Die Jagd beginnt
von den Seanchanern. Eine hübsche, schlanke kleine Frau mit einem großen Krie… einem großen Mann dabei, der aussehen, als ob er wissen, wie sein Schwert zu benützen. Eines von ihnen unvorsichtig gewesen sein muss, denn sie liefen in Falle der Seanchaner. Der große Mann töten sechs oder sieben Soldaten, bevor er selbst tot. Die … die Frau … Sechs Damane sie umstellten, traten plötzlich aus den Gassen hervor. Ich denken, sie werde … etwas tun … Ihr wissen, was ich meine … aber … Ich weiß nichts über solche Dinge. Einen Moment sie aussehen, als ob sie alle zerstören, dann Schreck treten auf ihr Gesicht, und sie schreien.«
»Sie haben sie von der Wahren Quelle abgeschnitten.« Elaynes Gesicht war totenblass.
»Spielt keine Rolle«, sagte Nynaeve ruhig. »Wir werden nicht zulassen, dass mit uns dasselbe geschieht.«
»Ay, vielleicht es werden sein, wie Ihr sagt. Aber ich mich werden daran erinnern, bis ich sterben. Ryma, hilf mir! Das sie geschrien hat. Und eine Damane stürzen hin weinend, und dann sie legen eine von diesen Halsbändern an die … Frau, und ich … ich rennen weg.« Er zuckte die Achseln, rieb sich die Nase und spähte in seinen Wein hinein. »Ich haben gesehen drei Frauen, die gefangen wurden. Ich können nicht mehr mit ansehen. Ich würden meine alte Großmutter hier zurücklassen in Hafen, wenn ich dafür können wegsegeln, aber ich müssen Euch das sagen.«
»Egwene sagte, sie hätten zwei Gefangene«, sagte Min bedächtig. »Ryma, eine Gelbe, und sie wusste nicht, wer die andere ist.« Nynaeve sah sie scharf an, und sie hielt errötend den Mund. Domons Gesicht nach zu schließen, hatte es ihnen nicht gerade genützt, von zwei gefangenen Aes Sedai zu erzählen, anstatt von nur einer.
Doch dann blickte er plötzlich Nynaeve in die Augen und trank einen großen Schluck Wein. »Sein es das, weswegen Ihr da sein? Um diese zwei … zu befreien? Ihr gesagt habt, es werden drei von Euch sein.«
»Ihr wisst alles, was Ihr wissen müsst«, sagte Nynaeve kurz angebunden. »Ihr müsst darauf vorbereitet sein, innerhalb der nächsten zwei oder drei Tage sofort abzulegen. Macht Ihr mit, oder bleibt Ihr hier und wartet ab, ob man Euch nicht doch lieber den Kopf abhackt? Es gibt noch andere Schiffe, Kapitän, und ich habe vor, noch heute zu klären, mit welchem wir segeln.«
Min hielt die Luft an und drückte unter dem Tisch die Daumen.
Schließlich nickte Domon. »Ich werden bereit sein.«
Als sie wieder auf die Straße traten, war Min überrascht, denn Nynaeve ließ sich völlig erschlagen an die Wand der Schenke sacken, kaum dass sich deren Tür geschlossen hatte. »Ist dir schlecht, Nynaeve?«, fragte sie besorgt.
Nynaeve atmete tief durch und richtete sich wieder auf. Sie zupfte an ihrem Mantel. »Bei manchen Menschen«, sagte sie, »muss man sich ganz sicher geben. Zeigt man ihnen nur den geringsten Zweifel an sich selbst, dann führen sie euch in eine Richtung, in die ihr nicht gehen wollt. Licht, hatte ich Angst, dass er Nein sagt. Kommt, wir müssen Vorbereitungen treffen. Es gibt immer noch ein oder zwei kleinere Probleme, die wir zu lösen haben.«
»Ich hoffe, Fischgeruch macht dir nichts aus, Min«, sagte Elayne.
Ein oder zwei kleinere Probleme? dachte Min, als sie den beiden folgte. Sie hoffte, dass Nynaeve nicht nur wieder ganz sicher sein wollte.
KAPITEL 44
Fünf streiten für das Licht
P errin musterte die Dorfbewohner argwöhnisch. Er zupfte verlegen an seinem etwas zu kurz geratenen Umhang, der zwar auf der Brust bestickt war, aber ansonsten einige nicht gestopfte Löcher aufwies, doch keiner beachtete ihn besonders, trotz der bunt zusammengewürfelten Kleidung und der Axt an der Hüfte. Hurin trug unter seinem Umhang einen Mantel mit blauen Spiralen auf der Vorderseite, und Mat hatte Pluderhosen an, die sich aufbauschten, wo er sie in die Stiefel gesteckt hatte. Das war alles, was sie in dem verlassenen Dorf hatten finden können und was ihnen einigermaßen passte. Perrin fragte sich, ob die Einwohner bald auch dieses Dorf verlassen würden. Die Hälfte der Steinhäuser stand bereits leer, und vor der Schenke, ein Stückchen die ungepflasterte Straße hinauf, standen drei Ochsenkarren, die viel zu schwer beladen waren – hoch aufgetürmt und mit Planen bedeckt und festgezurrt. Ein paar Familien hatten sich um die Karren versammelt.
Als er sie beobachtete, wie sie sich zusammendrückten und jenen Lebwohl sagten, die noch blieben, wurde Perrin klar, dass
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