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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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gegen uns unternehmen, solange er nicht weiß, ob er uns nicht irgendwie benützen kann. Mach doch einfach, was sie uns gesagt hat, Rand. Die Aes Sedai wissen schon, was sie tun.« Loial schritt in die Menge hinein, und bevor er zehn Schritte getan hatte, war er bereits von Lords und Ladys umringt.
    Andere bewegten sich auf Rand zu, jetzt, da er allein war, aber er wandte sich in die Gegenrichtung und eilte fort. Aes Sedai wissen vielleicht, was sie tun, aber ich nicht. Mir gefällt das alles nicht. Licht, wenn ich nur sicher sein könnte, dass sie die Wahrheit sagt. Aes Sedai lügen wohl nicht, aber die Wahrheit, die sie aussprechen, ist vielleicht nicht das, was du glaubst. Er blieb immer in Bewegung, um nicht mit all den Adligen sprechen zu müssen. Es gab noch viele weitere Säle, alle voll mit Lords und Ladys, und in allen wurde irgendeine Form der Unterhaltung geboten: drei verschiedene Gaukler in ihren schillernden Umhängen, weitere Jongleure und Akrobaten, Musiker, die Flöte und Zither, Laute und Oboe spielten sowie fünf verschiedene Arten von Fiedeln, sechs unterschiedliche Arten von Hörnern, gerade oder gekrümmt oder verwunden, und zehn Größen von Trommeln – vom Tamburin bis zur Kesselpauke. Er musterte einige der Hörner etwas genauer, doch sie bestanden alle nur aus Messing.
    Narr, hier werden sie das Horn von Valere wohl kaum zur Schau stellen, dachte er. Außer Barthanes plant, tote Helden als Teil seines Unterhaltungsprogrammes heraufzubeschwören. Es war sogar ein Barde da. Er trug silberverzierte Taren-Stiefel und einen gelben Mantel. Beim Herumgehen zupfte er seine Laute, und von Zeit zu Zeit blieb er stehen und deklamierte irgendetwas in Hochgesang. Die Gaukler bedachte er mit verächtlichen Blicken, und er hielt sich nicht in den gleichen Sälen auf wie sie, aber außer der Kleidung konnte Rand kaum einen Unterschied zwischen ihnen feststellen.
    Plötzlich befand sich Barthanes an Rands Seite. Sofort bot ihnen ein livrierter Diener mit einer Verbeugung ein Silbertablett dar. Barthanes nahm sich einen gläsernen Pokal mit Wein. Der Diener verbeugte sich immer noch, als er vor ihnen her rückwärts lief, und hielt Rand das Tablett hin, bis der den Kopf schüttelte. Dann verschmolz er mit der Menge.
    »Ihr seid ruhelos«, sagte Barthanes und nippte an seinem Glas.
    »Ich laufe gern herum.« Rand fragte sich, wie er wohl Verins Rat befolgen könne, und als er sich daran erinnerte, was sie über seine Audienz bei der Amyrlin gesagt hatte, nahm er die Haltung ›Die Katze läuft über den Hof‹ ein. Er kannte keine arrogantere Gangart. Barthanes’ Mundpartie spannte sich, und Rand glaubte, der Herr fände ihn vielleicht schon zu arrogant, doch er hatte nur Verins Rat, an den er sich halten konnte, und so gab er diese Haltung nicht auf. Um ihr etwas die Spitze zu nehmen, sagte er freundlich: »Das ist wirklich ein gelungenes Fest. Ihr habt viele Freunde, und ich habe noch nie so viel Unterhaltung an einem Ort erlebt.«
    »Viele Freunde«, stimmte Barthanes zu. »Ihr könnt Galldrian erzählen, wie viele es waren und wer. Ein paar der Namen überraschen ihn vielleicht.«
    »Ich habe den König noch nicht kennen gelernt, Lord Barthanes, und ich glaube auch nicht, dass ich das werde.«
    »Natürlich. Ihr wart nur zufällig in diesem kleinen Nest! Ihr habt den Fortschritt der Ausgrabungen rein zufällig überwacht! Ein großartiges Unternehmen ist das.«
    »Ja.« Er musste wieder an Verin denken. Sie hatte ihm nicht gesagt, wie man mit einem Mann reden musste, der einen für einen Lügner hielt. So fügte er gedankenlos hinzu: »Es ist gefährlich, sich mit Dingen aus dem Zeitalter der Legenden abzugeben, wenn man nicht weiß, was man tut.«
    Barthanes blickte in seinen Wein und schien darüber nachzudenken, als habe Rand eine tiefschürfende Wahrheit ausgesprochen. »Wollt Ihr damit sagen, dass Ihr Galldrian nicht bei dieser Sache unterstützt?«, fragte er schließlich.
    »Ich habe Euch ja gesagt, dass ich den König noch nie getroffen habe.«
    »Ja, natürlich. Ich wusste nur nicht, dass Leute aus Andor das Spiel so gut beherrschen. Hier in Cairhien lassen sich nicht viele blicken.«
    Rand holte tief Luft, um sich davon abzuhalten, dem Mann wütend mitzuteilen, dass er ihr Spiel nicht spiele. »Es sind viele Getreidefrachter aus Andor auf dem Fluss zu sehen.«
    »Kaufleute und Händler. Wer beachtet die schon? Da kann man ja gleich auf die Käfer an den Blättern achten.« In Barthanes’

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