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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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steckte. Der Mann hinter ihm schwang ein Schwert, nein, einen Säbel, dessen Klinge im Mondschein funkelte. Der Dritte hatte Mühe, mit den anderen mitzuhalten. Vielleicht, weil er eine schwere und ziemlich unhandliche Axt mit sich schleppte. Oder vielleicht auch, weil er ein wahrer Riese war.
    Jody konnte nicht erkennen, was sie am Leibe trugen, aber sie vermutete, dass es Haut war. Ihre eigene und die der Menschen, die sie getötet hatten – bei demjenigen, den sie erwischt hatte, war es jedenfalls so gewesen. Jedenfalls waren sie mit Unmengen von Blut überzogen. Evelyns Blut, das Blut von Mr und Mrs Clark. Blut, das in der Nacht schwarz wirkte.
    Was sind das nur für Leute?
    Sie waren zu grauenhaft, um real sein zu können.
    Sie wünschte, dass sie wenigstens schreien würden. Man schrie doch immer, wenn man jemanden verfolgte, oder etwa nicht?
    Was ist mit ihnen los? Haben sie Angst, die Nachbarn aufzuwecken?
    Als Andy das Ende der Reihe parkender Autos erreicht hatte, sprang er vom Bürgersteig und rannte auf die Straße.
    Jody folgte ihm. Sie warf einen Blick auf den letzten Wagen in der Reihe.
    Dad hatte ihr oft genug eingeschärft, niemals die Nummernschilder zu vergessen, wenn irgendetwas passierte, wobei ein Auto im Spiel war. »Aber das ist doch
Diebstahl«, hatte sie angeblich geantwortet. Da war sie gerade vier Jahre alt gewesen.
    »Du sollst sie ja nicht mitnehmen , sondern dir nur die Nummer merken. Präg sie dir gut ein oder schreib sie dir auf.«
    Diese Nummer sollte sie sich wirklich einprägen.
    Im blassen Licht der Straßenlaterne war das Nummernschild leicht auszumachen. Es war schwarz und glänzte. Farbe? Klebeband? Nummern oder Buchstaben waren jedenfalls nicht zu erkennen.
    Jody blieb nicht stehen, um genauer nachzusehen. Stattdessen blieb sie Andy auf den Fersen. Er rannte quer über die Straße auf ein großes, zweistöckiges Backsteinhaus zu.
    Die Hecken im Vorgarten und der Fußweg zum Haus waren mit in den Boden eingelassenen Strahlern beleuchtet. Auch das Licht auf der Veranda brannte. Die große, asphaltierte Fläche vor der Garage, die Platz für drei Autos bot, wirkte wie ein von Flutlicht angestrahlter Tennisplatz.
    Überall war Licht – nur nicht hinter den Fenstern des Hauses.
    Die waren alle dunkel.
    Um diese Zeit schlafen ja auch schon alle!
    Sie fragte sich, weshalb Andy gerade auf dieses Haus zurannte. Vielleicht kannte er die Leute, die darin wohnten, oder …
    Sie sah sich um und entdeckte ein »Zu verkaufen«-Schild auf dem Rasen neben dem Haus der Clarks.
    Das Backsteingebäude schien das nächste bewohnte Anwesen zu sein.
    Was uns nicht weiterhilft, wenn alle tief und fest schlafen.

    Der Anführer der Horde sprang gerade vom Bürgersteig herunter. Die beiden anderen fielen zurück.
    Holt er auf?, fragte sie sich.
    Egal. Früher oder später erwischen sie uns sowieso.
    »Hilfe«, rief sie. »Hilfe! Polizei!«
    Andy stimmte ein.
    »Feuer!«, rief Jody.
    »Dr. Youngman«, schrie Andy und rannte durch den Vorgarten. »Dr. Youngman! Hilfe! Bitte, Dr. Youngman!«
    Jetzt brüllte auch Jody aus Leibeskräften.
    Das Gras im Vorgarten war kühl und sehr feucht. Dr. Youngman hatte wohl noch am Abend den Rasen gesprengt.
    »Dr. Youngman!«, rief Andy. »Ich bin’s, Andy! Andy Clark! Hilfe! Machen Sie auf! Hilfe!«
    Jody behielt die Vorderseite des Hauses im Auge und hoffte inständig, hinter einem der Fenster ein Licht aufleuchten zu sehen.
    Doch alles blieb dunkel.
    Es war eine warme Nacht. Wenn alle Fenster geschlossen waren und die Klimaanlage lief, war es unwahrscheinlich, dass sie jemand im Haus hörte.
    Andererseits – vielleicht hatte sie Dr. Youngman ja gehört und nur kein Licht angemacht. Er konnte in diesem Moment an der Haustür stehen und sie in letzter Sekunde öffnen: »Rein mit euch, Kinder. Schnell!«
    Oh Gott, bitte.
    »Vergiss es«, keuchte Jody. »Auf der Veranda werden sie uns erwischen!«
    Andy war anscheinend zu derselben Einsicht gekommen und rannte am Haus vorbei.
    Jody folgte ihm und schrie auf, als sie den Boden unter den Füßen verlor.

    Der Fall schien eine Ewigkeit zu dauern.
    Wie in Zeitlupe näherte sich ihr Körper dem Boden. Endlich landete sie mit der linken Hüfte zuerst und rutschte über das weiche, feuchte Gras.
    Das Spiel ist aus.
    Mein Gott! Jetzt bin ich fällig!

4
    Als Jody durch das Gras rutschte, schob sich ihr Nachthemd den Rücken hinauf.
    Schnell setzte sie sich auf.
    Der Kerl kam grinsend auf sie zu und ließ sich auf die Knie

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