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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Barthanes übermittelte.«
    »Und hat Barthanes gesagt, dass Fain nach Falme geht?«, wollte Ingtar wissen. »Nein. Es hätte ohnehin keine Rolle gespielt.« Er lachte bitter. »Schattenfreunde lügen mit jedem Atemzug.«
    »Rand«, sagte Mat, »wenn ich wüsste, wie ich Fain davon abhalten könnte, Emondsfelde zu schaden, würde ich es tun. Wenn ich ganz sicher wäre, dass er das vorhat. Aber ich brauche diesen Dolch, Rand, und mit Hurins Hilfe haben wir die beste Möglichkeit, ihn zu finden.«
    »Ich gehe auf jeden Fall mit dir, Rand«, sagte Loial. Er hatte seine Bücher durchgesehen und sich vergewissert, dass keine Feuchtigkeit eingedrungen war, und nun zog er seinen nassen Mantel aus. »Aber ich weiß nicht, ob ein paar Tage mehr oder weniger viel ausmachen. Versuche doch, ein bisschen weniger voreilig zu handeln.«
    »Mir ist es völlig egal, ob wir jetzt oder später oder niemals nach Falme reiten«, sagte Perrin achselzuckend, »aber wenn Fain wirklich Emondsfelde bedroht … na ja, Mat hat Recht. Hurin ist unsere größte Chance, ihn zu finden.«
    »Ich kann ihn aufspüren, Rand«, warf Hurin ein. »Lasst mich einmal seine Spur riechen, und ich bringe euch geradewegs zu ihm. Niemals hat jemand eine so typische Spur hinterlassen wie er.«
    »Ihr müsst Eure eigene Wahl treffen, Rand«, sagte Verin zurückhaltend. »Aber denkt daran, dass Falme eine Stadt in der Hand von Invasoren ist, über die wir kaum etwas wissen. Wenn Ihr allein nach Falme geht, werdet Ihr vielleicht gefangen genommen oder noch Schlimmeres, und das hilft dann niemandem. Ich bin aber sicher, Ihr werdet die richtige Wahl treffen.«
    »Ta’veren« , grollte Loial.
    Rand hob abwehrend beide Hände.
    Uno kam vom Dorfplatz herein und schüttelte das Regenwasser aus seinem Umhang. »Keine einzige flammende Seele zu finden, Ingtar. Auf mich wirkt das, als seien sie alle gleichzeitig weggerannt. Das Vieh fehlt ebenfalls, und es ist auch kein verdammter Karren mehr da. Die Hälfte der Häuser ist ausgeräumt und leer. Ich wette meinen nächsten Sold darauf, dass man ihnen folgen kann, wenn man den verfluchten Möbelstücken folgt, die sie in den Straßengraben geworfen haben, weil sie verdammt noch mal merkten, dass sie damit nicht vorwärtskamen.«
    »Wie steht es mit Kleidungsstücken?«, fragte Ingtar.
    Uno blinzelte überrascht mit seinem einen Auge. »Sie haben nur ein paar einzelne Stücke dagelassen. Vor allem, was sie nicht für wert hielten, mitgenommen zu werden.«
    »Das muss ausreichen. Hurin, ich will, dass du dich zusammen mit ein paar anderen Männern als Einheimische verkleidest; so gut wie möglich, damit ihr nicht auffallt. Dann reitet ihr in weiten Schleifen nach Norden und nach Süden los, bis ihr die Spur kreuzt.« Weitere Soldaten traten ein und versammelten sich um Ingtar und Hurin, um zuzuhören.
    Rand legte die Hände auf den Sims über dem Kamin und starrte in die Flammen. Sie erinnerten ihn an Ba’alzamons Augen. »Es ist nicht mehr viel Zeit«, sagte er. »Ich fühle, wie mich … etwas … nach Falme zieht, und es bleibt nicht mehr viel Zeit.« Er bemerkte, dass Verin ihn beobachtete, und fügte heiser hinzu: »Nicht das, was Ihr meint. Ich muss Fain finden. Es hat nichts mit … dem anderen zu tun.«
    Verin nickte. »Das Rad webt, wie es will, und wir werden alle in das Muster eingewoben. Fain ist bereits Wochen, vielleicht sogar Monate vor uns hier angekommen. Ein paar Tage mehr werden wohl kaum einen Unterschied machen, was auch geschehen mag.«
    »Ich werde eine Runde schlafen«, murmelte er und hob seine Satteltaschen auf. »Sie können ja wohl nicht sämtliche Betten mitgeschleppt haben.«
    Oben fand er Betten, aber nur in wenigen lagen noch die Matratzen, und die waren in einem Zustand, dass er sich überlegte, doch lieber auf dem Fußboden zu schlafen. Schließlich entschied er sich aber doch für ein Bett, bei dem die Matratze lediglich in der Mitte durchhing. Im Zimmer befand sich außer einem Holzstuhl und einem Tisch mit einem wackligen Bein nichts weiter.
    Er zog die nassen Sachen aus und ein trockenes Hemd und trockene Hosen an, bevor er sich hinlegte. Es gab keine Laken und Decken. Sein Schwert lehnte er an das Kopfteil des Betts. Schmunzelnd dachte er daran, dass die einzige trockene Decke, die er benützen konnte, die Flagge des Drachen war. Er ließ sie aber sicher verpackt in der Satteltasche stecken.
    Der Regen trommelte aufs Dach, und der Donner grollte. Von Zeit zu Zeit erhellte ein Blitz die

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