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Die Jäger des Roten Mondes

Die Jäger des Roten Mondes

Titel: Die Jäger des Roten Mondes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Dane hatte sich nie recht dafür interessiert, obwohl er einiges darüber wußte, wie die meisten Leute, die Karate ausübten, und er fragte sich, wie gut sie darin war. Aber als er sie danach fragte, zeigte sie ihm ihr hinterhältiges Grinsen und sagte: »Versuch es, wenn du willst.«
    Er hob einen der Kendostäbe auf – er hatte Diener gebeten, ihm einen von ungefähr dem gleichen Gewicht wie das Samuraischwert zu bringen, und Diener hatte ihn so sehr beim Wort genommen, daß wahrscheinlich weniger als eine Unze Gewichtsunterschied zwischen dem Stab und dem Schwert bestand – und sagte: »Jeder, der dich angreift, wird mit Sicherheit bewaffnet sein, Rianna. Du glaubst doch nicht, daß du es mit mir aufnehmen kannst, wenn ich ein Schwert habe, oder?«
    »Wahrscheinlich nicht«, entgegnete sie. »Dein großes Rasiermesser da könnte mir die Hand abhauen, noch ehe ich mein Messer herausgezogen hätte. Aber mit einem Stab werde ich sicherlich fertig. Oder mit einer Keule. Oder einem kurzen Messer. Komm her. Versuch es.«
    Er sagte: »Ich möchte dir nicht weh tun. Aber du hast darum gebeten.« Nimm ihr jetzt ein bißchen von ihrer Selbstgefälligkeit und erspare ihr späteren schlimmeren Ärger, dachte er und war überrascht über seine eigene Empfindlichkeit. Er hob den Stab – er war aus einem leichten Holz gemacht, nicht unähnlich dem Bambus – und griff sie an.
    Er fand nie genau heraus, was passierte, aber er wurde abrupt zurückgestoßen. Der Stab wurde fest genug in seinen Magen gerammt, um alle Luft aus ihm herauszupressen. Er erholte sich sofort, zog den Stock mit einem Ruck frei – und fand sich schon wieder dabei, ihn Riannas Händen zu entwinden. Ihr Fuß traf seinen Knöchel, und er ging fast zu Boden.
    Sie trat schnell einen Schritt zurück und sagte: »Ich will dir nicht weh tun, Dane. Aber wie du sehen kannst, bin ich nicht wirklich besorgt, außer sie greifen mich mit etwas Ähnlichem wie deiner Rasiermesserschneide an.«
    Dane schüttelte reumütig den Kopf; aber durch das Experiment hatte er in einer kurzen Unterrichtsstunde eine Menge gelernt. Dennoch konnte er sich nicht darauf verlassen, daß die Jäger eine bekannte Waffe oder Technik anwendeten. Es war buchstäblich notwendig, auf alles vorbereitet zu sein. Nach einigem Nachdenken fügte er seinem Schwert ein kurzes gebogenes Messer hinzu. Es war dem Dolch nicht sehr ähnlich, den ein Samurai als normale Begleitausrüstung zu seinem Schwert mit sich tragen würde – er fragte sich flüchtig, was mit dem Messer und der übrigen Ausrüstung des Samurai geschehen war –, aber im Nahkampf würde es sehr nützlich sein.
    Als Dane an diesem Abend das Schwert putzte, bevor er es weglegte – er betupfte es entlang der ganzen Schneide leicht mit seiner Puderquaste mit Kalksteinstaub und rieb es vorsichtig mit dem Lappen ab –, betrachtete er die Blutflecken am gebogenen Ende der Klinge und überlegte. War es auf der Erde dazu gekommen? Oder hier …? Und das Blut welcher seltsamen Kreatur hatte dann wohl den Stahl verfärbt?
     
    Während der nächsten paar Tage konzentrierte Dane sich darauf, alte Geschicklichkeiten und Reflexe zurückzugewinnen, und verbrachte einige Zeit damit, darüber nachzudenken, wie er sie zu einer homogenen Gruppe zusammenschweißen könnte. Natürlich war es nicht sehr sinnvoll, sich darauf zu konzentrieren, solange er nicht sicher wußte, ob man ihnen erlauben würde, zusammen hinauszugehen. Jeder von ihnen mußte zuerst die optimale Grundlage zum individuellen Überleben erreichen.
    Die Aufgabe, Dallith im Nahkampf zu unterrichten, war alles andere als einfach. Sie hatte furchtbare Angst davor, einem von ihnen weh zu tun und zog sich einen Sekundenbruchteil, bevor sie einen Stoß machte, zurück, sogar mit dem zerbrechlichen Bambusstock, den sie gesucht hatten, um ihr das Kämpfen mit dem Messer beizubringen. Aber als er sich daran erinnerte, wie sie plötzlich wild geworden war, als sie dem Mekhar gegenübergestanden hatte, nahm er an, sie würde wieder genauso wie damals reagieren, wenn jemand sie mit Mordgedanken angreifen würde – indem sie die Mordlust des Angreifers übernahm. Und so konzentrierte er sich darauf, ihr die Grundlagen des Angriffs einzutrichtern.
    Ich kann ihr nicht die verwundbaren Punkte zeigen. Wir wissen nicht, welche verwundbaren Punkte die Jäger haben – oder ob sie überhaupt welche haben!
    Während all dieser Zeit berührte es ihn seltsam, daß sie niemals nahe genug an andere Gruppen

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