Die Jäger des Roten Mondes
Roboterdienern.
Ja, ja, dachte Dane. Man kann nie wissen. Wenn dieses Ding elf Tage der Jagd überleben konnte, dann gibt es eine Menge Chancen für uns.
»Das ist überhaupt nicht sicher«, flüsterte Dallith dicht an seinem Ohr; und Dane bemerkte, daß sie seine Gedanken wieder aufnahm. »Vielleicht hatte er Glück oder vielleicht gelang es ihm, alle elf Tage in einem Versteck zu verbringen.«
Dane nickte. »Vielleicht.« Aber das würde heißen, daß es keine Arena war, es würde bedeuten, daß es Deckung gab und Plätze, an denen man sich, wenn nötig, verstecken konnte.
Es bedeutete, daß es Dane auf die eine oder andere Weise gelingen mußte, unbeobachtet ein Wort mit dem Sieger zu wechseln …
Die Sonne sank bereits, als Diener zurück kam, um sie zu den Bädern zu begleiten. Er brachte frische Kleider für sie alle – dieselben ziegelfarbenen, die für das Heilige Wild bestimmt waren, aber dies war ohne Zweifel die Kampfausrüstung. Die Tuniken für die Frauen waren kurz und könnten sogar noch höher gerafft werden. Für Dane, Dallith und Rianna gab es neue Sandalen mit starken Sohlen, während weder Cliff noch Aratak einen Schutz für ihre Füße benötigten.
»Ihr sollt Euch für die Belohnungs- und Siegesfeier schmücken, damit Ihr sehen könnt, was Euch vielleicht erwartet«, sagte Diener. »Legt Eure gewählten Waffen an, denn Ihr werdet direkt von der Feier zum Ort der Jagd gebracht.«
Dane sagte zu dem Roboter, indem er einen Gedanken aussprach, der ihm schon mehr als einmal als schwacher Verdacht gekommen war: »Du scheinst an all dem ein starkes Interesse zu haben, Diener. Beantworte mir eine Frage, ja?«
»Ein Dutzend, wenn es nötig ist«, sagte der Servomechanismus mit seiner flachen, mechanischen Stimme. »Wir sind hier, um Euch zu bedienen, Euch Anweisungen zu geben und Euch beizustehen.«
»Seid ihr Leute – ihr Roboter –, seid ihr selbst die Jäger?«
Es würde so vieles erklären. Es würde die Tatsache erklären, daß sie die einzigen waren, die Kontakt zu dem Raumschiff der Mekhar aufgenommen hatten. Es würde die Art und Weise erklären, wie sie für ihr Wild sorgten. Es würde die Art erklären, wie sie herumschwärmten, um den Sieger zu beschützen und zu ehren.
Aber die Idee, einer Gruppe abnormal programmierter Servomechanismen gegenüberzustehen, war entsetzlich … Diese Gedanken jagten Dane durch den Kopf, während er auf Dieners. Antwort wartete. Es schien tatsächlich, falls ein gesichtsloser, metallener Mechanismus ohne Gesichtszüge, abgesehen von kleinen, metallbespannten Öffnungen, überhaupt etwas ausdrücken konnte, als ob Diener jede andere Frage erwartet hätte, nur nicht diese, und daß Dane vielleicht sogar endlich eine Frage gefunden hatte, die zu beantworten der Roboter nicht programmiert worden war!
Schließlich sagte Diener jedoch mit derselben gleichmäßigen ausdruckslos mechanischen Stimme: »Wie wir Euch gesagt haben, sind wir Diener. Ihr werdet die Jäger zur angekündigten Zeit treffen. Dürfen wir Euch jetzt zum Bad begleiten?«
Dane folgte ihm. Ihm blieb nichts anderes übrig. Er hat nicht wirklich geantwortet, dachte er grimmig. Er sagte, ›wir sind Diener‹, er sagte nicht, ›wir sind keine Jäger‹.
Er holte Dallith und Rianna ein, als sie sich von Cliff und Aratak trennten, und sagte hastig: »Gebt mir Deckung, falls das metallene Monster kommt, um herumzuschnüffeln. Ich gehe nachsehen, ob ich eine Spur finden kann, wo sie den Sieger bis zu seiner Triumphfeier versteckt halten. Wenn ich zehn Minuten hätte, in denen er nicht umzingelt ist, würden sich unsere Überlebenschancen schätzungsweise verdoppeln.«
Rianna nickte. »Wenn sie kommen und hier nach dir suchen, werde ich ihnen sagen, daß du mit Aratak ein Schlammbad nimmst. Und du Aratak, erzählst ihnen, wenn sie dort nach ihm suchen, er sei schwimmen gegangen.«
Dane eilte durch die Gartenanlage davon. Er hatte sich die Richtung gemerkt, in der die Prozession von Dienern mit dem girlandenbehangenen Spinnenmann verschwunden war.
Ich bete zum Himmel, daß er eine Übersetzungsplatte hat; Rianna sagte, daß einige von ihnen keine haben, dachte Dane, als er vorsichtig an den Beeten und dichtgedrängten blühenden Büschen vorbeischlich. Die Sonne ging schnell unter, und am Horizont erschien ein seltsames blutrotes Licht, das ihm zeigte, wo der volle Rote Mond wieder aufging.
Am Morgen werde ich dort oben sein, dachte er. Das ist die Belohnung. Seine Kehle war wie
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