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Die Jagd am Nil

Die Jagd am Nil

Titel: Die Jagd am Nil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Will Adams
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Artefakt, das tausend Dollar wert ist. Ein einzelnes Artefakt. Was würden Sie tun?»
    «Klingt fast so, als würden Ihnen die Typen leidtun», sagte Stafford.
    «Sie werden uns doch gehen lassen, oder?», fragte Lily. «Das müssen sie doch.»
    Gaille antwortete nicht sofort, aber ihr Schweigen sagte alles. «Die Polizei wird uns suchen», meinte sie schließlich.
    «Aber die wird in Assiut suchen!»
    «Sie werden überall suchen», versicherte Gaille ihr. «An Personal herrscht in Ägypten jedenfalls kein Mangel. Wir dürfen nur nicht die Nerven verlieren.» Die Kerze tropfte und war schon fast ganz runtergebrannt. Sie würden sie noch brauchen. Gaille legte eine Hand um die Flamme, um sie auszupusten. Dann war alles wieder dunkel.

II
    «Mord?», wiederholte Knox ungläubig. «Was soll das bedeuten?»
    «Genau das, was ich gesagt habe», erwiderte Farooq. «Ich glaube, Sie haben Omar Tawfiq vorsätzlich ermordet und wollten es wie einen Unfall aussehen lassen.»
    «Sie müssen verrückt sein.»
    «Beantworten Sie mir eine Frage, Mr.   Knox: Wie lange besitzen Sie schon Ihren Jeep?»
    «Was?»
    «Beantworten Sie bitte einfach meine Frage.»
    «Keine Ahnung. Zehn Jahre.»
    «Und hatte er einen Sicherheitsgurt für den Beifahrersitz?»
    «O Gott!», murmelte Knox. Er schwankte auf seinem Stuhl nach vorn und sah Farooq an. «Ist er deshalb gestorben?»
    «Der Fahrersitz hatte aber einen Sicherheitsgurt. Sie wussten das natürlich, und sie waren noch angeschnallt, als man sie gefunden hat. Sie würden mir doch sicherlich zustimmen, dass ein Fahrer dieses Wagens, der vorsätzlich in einen Graben rast, große Chancen hat, mit leichten Verletzungen davonzukommen, während sein Beifahrer schwer verletzt, vielleicht sogar getötet wird, oder?»
    Knox schüttelte den Kopf. «Um so etwas zu tun, müsste man wahnsinnig sein.»
    «Nicht wahnsinnig. Nur hoch motiviert.»
    «Welches Motiv hätte ich denn gehabt haben sollen?»
    «Das will ich von Ihnen wissen.»
    «Das ist doch verrückt», protestierte Knox. «Omar war mein Freund. Ich habe ihn nicht ermordet, das schwöre ich.»
    «Ich dachte, Sie hätten Ihr Gedächtnis verloren», entgegnete Farooq. «Wie können Sie sich da sicher sein?»
    «Weil ich so etwas noch nie getan habe. Da können Sie jeden fragen.»
    «Das haben wir.»
    «Na also», sagte Knox. Doch er spürte einen Stich. Wer wusste schon mit Sicherheit, zu was er unter Stress fähig war? Und wer wusste vor allem, was andere über einen sagen würden?
    «In archäologischen Kreisen sollen Sie ja so etwas wie eine Berühmtheit sein», sagte Farooq. «Anscheinend können Sie gar nicht genug vom Medienrummel kriegen.»
    «Ich bin einmal in eine solche Situation geraten. Das heißt noch lange nicht, dass ich es genossen habe.»
    «Aber es steigt Ihnen zu Kopf, nicht wahr?», meinte Farooq grinsend. «Da kommen Sie richtig in Fahrt. Und dann schwindet das Interesse, und Sie fühlen sich leer.»
    «Sie haben keine Ahnung.»
    «Wissen Sie, was meiner Meinung nach passiert ist?», fuhr Farooq ungerührt fort. «Ich glaube, Sie haben gestern etwas entdeckt. Und zwar auf Petersons Ausgrabungsstätte. Ich glaube, dass Sie deshalb nach Einbruch der Dunkelheit zurückgekehrt sind. Ich glaube außerdem, dass Sie und Mister Tawfiq darüber in Streit geraten sind, was Sie als Nächstes tun sollten. Seine Kollegen sagen, er sei ein äußerst gewissenhafter Mann gewesen. Bestimmt hat er darauf bestanden, den Richtlinien zu folgen und seinen Generalsekretär in Kairo von dem Fund zu informieren. Aber das konnten Sie nicht hinnehmen, nicht wahr? Ich höre überall, dass Sie schon früher mit dem Generalsekretär aneinandergeraten sind, dass Sie beide sich nicht ausstehen können. Der Gedanke daran, dass er den ganzen Ruhm einheimst und sich die ganze öffentliche Aufmerksamkeit auf ihn richtet, obwohl das eigentlich Ihnen zustehen würde   … Das konnten Sie nicht ertragen, richtig? Und deshalb haben Sie beschlossen, Omar zum Schweigen zu bringen.»
    «Das ist völliger Unsinn.»
    Farooq ging nicht darauf ein. «Wissen Sie, was ich heute Morgen tun musste, Mister Knox? Ich musste Mister Tawfiqs Familie aufsuchen, um die Nachricht von seinem Tod zu überbringen. Das ist der schlimmste Teil meines Berufs, wie Sie sich vielleicht vorstellen können. Wissen Sie über seine Familie Bescheid?»
    Knox schüttelte den Kopf. «Er hat nie über sie gesprochen.»
    «Das überrascht mich nicht. Ein respektierter Akademiker wie

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