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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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alle Tiere gegen die Erschöpfung ankämpfen mussten, und da die Sonne immer höher stieg, würde es nicht mehr lange dauern, bis die Hitze auch noch die letzten Kräfte der Tiere aufgezehrt hatte. Die Pferde hatten einen viel längeren und schärferen Ritt hinter sich als üblich, weshalb sie entsprechend müde waren. Bei den Hilfstruppen hörte ein Tier nach dem anderen auf zu rennen und verfiel in einen gemächlichen Trab, und als Macro die Nachzügler vor sich eingeholt hatte, war auch sein Pferd am Ende.
    Der Dekurio ließ sich zurückfallen, um an Macros Seite zu reiten. »Wo sind Centurio Cato und der Führer?«
    »Sie konnten nicht mithalten«, erklärte Macro. »Sie verstecken sich irgendwo da hinten. Wir werden mit Männern aus der Festung zu ihnen stoßen.«
    Der Dekurio zuckte mit den Schultern. »Wenn sie dann noch dort sind.«
    Der Offizier der Hilfstruppen verließ Macro und ritt ein Stück zurück, um die Nachzügler einzusammeln. Eine halbe Meile hinter ihnen kamen die Briganten, in eine Staubwolke gehüllt, näher. Zweimal zwangen Bannus’ Männer ihre Pferde zu einem wenigstens leichten Galopp, und die Römer taten sofort dasselbe, indem sie ihre Tiere energisch antrieben, doch dann gaben die Briganten auf und folgten den Soldaten im Schritt, woraufhin auch die Römer ihre Tiere zügelten, und beide Gruppen zogen langsam unter der gnadenlos herabbrennenden Mittagssonne auf der unbefestigten Straße dahin.
    Und dann, während die Hitze über dem Boden flimmerte wie Wasser, sah Macro plötzlich einige nicht allzu hohe, schwankende Umrisse vor sich. Er blinzelte. Es dauerte einen Augenblick, bevor ihm klar wurde, was er vor sich hatte, und sein Herz machte einen Sprung. Er drehte sich um und rief den Soldaten etwas zu.
    »Es ist die Festung, Männer. Direkt vor uns!«
    Sofort reckten sich die Soldaten in ihren Sätteln und folgten der Straße mit ihrem Blick, wobei einige die Augen vor dem gleißend hellen Sonnenlicht beschatteten, um Bushir deutlicher erkennen zu können, das jetzt nur noch zwei Meilen entfernt war. Während sie näher kamen und das Hitzeflimmern sich immer mehr auflöste, fielen Macro die ersten Einzelheiten auf. Die Festung bestand aus Steinen und besaß vier massive Türme, in jeder Ecke einen. Dazwischen erstreckten sich die langen Mauern, wobei diejenige, die der Straße gegenüberlag, zu beiden Seiten des Haupttores über jeweils einen weiteren, kleineren Turm verfügte. Unweit der Festung befand sich ein Wasserreservoir, das in einer Senke, in der zwei nicht besonders tiefe Erdgräben aufeinandertrafen, angelegt worden war. Mit einiger Mühe konnte Macro die winzigen dunklen Umrisse der Männer erkennen, die von einem der Türme aus die Ankunft der kleinen Kolonne beobachteten.
    Hinter ihnen erhob sich ein schwacher Schrei aus den Reihen der Briganten, die die Festung ebenfalls entdeckt hatten und ihre Tiere zu einem letzten Versuch antrieben, die Römer doch noch einzuholen, bevor diese sich in Sicherheit bringen konnten.
    Der Dekurio reagierte sofort. »Schwadron, vorwärts!«
    Er bohrte seine Fersen in die Flanken seines Pferdes, und das Tier verfiel in einen leichten Galopp. Seine Männer folgten ihm unverzüglich und preschten voran über die unbefestigte Straße, als die Briganten im verzweifelten Bemühen, doch noch zu einem Erfolg zu kommen, zu den Römern aufzurücken begannen. Macro tat sein Bestes, um mit der Schwadron mitzuhalten, doch er war ein ausgebildeter Fußsoldat und nicht gewöhnt, alles aus seinem Tier herauszuholen, sodass er nach und nach zurückfiel. Als sich die römischen Reiter bis auf kurze Distanz der Festung genähert hatten, wurde das Tor geöffnet, und mehrere Soldaten in voller Ausrüstung schwärmten aus und kamen im Laufschritt auf ihre Kameraden zu, um eine Verteidigungslinie gegenüber den Verfolgern aufzubauen. Ein Offizier in der Festung hatte sehr schnell gehandelt, und Macro nahm sich vor, dem Mann zu danken, wenn es ihm gelang, den Briganten zu entkommen.
    Die ersten Mitglieder der Hilfstruppen ritten durch die Lücke in der Verteidigungslinie, zügelten dann rasch ihre erschöpften Pferde und sprangen aus den Sätteln. Macro warf einen Blick zurück und erkannte, dass Bannus’ Männer inzwischen deutlich näher gekommen waren. Schaum spritzte aus den Nüstern der heranstürmenden Tiere.
    »Mach schon, du Bastard!«, knurrte Macro in Richtung der beiden Ohren, die sich vor ihm über dem Hals seines Pferdes erhoben. »Lauf! Oder wir

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