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Die Jagd des Adlers

Titel: Die Jagd des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Mitglieder der Eskorte ihre Tiere zügelten und sich hinter ihren Anführern versammelten, wandte sich Symeon mit einem breiten Grinsen an Macro.
    »Jetzt werden wir ja sehen, was wirklich in diesen Räubern steckt! Ha!« Nun zog auch er sein Schwert und stieß gemeinsam mit den anderen einen Schlachtruf aus, um den Feind herauszufordern.
    Wie ihnen befohlen worden war, flohen die Soldaten in der Mitte der Karawane, indem sie, über lockere Steine und Sand stolpernd, ihre Tiere den gegenüberliegenden Hang hinaufführten. Beim Anblick von Männern, die sich ohne Gegenwehr zurückzogen, feuerten die Räuber ihre Kamele umso mehr an, und ihre schrillen Schreie wurden immer lauter. Die Soldaten an beiden Enden der Karawane rührten sich nicht von der Stelle. Noch immer machten sie sich an den Zügeln zu schaffen, als hätten sie große Mühe, ihre Tiere zu kontrollieren. Die Angreifer aus der Wüste ignorierten sie und konzentrierten sich auf die scheinbar leichte Beute in der Mitte der Karawane – genau wie Macro gehofft hatte. Kaum dass sie die ersten Kamele erreicht hatten, sprangen sie aus dem Sattel und rannten an den Seiten der schwer beladenen Tiere entlang, um nach den kostbarsten Waren Ausschau zu halten. Macro wartete, bis die meisten Räuber abgestiegen waren, um nach ihrer Beute zu greifen, und nur noch eine Handvoll Angreifer mit gezogenen Schwertern auf ihren Kamelen saß und die berittene Eskorte im Auge behielt. Das war der Moment, auf den er gewartet hatte. Er holte tief Luft und schrie seinen Männern mit bellender Stimme seinen Befehl zu.
    »Zweite Illyrische! An die Waffen!«
    Seine Stimme hallte in der Senke wider, und die Soldaten, die den Hang hinauf geflohen waren, hielten plötzlich inne und streiften ihre Roben ab. So schnell wie möglich lösten sie die Tarnbehälter mit den scheinbaren Waren von den Sattelknäufen. Dann schwangen sie sich auf ihre Tiere, wirbelten herum und ritten mit gezogenen Schwertern auf das Durcheinander von Menschen und Tieren in der Mitte der Karawane zu, wobei sie ihrerseits laute Schlachtrufe ausstießen. Diese Rufe wurden von den Soldaten an den beiden Enden der Karawane aufgenommen, die ihre Pferde jetzt auf scheinbar wunderbare Weise unter Kontrolle hatten und sich nun zum Angriff auf die Räuber rüsteten.
    »Los!«, rief Macro Symeon zu und reckte sein Schwert den Angreifern entgegen. »Schnappt sie euch!«
    Mit einem wilden Schrei gab Symeon seinen Männern den entsprechenden Befehl, und die Falle schnappte zu. Über den Kopf seines Pferdes hinweg konnte Macro erkennen, wie die Angreifer in ihren dunklen Roben einen Moment lang erstarrten, als sie begriffen, welche Gefahr von drei Seiten gleichzeitig auf sie zukam. Diejenigen, die am schnellsten reagierten, sprangen wieder in den Sattel und lenkten ihre Tiere in Richtung des Hanges zurück, von dem sie eben erst herabgeritten waren. Andere waren geradezu tollkühn. Noch immer mühten sie sich mit den im Stich gelassenen Lasttieren in der Karawane ab, wobei sie sich hektisch bemühten, doch noch irgendwelche Beute zu machen, bevor auch sie sich zurückziehen müssten. Macro und die Eskorte galoppierten an der Seite der Karawane entlang, indem sie gleichzeitig ausschwärmten, sodass die Reiter eine Linie bildeten, die von der Karawane wegführte, um auch noch die Räuber zu erwischen, die den Hang hinauf flohen. Jetzt hatten sie ihre Gegner schon fast erreicht, und Macro sah, wie der Räuber, der ihm am nächsten war, sich für einen kurzen Augenblick nach ihm umdrehte, bevor er heftig auf sein Tier einpeitschte. Macro reckte die Spitze seines Schwerts und lenkte sein Pferd seitlich auf den Mann zu, doch bevor er zuschlagen konnte, tauchte ein verschwommenes Gewirr wehender Roben neben ihm auf, und Murad schoss an ihm vorbei. Mit zusammengebissenen Zähnen schnitt der junge Mann eine Grimasse, als er plötzlich zwischen Macro und dem Räuber auftauchte. Wie ein zuckender Blitz zischte Murads Klinge durch die Luft und grub sich zwischen dem Kopf und der Schulter des Mannes tief in dessen Fleisch. Der Räuber stieß einen schrillen Schrei aus, und heftige Zuckungen liefen durch seinen Körper. Er schien aus seinem Sattel zu springen, während das Blut aus seiner schrecklichen Wunde spritzte und er schließlich zu Boden stürzte.
    Murad schrie triumphierend auf und brach in ein irres Gelächter aus, während er Macro einen kurzen Blick zuwarf. Dann wandte er sich ab und stürmte auf den nächsten Räuber zu. Der

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