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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Und ich ziehe ein Bad mit kühlem Wasser vor, am liebsten in stehendem Wasser, wo Schwimmen möglich ist.«
    Nun, dachte Dane, es gibt diesen einen Berührungspunkt der Natur, der die ganze Welt miteinander verwandt macht. Ich hätte nie geglaubt, daß ich irgend etwas mit einer großen intelligenten Katze gemein habe. Laut sagte er: »Schwimmen würde mir auch gefallen. Laß uns dort draußen ein Becken suchen.«

7
     
    Draußen war die Welt der Jäger kalt; der riesige, rote Mond, der einen großen Teil des Himmels bedeckt, warf ein feuriges Licht herab, das Wärme zu suggerieren schien, aber Dane war froh über die wollene Beschaffenheit der Tunika, und Cliff zitterte, noch ehe sie hundert Meter vom Gebäude entfernt waren. Katzen lieben Wärme, dachte Dane; ursprünglich waren sie alle Dschungeltiere gewesen. In dem Mekhar-Schiff war es dampfend heiß gewesen.
    Der Pfad führte zwischen grünen Rasenflächen und Gärten hindurch; es war anscheinend ein riesiges Park-, Garten- oder Waldreservat. Noch bevor sie weit gegangen waren, kamen sie an einem großen Becken vorbei, dessen Inhalt wie gelber Schlamm aussah und das weithin nach Schwefel stank; kleine Blasen und Strudel auf der Oberfläche verrieten Vulkantätigkeit am Grund, und kleine, übelriechende Dampfschwaden wurden in Stößen herübergeweht. Die lange Schnauze eines Reptils ragte aus dem Schlamm, darüber waren zwei merkwürdig bekannte Augen zu sehen; dann schob sich die Kreatur hoch, und Dane erkannte Aratak.
    »Sehr angenehm«, rasselte er, »wollt ihr euch mir anschließen?« Dane machte die Geste des Nasezuhaltens. »Wenn das deine Vorstellung von einem angenehmen Bad ist, alter Junge, wünsche ich dir viel Spaß damit, aber ich werde mir etwas suchen, das ein bißchen besser riecht.«
    »Folgt eurem eigenen Geschmack, natürlich«, sagte Aratak, indem er sich genüßlich wieder bis zum Hals in den stinkenden, gelben Schlamm zurückgleiten ließ. »Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser köstliche Duft euch mißfällt. Nun, ich erfreue mich mit euch der Vielfalt der Schöpfung.«
    Dane sah Cliff an: »Hab’ keine Hemmungen, dich ihm anzuschließen, wenn dir danach ist!«
    Der Mekhar verzog sein Gesicht mit deutlichem Ekel, und sie gingen weiter. Sie kamen an einer sprudelnden Quelle vorüber, deren Wasser so eisig war, daß Dane fröstelte, als er nur vorsichtig einen Zeh hineinstreckte, und gelangten dann zu einem Platz, wo eine natürliche heiße Quelle so umgeleitet worden war, daß das Wasser in ein großes Badebecken floß, das von einer Vielzahl kleiner, steingefaßter runder Becken und Wannen umgeben war. In einer davon lag die nackte Rianna. Ihr rotes Haar war vom Dampf gekräuselt und umgab ihren Körper in sanften Wellen. Sie hob eine Hand zum Gruß und schien kaum verlegen zu sein.
    Sie ist wirklich schön. Ich hatte es nicht bemerkt; ich habe nie darüber nachgedacht. Aber sie ist eine wunderschöne Frau.
    Im mittleren heißen Becken badeten oder schwammen eine Vielzahl Frauen und Männer; sieben oder acht, die ebenso menschlich aussahen wie er selbst, und fünf oder sechs andere von verschiedenen fremdartigen Spezies. Dane hatte sich auf dem Mekhar-Sklavenschiff daran gewöhnt und starrte nicht länger mit verwunderten Glotzaugen auf ihre Fremdheit.
    Oh ja, ganz der blasierte, aufgeklärte galaktische Reisende … sagte er säuerlich zu sich selbst. Nur ein weiterer Spinnenmann, eine weitere Protokanine oder protofeline Spezies … ich frage mich, wie zum Teufel die Jäger aussehen!
    Auf der gegenüberliegenden Seite des Beckens erkannte er zwei Wesen dicht beieinander, die ihn stark an den Mekhar an seiner Seite erinnerten. Cliff sah sie fast im selben Augenblick, und seine Klauen fuhren aufgeregt ein und aus.
    »Ich muß hingehen und sehen, ob es Leute von meiner Welt sind«, sagte er und entfernte sich um das Becken herum in seinem schnellen, springenden Gang.
    Dane war nicht traurig, ihn gehen zu sehen. Die dichte Nähe des Mekhar war verwirrend gewesen – Versprechen hin, Versprechen her. Das heiße Wasser sah gut aus, und da die Luft zu kalt zum Herumwandern war, entschloß er sich, ebenfalls in dieses Becken zu gehen.
    Er zögerte einen Augenblick, bevor er seine Kleidung abwarf, aber offensichtlich gab es hier keine Sittentabus. Wenn du in Rom bist, mach es wie die Römer, sagte er sich, streifte seine warme Tunika ab und ließ sie auf den Steinrand fallen. Er tauchte einen Fuß ein und stellte fest, daß das

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