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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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veranstalten.«
    »Wie dem auch sei«, sagte Dad. »Von seinen Schuhen kann man auf seine Größe schließen. Leider waren es ganz gewöhnliche Nikes, wie man sie überall kaufen kann. Diese Spur führt also in eine Sackgasse.«
    Sharon hob die Augenbrauen. »Wenn wir ihn fassen und seine Schuhe finden, können wir ihn vor Gericht stellen.«
    »Tja, wenn .« Jack ließ den Motor an. Bevor er den Gang einlegte, sah er sich zu Andy und Jody um. »Haltet die Augen nach einem ordentlichen Motel offen«, beauftragte er sie und bog aus der Tankstelle. »Sie haben auch Körperflüssigkeiten gefunden«, sagte er zu Sharon.
    »Ach ja?« Sie machte erst eine überraschte, dann eine angewiderte Miene. »Verstehe.«
    »Das reicht aus, um ihn zu verurteilen, aber …«
    »… leider wissen wir nicht, wer er ist.«
    »Stimmt genau.«
    »Gibt es Zeugen?«
    »Niemand hat etwas bemerkt. Die meisten der Nachbarn waren auf einem Gartenfest am Ende der Straße, als der Typ angefangen hat zu schießen. Und jetzt pass auf: Die Opfer waren auch eingeladen.«
    »Wirklich?«
    »Sie sagten die Party ein paar Tage vorher ab. Sie hatten angeblich was anderes vor. Aber das stimmte nicht. Die Leute, die die Party veranstalteten, haben einen Deutschen Schäferhund, der jeden anspringt und vollsabbert.
Die ganze Nachbarschaft weiß, dass die Frau – die, die ermordet wurde – den Hund nicht leiden konnte. Die Party fing um drei Uhr an. Wenn sie hingegangen wären …«
    »Oh Mann«, sagte Andy.
    »… wären sie nicht im Haus gewesen, als der Schütze einbrach.«
    »Die Frau war schwanger«, sagte Sharon. »Man kann ihr wohl kaum zum Vorwurf machen, dass sie von dem Hund nicht belästigt werden wollte.«
    »Die blanke Ironie.«
    »Ja«, sagte Sharon. »Die gute alte Ironie. Das größte aller Naturgesetze.«
    »Was?«
    »Ironie. Das größte …«
    »Das wäre ja schrecklich.«
    »Finde ich auch. Trotzdem.«
    »Worum geht’s?«, fragte Andy.
    »Um Ironie. Darum, dass Gott uns ständig grausame Streiche spielt.«
    »Wie mit dieser verdammten Party. Wieso ist er nicht einfach in ein leeres Haus eingebrochen?«
    »Vielleicht wusste er nicht, ob sie zu Hause waren oder nicht«, sagte Dad. »Das war nicht lange im Voraus geplant. Er musste sich schnell entscheiden. Als er erst mal drin war, hatte er alle Zeit der Welt. Die Frau … sie hat noch ein paar Stunden gelebt.«
    »Sie war die ganze Zeit über am Leben?«, fragte Sharon.
    »Vielleicht nicht die ganze Zeit über.«
    »Ich nehme an, dass sie niemand schreien gehört hat, weil …«

    »Er hat ihr etwas in den Mund gestopft«, sagte Dad zögerlich, und Sharon warf ihm einen vielsagenden Blick zu.
    »Was denn?«, fragte Andy. »Womit hat er sie geknebelt?«
    Jodys Vater schüttelte den Kopf.
    Sharon drehte sich um. »Ist doch egal.«
    »Wow. Das muss ja was echt Gruseliges gewesen sein.«
    »Vergiss es«, sagte Jody.
    »Weißt du , was es war?«
    »Nein. Und ich will’s auch gar nicht wissen.«
    Andy lehnte sich zurück.
    »Hat Nick etwas über die … Haben sie was über die Männer von Freitagnacht herausgefunden?«, fragte Jody.
    »Nein, da seid du und Andy immer noch unsere verlässlichsten Quellen. Sonst haben wir praktisch nichts.«
    »Was sollen wir jetzt machen?«, fragte Jody. »Sollen wir bis in alle Ewigkeit von Hotel zu Hotel ziehen?«
    »Nicht in alle Ewigkeit«, sagte Dad. »Früher oder später werden wir auf eine heiße Spur stoßen.«
    »Mir gefällt’s«, sagte Andy.
    »Und wenn es keine heiße Spur gibt? Wenn sie niemals rausfinden, wer dahintersteckt?«
    »Alles zu seiner Zeit, okay?«
    »Apropos Zeit«, sagte Sharon. »Hast du Nick gefragt, ob ich meinen Urlaub verlängern kann?«
    Jack nickte. »Geht leider nicht. Sie sind unterbesetzt, also …«
    »Verdammt.«
    »Was ist?«, fragte Andy.
    Sharon warf ihm einen besorgten Blick zu. »Ich muss euch morgen verlassen.«
    »Nein!«

    »Sie muss wieder zur Arbeit«, sagte Jody.
    »Nein! Sie soll bei uns bleiben.«
    »Würde ich ja gerne«, sagte Sharon. »Jetzt passt mal auf. Bis morgen Abend ist ja noch Zeit. Machen wir einfach das Beste draus. Einverstanden?«
    Andy sah aus, als würde er gleich wieder zu heulen anfangen.
    »Wie kommen Sie denn nach Hause?«, fragte Jody.
    »Mit einem Mietwagen. Hoffentlich gibt es in diesem Kaff auch einen Verleih.«
    »Hoffentlich nicht«, platzte Andy heraus. »Dann müssen Sie bei uns bleiben.«
    »Danke, Kumpel.«
    »Ich will ja auch, dass du bleibst«, sagte Jody. »Aber ich will

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