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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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zurückzustellen, bis Eure materiellen Bedürfnisse befriedigt sind. Habt Ihr einen materiellen Wunsch, den wir Euch erfüllen können, oder sind wir frei, Eure Gefährten zu bedienen?«
    »Ich habe einen materiellen Wunsch«, sagte Aratak. »Du sprachst vom Baden. Auf der Reise badet man, wie man kann oder muß, um der Hygiene Genüge zu tun, aber kannst du mir zur Wiederherstellung meiner Außenhaut ein warmes Schlammbad besorgen?«
    Dieners Antwort kam augenblicklich. »Wenn Ihr durch die Tür neben dem Torbogen geht und weiter den Pfad entlang in Richtung auf die Schatten, werdet Ihr ein Becken mit Schlamm zum Baden finden. Wenn sich die Temperatur als unpassend für Eure Haut erweist, berichtet es uns heute Abend, dann werden wir die Bedingungen herstellen, die Euch am genehmsten sind.« Er rollte zu den anderen hin und sagte: »Es gibt heiße und kalte Bäder, Eisbäder, Dampfbäder und trockene Sandbäder, je nachdem, was Ihr bevorzugt; macht freien Gebrauch davon. Wenn Ihr jetzt Eure Nahrungswünsche äußern würdet.«
    Zufällig stand er in diesem Moment neben Rianna, und nach einem Augenblick des Nachdenkens sagte sie: »Ich wünsche eine bekömmliche Diät für Protosimianer, und ich bin eine Mischung gewöhnt, die ungefähr zu einem Drittel aus Proteinen, zur Hälfte aus gemischten Kohlehydraten und Pflanzenanteilen und ansonsten aus Fett besteht. Meine bevorzugten Geschmacksrichtungen sind entweder süß oder salzig, wobei ich nichts gegen leicht Saures habe. Ich mag kein stark saures oder bitteres Aroma. Ist das angemessen ausgedrückt?«
    »Wir loben Eure Deutlichkeit«, sagte Diener, »und wir werden unser Bestes tun, dem zu entsprechen. Wird diese Kombination auch Eure anderen protosimianischen Gefährten angemessen ernähren?«
    Dane sagte: »Für mich ist es recht.« Nach Riannas wissenschaftlicher Analyse der menschlichen Diät wäre es ihm dumm vorgekommen, ein Steak zum Mittagessen zu verlangen, obwohl es ihn interessiert hätte, wie Diener auf eine solche Bitte reagieren würde.
    Dallith sagte: »Für mich ist es auch in Ordnung, mit der Einschränkung, daß ich keinen salzigen Geschmack mag, aber nichts gegen einen leicht bitteren habe. Außerdem ist es in meiner Rasse nicht üblich, tierisches Fleisch zu essen.«
    Diener nahm das mit einem leichten Augenblinzeln zur Kenntnis und wandte sich an den Mekhar, der barsch sagte: »Ich bin Fleischesser.«
    »Ihr zieht eine Diät vor, die fast ausschließlich aus tierischen Proteinen und Entsprechendem besteht?« fragte Diener. »Es wird Euch gebracht werden. Was Euch betrifft, verehrter Philosoph …«
    Arataks Kehllappen glühten schwach bläulich, als er sich vor der metallenen Kreatur verbeugte. Er sagte höflich: »Der philosophische Mensch konsumiert, was die Natur ihm über den Weg schickt. Glücklicherweise ist unser Stoffwechsel so weitgehend angepaßt, daß ich fast alles verdauen kann, vorausgesetzt, es ist genug da. Ein Vorteil in einer harten Welt, wo das Überleben von der Anpassungsfähigkeit abhängt.«
    »Wir werden versuchen, nicht nur Eure Verdauung, sondern auch Euren Gaumen zufrieden zu stellen«, sagte Diener und rollte davon, während Dane darüber staunte, daß ein metallener Roboter – fast – mit Aratak in höflichem Philosophieren konkurrieren konnte!
    Aratak war offensichtlich verwirrt. »Ich muß nachdenken über diesen Ort in der Allumfassenden Weisheit, der von intelligenten Wesen bewohnt ist, die aber eher künstlich zu sein scheinen als durch die Gnade des Göttlichen Eis entwickelt. Wenn Ihr mich entschuldigt, werde ich die gebräuchlichen Kleider an mich nehmen und mich in ein Becken mit heißem Schlamm begeben, um meine Außenhaut wiederherzustellen.«
    Er ging schwerfällig auf die Tür zu, die Diener ihm gezeigt hatte.
    Rianna sagte zu Dallith: »Ein heißes Bad klingt herrlich. Sollen wir gehen und eins suchen?«
    Dallith drehte sich zögernd zu Dane um. »Sollten wir nicht besser zusammenbleiben?«
    »Ich vermute, hier sind wir ziemlich sicher. Geht nur und nehmt euer Bad vor dem Essen.« Er wußte nicht, ob gemischte Bäder in den Welten der Frauen gebräuchlich waren, aber das war kein Thema, über das er gerade jetzt reden wollte. Allein gelassen mit dem Mekhar, fragte er: »Was für ein Bad benutzt du für gewöhnlich? Du – ich kann dich nicht immer nur ›du‹ nennen – wie heißt du?«
    Der Mekhar brummte: »Ich bin als Klippen-Kletterer bekannt; du kannst mich der Einfachheit halber Cliff nennen.

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