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Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition)

Titel: Die Jägerin (Die Anfänge) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadja Losbohm
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geschossen. „Mhh, ja. Eindeutig Vampire. Die sind so was von schnell und stark. Das macht es äußerst schwer, und man muss sie zuerst entdecken, bevor sie einen entdecken,“ erklärte ich dem Reporter. Dann fiel mir noch eine Besonderheit ein, bei der ich dachte, dass sie interessant war. „Übrigens trifft man niemals Vampire und die anderen Monster zur selben Zeit am selben Ort an. Schon merkwürdig, oder?“, bemerkte ich und beobachtete Mister Meyers, während ich wartete, ob er darauf ansprang.
    Er tat es. „Und warum nicht? Hat jeder sein eigenes Jagdterritorium?“, hakte er nach und legte den Kopf schief, als er mich erwartungsvoll ansah.
    Ich schüttelte den Kopf. „Nicht wirklich. Es ist eine ziemlich banale Sache, wenn man genauer drüber nachdenkt. Es liegt am Geruch,“ verriet ich ihm das Mysterium.
    Verblüfft zog er die Augenbrauen so weit nach oben, sodass sie auf seiner Stirn lagen.
    „Die Vampire können den Geruch der, ihrer Meinung nach, niederen Kreaturen nicht ausstehen. Sie gehen dem Gestank gezielt aus dem Weg. Eigentlich einleuchtend, wenn Sie es sich überlegen. Vampire stehen eben nur auf den Geruch von menschlichem Blut,“ erklärte ich ihm die Sache genauer.
    Mister Meyers gab ein nachdenkliches „Mhh“ von sich.
    Ich fragte mich, was er von meinen Worten hielt. Sollte er etwa schon wieder den Respekt vor den Monstern verloren haben? Ich hoffte, dass das nicht der Fall war. Lieber setzte ich auf seine Professionalität und dass er einfach nur Fragen stellte, weil es sein Beruf verlangte. „Und wo stecken diese hässlichen Kreaturen eigentlich am Tage? Sie sagten ja, dass sie nur nachts herauskommen? Aber wo sind sie jetzt?“, warf er dann ein und machte nahtlos mit seiner Fragerei weiter.
    „Unter der Erde,“ antwortete ich.
    „In den U-Bahn-Schächten und Abwasserrohren?“
    „Viel tiefer.“
    Er grübelte angestrengt darüber nach. Er malte sich bestimmt gerade aus, wie es dort unten aussah. Ja, die Ada-Welt war gar nicht so einfach zu verstehen.
    „Dieses Aufräumteam, das Sie angefordert haben…wer sind die? Und wo bringen die die Überreste hin?“, fragte er dann.
    Ich hatte diesen Aspekt schon beinahe wieder vergessen. Erst jetzt fiel es mir wieder ein, dass er ja bei meinem Telefonat mit Pater Michael daneben gestanden hatte. „Das Aufräumteam besteht aus freiwilligen Mitgliedern der Gemeinde. Sie sind quasi im Bereitschaftsdienst und wechseln sich immer ab. Sie bringen die Überreste an einen geheimen Ort und verbrennen alles in einem Ofen,“ erklärte ich es ihm.
    „Ihr persönliches Höllenfeuer?“, meinte er und sah mich mit einem Schmunzeln an. Na, wenigstens konnte er wieder lächeln.
    „Ja, könnte man so sagen.“
    Dann wurde er wieder ernster und fragte mich, wie es für mich gewesen war, zum ersten Mal auf die Jagd zu gehen.

20. Weihrauch und Latein
     
     
     
    Schon den ganzen Tag war ich wegen meiner ersten Patrouille aufgekratzt und konnte es kaum erwarten endlich loszuziehen. Ich war total gespannt, wie es sein würde. Fröhlich wollte ich zur Kirche hinausstürmen, doch plötzlich hielt mich Pater Michael am Arm fest. Ich wirbelte auf meinem Absatz herum und prallte gegen seine Brust. Verblüfft starrte ich ihn an. Es war deutlich zu sehen, dass er mein Verhalten missbilligte. „Bevor Sie hier chaotisch hinausrennen…,“ meinte er, und ich verdrehte die Augen. Musste er denn immer gleich so übertreiben? „…muss ich das Ritual durchführen, Miss Ada.“
    Ich konnte ihn nur anstarren. „Ich glaube, ich habe mich verhört. Haben Sie tatsächlich „Ritual“ gesagt?“, hakte ich ungläubig nach.
    Mit ernster Miene nickte er. „Ohne das Ritual gehen Sie nicht durch dieses Portal,“ antwortete er und deutete auf die geschlossene Kirchentür.
    Ich konnte mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Natürlich entging es Pater Michaels Adleraugen nicht, und er ermahnte mich sofort. „Sie sollten nicht über etwas lachen, das Ihnen das Leben retten kann. Unterschätzen Sie niemals die Macht solcher Dinge und schon gar nicht die Kraft des Herrn. Ganz besonders in Anbetracht der Tatsache, dass vor Ihnen jemand steht, der durch seine Macht älter ist, als Sie es sich vorstellen können. Zeigen Sie ein bisschen mehr Respekt davor!“
    Beschwichtigend hob ich die Hände. „Schon gut, schon gut. Ich sag ja schon gar nichts mehr,“ erwiderte ich und gab mich seinem überzeugenden Argument geschlagen.
    Zufrieden nickte er.
    Seine Hände packten

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