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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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skrupelloser Verbrecher.
    Das war einerseits eine gute, andererseits eine schlechte Nachricht.
    Ich hatte immer noch eine Chance, das Mädchen als Erster zu finden.
    Wenn Benedict nur endlich nach Hause kam!
    Ich beschloss, bis neun Uhr hierzubleiben. Wenn er bis dahin nicht aufgetaucht ist – sei’s drum. Dann sage ich adios und rufe mir ein Taxi.
    Bis dahin leistet mir nur Mr. Sony Gesellschaft. Das ist mein Kassettenrekorder. Den habe ich heute schon ordentlich strapaziert, aber ich muss alles loswerden. Das hier sind meine Memoiren, meine Bekenntnisse, der wahrhaftige Bericht meiner hinterhältigen Taten.
    Ihr wollt wissen, warum ich das alles erzähle?
    Wer seid ihr Zuhörer eigentlich? Cops? Bist du ein Gerichtsschreiber, der eine Abschrift für den Staatsanwalt erstellt? Oder seid ihr es – Tom, Mitch und der Rest der Bande? Steht ihr gerade in Toms Garage und spitzt die Ohren? Vielleicht wird auch nie jemand diese Bänder zu hören bekommen. Bist du niemand?

    Wenn du also jemand bist – und das muss ja so sein, sonst könntest du gar nicht zuhören –, fragst du dich sicher, weshalb es diese Bänder überhaupt gibt.
    Warum ich alles erzähle?
    Warum, warum, warum?
    Warum steht Hillarys Chrysler nicht vor dem Haus?
    Warum bin ich über die gottverdammte Wurzel gestolpert, als das Mädchen direkt vor mir war?
    Ja, warum?
    Andere Frage: Warum sind die anderen Krulls weggefahren und haben mich im Stich gelassen?
    Tja, ich glaube, das ist der entscheidende Punkt.
    Wenn ich schon entbehrlich bin, sind sie es auch.
    Vielleicht kann ich auf diese Weise mich und meine Familie beschützen. Ich werde die Bänder irgendwo verstecken und damit drohen, sie den Bullen zu übergeben, wenn sie meiner Familie etwas zuleide tun wollen.
    Im Film klappt das doch auch immer.
    Also, hier nun – sozusagen fürs Protokoll – eine Liste der Mitglieder unseres Clubs, unseres Geheimbundes, unserer Gang: der Krulls. Die Namen lauten:
     
    Tom Baxter – unser furchtloser Anführer
    Charles »Chuck« Sarnoff
    James »Mitch« Mitchell
    Terrance »Ranch« Watkins
    Brian »Hering« Fisher
    Clement Calhoun
    Lawrence »Dusty« Rhodes
    Bill Peterson (verstorben)
    Dale Preston (verstorben)
    Frank »Tex« Austin (verstorben)

    Tony »Private« Majors (verstorben)
    Simon Quirt (das ist meine Wenigkeit)
     
    Das war’s. Die ganze Mannschaft, jeder Einzelne, ob lebendig oder tot.
    Dabei fällt mir auf, dass schon ziemlich viele von uns ins Gras gebissen haben. Es waren gute Jungs. Gute, aber leider perverse Jungs.
    Oha.
    Ich höre etwas.
    Ein Auto !
    Das Dröhnen eines großen Motors.
    Könnte durchaus ein Jaguar sein.
    Hmmm. Stille.
    Habt ihr das gehört? Eine Autotür.
    Ich glaube, Benedict ist da.
    Ich werde den Rekorder laufen lassen. Nur so zum Spaß. Vielleicht kann ich ja was Interessantes aufzeichnen.
    Pssst.
    Schritte. Ein Schlüssel in der Haustür.
    Bleibt dran, Leute.
    »Oh, hallo. Sie müssen Benedict sein.«
    »Äh, ja. Äh …«
    »Ich bin Doris. Doris Knight. Hillary hat schon gesagt, dass Sie jeden Augenblick kommen würden.«
    »Ach ja? Wo ist sie?«
    »Sie ist gerade unpässlich.«
    »Unpässlich?«
    »Im Badezimmer. Sie wissen schon …«
    »Ach so. Ja. Also …«
    »Ich bin nur vorbeigekommen, um ein bisschen mit ihr zu plaudern. Ich bin neu in der Gegend und dachte
mir, vielleicht sollte ich mal eine Runde drehen und meine neuen Nachbarn begrüßen. Und hier bin ich nun. Hillary hat mir gerade von den Problemen mit ihrem Wagen erzählt. Ist ja furchtbar.«
    »Ja. Die Karre hätte eigentlich gestern … Hillary … Sie hat genau so eine Bluse wie Sie.«
    »Wirklich? Hat sie die auch von Nordstrom?«
    »Und die Handtasche ist auch … Was geht hier vor? Das ist ihre Handtasche! Hillary! Hillary! «
    »Es ist tatsächlich ihre Handtasche, Benedict. Und ihre Bluse. Und auch ihr Rock. Alles. Gottverdammt, das sind sogar ihre Haare . Fang auf!«
    »Aaaaah! Ah! Aaaaaaah!«
    »Halt’s Maul!«
    »Aaaaaah!«
    »Ich hab gesagt, du sollst das Maul halten. Darf ich vorstellen: Samuel Colt.«
    »Oh. Oha .«
    »Psssst.«
    »Uuuuh.«
    »Schon besser. Jetzt heb die Haare auf und bring sie her … vielen Dank. Auf die Knie.«
    »Bi… Bitte!«
    »Auf die Knie, sag ich.«
    »Nicht schießen. Bitte!«
    »Keine Angst. Das macht viel zu viel Lärm. Ist auch nicht besonders lustig. Du wirst jetzt mit diesem kleinen Baby Bekanntschaft machen.«
    »Nein. Nein! Stecken Sie das … Nicht! Ich tue alles, was Sie sagen. Bi… AU AUA AAAAH!

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