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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Patronen einfach in der Waffe stecken.«
    »Okay.«
    »Aber das ist egal«, sagte Jody, »weil wir sowieso keine Revolver dabeihaben.«
    »Trotzdem musste es einmal erwähnt werden«, sagte Sharon.
    »Vielen Dank«, sagte Jodys Vater. »Der andere Gefahrenbereich ist die Mündung.«

    »Mann, Dad. Das ist doch offensichtlich .«
    »Das hast du auch schon mal vergessen, junge Dame.«
    »Wer, ich?«
    »Pass auf, Andy. Jeder weiß, dass die Mündung gefährlich ist, weil da die Kugeln rauskommen. Aber manchmal vergessen das bestimmte Leute, wenn sie gerade nicht schießen. Dir muss immer bewusst sein, in welche Richtung die Mündung gerade zeigt. Egal, ob du die Waffe in der Hand hältst, damit herumspazierst oder sonst was damit anstellst. Und ganz besonders vorsichtig musst du beim Nachladen sein.« Er wandte sich Jody zu. »Hörst du mir zu?«
    »Jawohl, Vater.«
    »Du musst immer davon ausgehen, dass sich eine scharfe Patrone in der Kammer befindet und im ungünstigen Augenblick losgehen könnte.«
    »Es sollte nur dann eine Kugel in der Kammer sein«, sagte Sharon, »wenn du wirklich schießen willst.«
    »Und die wichtigste Regel lautet … Jody?«
    »Richte niemals die Waffe auf jemanden, den du gar nicht erschießen willst.«
    »Sehr gut.«
    Sharon lächelte sie an. »Das hat er dir wirklich eingebläut, was?«
    »Sag ihr, warum.«
    »Weil nur ein sicherer Schütze ein glücklicher Schütze …«, fing sie an, bereute ihren Witz jedoch sofort und wurde wieder ernst. »Damit ich mich selbst verteidigen kann und mich nicht aus Versehen verletze.«
    Dad nickte zufrieden. »Sehr gut«, flüsterte er.
    Dann schwiegen sie.
    Jody hörte den Wind und das Summen und Zirpen der Insekten. Ein paar Vögel sangen ihr Lied.

    Dann raschelte die Plastiktüte, als Sharon ein paar kleine Zellophantütchen daraus hervorholte. In jedem Tütchen befanden sich ein paar grellorange Ohrenstöpsel.
    Sie verteilte sie. »Wird ziemlich laut werden«, sagte sie zu Andy.
    Sie rissen die Verpackungen auf und steckten sich die Stöpsel in die Ohren.
    Dann holte Jack tief Luft und hielt Andy die Pistole hin. »Los geht’s, Kumpel. Sie ist geladen. Jody bewahrt sie immer geladen, aber gesichert auf. Ich weiß, das klingt gefährlich, doch sie hat die Pistole ja zum Selbstschutz. Wenn man jemanden erschießen muss, hat man normalerweise nicht die Zeit, um ordentlich durchzuladen. Also sollte sich doch immer eine Kugel in der Kammer befinden. Noch Fragen?«
    »Gerade nicht. Darf ich sie mal ausprobieren.«
    »Okay.« Dad reichte Andy die Waffe, ließ sie aber erst los, als die Mündung auf die Dosen zeigte. »Das hier ist die Sicherung. Du musst sie mit dem Daumen herunterdrücken. Genau so. Wenn du den roten Punkt siehst, ist die Waffe entsichert. Jetzt kannst du schießen.«
    »Soll ich?«
    »Erst nachdem du überprüft hast, dass sich alle auf der richtigen Seite der Mündung befinden.«
    Andy sah sich um. »Alles klar.«
    »Gut. Jetzt richte die Waffe auf eine der Dosen …«
    »Nimm eine von den vorderen«, schlug Sharon vor. »So eine Pistole ist für kürzere Entfernungen gedacht.«
    »Okay«, sagte Dad. »Dann leg mal los.«
    Die Pistole machte einen Satz, und Jody hörte trotz der Ohrenstöpsel ein flaches Bamm! Etwa einen Meter hinter einer der Dosen wirbelte Staub auf.

    Bamm! Das war näher, wenn auch ein bisschen zu weit rechts.
    Bamm! Bamm! Bamm! Nach zwei weiteren Fehlschüssen wurde die Dose in die Luft geschleudert und landete etwa dreißig Zentimeter weiter hinten.
    »Wow!«, rief Andy. Er schenkte ihnen das breiteste Grinsen, das Jody je auf seinem Gesicht gesehen hatte. »Habt ihr das gesehen? Ich habe getroffen! Getroffen!«
    Jody hob die Daumen.
    »Guter Schuss«, rief Sharon.
    »Wenn du es einmal geschafft hast, schaffst du es auch ein zweites Mal«, sagte Dad. »Jetzt probier mal, das Ziel anzuvisieren. Du musst versuchen, Kimme, Korn und das Ziel in eine Linie zu bringen. Siehst du diese weißen Punkte hier? Die müssen eine Gerade bilden.«
    Andy ließ sich mit dem nächsten Schuss viel Zeit. Als er feuerte, wirbelte Staub vor der Dose auf. Der nächste Versuch schlug so dicht neben der Dose ein, dass sie wackelte.
    »Irgendwie klappt es besser, wenn ich nicht ziele«, sagte Andy.
    »Übung macht den Meister«, sagte Dad.
    Bamm!
    Die Dose fiel um.
    KRA-WUMM!
    Aus dem Nichts fiel ein krachender Gewehrschuss. Trotz der Ohrenstöpsel zuckte Jody zusammen.
    Die Dose wurde in die Luft geschleudert, wirbelte um die eigene

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