzlich nahm das ein Ende.
    Eines Morgens – oder wenigstens das, was Dane einen Morgen nannte, da es die erste Mahlzeit war, die auf eine Schlafperiode folgte – betraten drei Mekhar ihre Zelle mit gezogenen Nervengewehren und einem tragbaren Betäubungsfeld, das sie vorsichtigerweise auf volle Stärke gedreht hatten, bevor sie hereinkamen und Dane und Aratak losketteten.
    Einer der Mekhar sagte kurz: »Macht keinen Fehler. Ihr werdet – jetzt – keine einzige Chance zur Flucht haben. Eine einzige unerlaubte Bewegung, und ihr werdet augenblicklich in totale Bewußtlosigkeit versetzt. Ihr werdet nicht getötet, und ihr werdet nicht gequält, aber wir werden euch nicht entfliehen lassen. Ihr könnt eure Energie also ebenso gut sparen. Dies ist nur eine Warnung, also bewegt euch vorsichtig. Glaubt mir, wir werden euch nicht die Wohltat des Zweifels lassen.«
    Dane machte keine plötzlichen Bewegungen. Er hatte nicht den Wunsch, an sich selbst auszuprobieren, wie sich die Wirkung eines Nervengewehrs anfühlte; ihm waren die Schreie des Mannes, der gestorben war, immer noch in Erinnerung. Seine Neugier war von einem unerwarteten Satz gefesselt: Ihr werdet – jetzt – keine einzige Chance zur Flucht haben.
    Hieß das, daß sie später eine einzige Chance bekommen würden?
    Es lohnt sich, darüber nachzudenken. (Der mechanische Übersetzungsapparat war fast unglaublich wörtlich; bei einer Gelegenheit, als Rianna, erbost über Dalliths Gelassenheit, ihr eine mundartliche Beleidigung an den Kopf warf, hatte der Übersetzer diese wortgetreu wiedergegeben, indem er unterstellte, Dallith sei eine Nahrungsspenderin für Kinder. Was natürlich für Danes Begriffe keine Beleidigung war und wahrscheinlich, nach Dalliths Miene zu urteilen, auch für ihre Begriffe nicht – das hatte Rianna nicht gerade ruhiger gemacht!)
    Offensichtlich waren die anderen drei Gefangenen zu demselben Schluß gekommen, denn sie gingen widerstandslos mit dem Mekhar den gewundenen Korridor entlang und die Rampe hinauf, bis sie einen Raum erreichten, der wie ein kleines Konferenzzimmer aussah, in dem ein halbes Dutzend Mekhar, uniformiert wie Schiffspersonal, warteten. Es gab Fernsehschirme und Empfänger, verschiedene andere Ausrüstungsgegenstände und eine Auswahl von Sitzgelegenheiten. Die Mekhar wiesen ihren vier Gefangenen Plätze an, die aussahen,

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