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Die Jagd beginnt

Die Jagd beginnt

Titel: Die Jagd beginnt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Ich habe einen Kapitän ausfindig gemacht, der uns mitnimmt, wenn wir sie aufs Schiff bringen. Er hilft uns nicht, wenn wir es nicht selbst schaffen, und ich kann es ihm auch nicht verdenken. Doch ich weiß nicht, wie es uns gelingen soll.«
    »Ein Schiff«, meinte Nynaeve nachdenklich. »Ich wollte einfach nach Osten reiten, war aber damit auch nicht gerade glücklich. Soweit ich feststellen konnte, müssten wir die Toman-Halbinsel verlassen, um vor den Patrouillen der Seanchaner sicher zu sein. Na ja, und dann heißt es, dass es auf der Ebene von Almoth ebenfalls Auseinandersetzungen gibt. Ich habe gar nicht an ein Schiff gedacht. Wir haben Pferde, aber kein Geld, um die Passage zu bezahlen. Wie viel verlangt dieser Mann?«
    Min zuckte die Achseln. »So weit bin ich nicht gekommen. Wir haben auch kein Geld. Ich dachte, das könnten wir aufschieben, bis wir unterwegs sind. Hinterher … Na ja, ich glaube nicht, dass er uns in einem Hafen absetzen würde, wo es Seanchaner gibt. Wo er uns auch hinauswirft, es ist besser als hier. Schwierig ist es, ihn davon zu überzeugen, dass er überhaupt lossegelt. Er will ja, aber sie haben Patrouillenschiffe außerhalb des Hafens, und man weiß nie, ob nicht eine Damane an Bord eines der Schiffe gelangt, bevor es zu spät ist. ›Gebt mir eine Damane an Deck mit‹, sagt er, ›und ich segle sofort los‹. Dann fängt er an, über Strömungen und Untiefen und die Leeküste zu faseln. Davon verstehe ich nichts, aber solange ich lächle und von Zeit zu Zeit nicke, redet er weiter. Wenn ich ihn lange genug reden lasse, überredet er sich vielleicht selber, die Anker zu lichten.« Sie atmete schwer, und ihre Augen brannten schon wieder. »Nur glaube ich nicht, dass wir noch genug Zeit haben, um ihn dazu zu bringen. Nynaeve, sie werden Egwene nach Seanchan schicken, und zwar bald.«
    Elayne schnappte nach Luft. »Aber warum denn?«
    »Sie kann Erze aufspüren«, sagte Min kleinlaut. »Noch ein paar Tage, sagt sie, und ich weiß nicht, ob dieser Mann sich in ein paar Tagen entschließen kann loszusegeln. Und wie nehmen wir ihr dieses vom Schatten erschaffene Halsband ab? Wie bringen wir sie aus dem Haus?«
    »Ich wünschte, Rand wäre hier«, seufzte Elayne, und als die beiden anderen sie ansahen, errötete sie und fügte hastig hinzu: »Na ja, er hat … er hat doch ein Schwert. Ich wünschte, wir hätten jemanden mit einem Schwert. Zehn. Hundert.«
    »Wir brauchen jetzt keine Schwerter oder Muskeln«, sagte Nynaeve, »sondern Hirn. Die Männer denken für gewöhnlich nur mit den Haaren auf der Brust.« Sie berührte geistesabwesend ihre eigene Brust, als fühle sie durch ihren Mantel hindurch nach etwas. »Die meisten jedenfalls.«
    »Wir brauchen eine Armee«, sagte Min. »Eine große Armee. Wie ich hörte, haben die Seanchaner einer Übermacht von Tarabonern und Domani gegenübergestanden, und trotzdem gewannen sie mühelos jede Schlacht.« Sie zog Nynaeve und Elayne hastig auf die andere Straßenseite, als eine Damane mit ihrer Sul’dam an ihnen vorbeischritt. Sie war erleichtert, dass sie die beiden nicht erst warnen musste, und sie beobachteten die durch die Leine verbundenen Frauen genauso wachsam wie sie selbst. »Da wir keine Armee haben, müssen wir drei es schaffen. Ich hoffe, eine von euch hat einen Einfall, den ich noch nicht hatte. Ich habe mir das Hirn zermartert, bleibe aber immer stecken, wenn es um die A’dam , die Leine und das Halsband geht. Die Sul’dam mögen es nicht, wenn ihnen jemand zu nahe kommt, während sie ihr Armband öffnen. Ich denke, ich kann euch ins Haus schmuggeln, falls das hilft. Zumindest eine von euch. Sie halten mich für eine Dienerin, und die dürfen auch Besucher empfangen, solange diese in den Dienstbotenquartieren bleiben.«
    Nynaeve runzelte die Stirn, doch dann klärte sich ihre Miene, und sie blickte zielstrebig drein. »Keine Sorge, Min. Ich habe da ein paar Ideen. Ich bin hier nicht untätig gewesen. Bring mich zu diesem Mann. Sollte mit ihm schwerer umzugehen sein als mit dem Dorfrat, wenn die alten Männer sich stur zeigen, dann esse ich meinen Mantel.«
    Elayne nickte grinsend, und Min empfand zum ersten Mal, seit sie in Falme angekommen waren, etwas wie Hoffnung. Einen Moment lang tastete sie in die Aura der beiden Frauen hinein, um ihre Zukunft zu lesen. Da war Gefahr, wie nicht anders zu erwarten, aber auch neue Dinge zeigten sich zwischen den Bildern, die sie bereits kannte. Manchmal gab es das. Über Nynaeves Kopf

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