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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Wagens.
    »Bequem?«, fragte Sharon.
    »Zumindest ist es einigermaßen sauber.«
    Das Auto schwankte, als ihr Vater einstieg. Als er die Tür schloss, erlosch die Innenbeleuchtung. Jody hörte, wie sich das Garagentor öffnete. Dann ließ ihr Vater den Motor an.
    »Alles klar da hinten?«, fragte er.
    »Redest du mit mir?«, fragte sie.
    »Ja.«
    »Alles klar.«
    »Bleib unten, bis ich Entwarnung gebe.«
    »Okay.«
    »Ich werde die Scheinwerfer erst mal nicht einschalten«, sagte er. Jody nahm an, dass er jetzt mit Sharon redete.

    »Gute Idee«, gab sie zurück.
    Als der Wagen anfuhr, wurde Jody gegen die Rückbank gedrückt. Am Ende der Einfahrt bremste Dad, und die Fliehkraft wirkte genau entgegengesetzt.
    »So weit, so gut«, sagte Sharon.
    »Wahrscheinlich sind sie schon abgehauen«, sagte Dad. »Aber man kann ja nie wissen. Wir müssen immer die Augen offenhalten.«
    »Das da hinten ist Simmons Wagen.«
    »Ihr Partner?«
    »Genau. Ein guter Mann. Eigentlich wollte er die Lichthupe betätigen, sobald er uns sieht.«
    »Ist er sehr nachlässig?«
    »Da. Das ist er.« Sharon klang erleichtert. »Er wird uns begleiten, bis wir sicher sind, dass uns niemand folgt. Vielleicht sollten Sie jetzt die Scheinwerfer einschalten. «
    »Hmmm. Stimmt.«
    Jody hörte ein leises Klicken, danach das Ticken des Blinkers. Der Wagen wurde langsamer, und sie wurde wieder gegen die Vordersitze gedrückt.
    »Alles in Ordnung, Jody?«, fragte Sharon.
    »Na ja. Besser, als erschossen zu werden, nehme ich mal an.«
    »Nur noch ein paar Minuten«, sagte ihr Vater.
    »Fahr bitte vorsichtig. Vor allem in den Kurven.«
    »Jetzt geht’s erst mal geradeaus.«
    »Gott sei Dank.«
    Endlich durfte sich Jody hinsetzen. Sie sah aus dem Fenster und erkannte die Auffahrt, die vom Laurel Canyon auf den Ventura Freeway führte.
    »Nichts Verdächtiges zu sehen«, sagte Sharon.

    Jody drehte den Kopf und spähte aus dem Rückfenster. Bis auf ein einzelnes Auto war die Auffahrt leer. »Ist das Simmons?«, fragte sie.
    »Genau.«
    Ihr Dad trat aufs Gas und ordnete sich in den Verkehr ein.
    »Da kommt er«, sagte Jody.
    Das Zivilfahrzeug näherte sich, wechselte die Spur und fuhr auf der linken Seite neben ihnen her. Der Fahrer streckte den Arm aus dem Fenster, und für einen Moment dachte Jody, er würde eine Waffe auf Dad richten. Ihr Magen krampfte sich zusammen, bis sie sah, wie der Mann den Daumen hob.
    Dad erwiderte den Gruß, und Sharon beugte sich vor und winkte. Dann gab Simmons Gas und verschwand im Verkehr.
    Plötzlich ertönte das Radio. Bevor Jody das Lied erkennen konnte, drehte ihr Vater leiser. »Jodys Lieblingssender«, sagte er. »Höllenlärm FM.«
    »Sehr witzig, Dad.«
    »Vielleicht kriegen wir ja einen Countrysender rein.«
    »Mögen Sie Country?«, fragte Sharon.
    »Ich dachte eher, Sie mögen Country.«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Schließlich bin ich Sergeant, Madam.«
    Sharon lachte leise. »Also, mögen Sie nun Country oder nicht?«
    »In dieser Hinsicht bin ich flexibel.«
    »Wir können auch Jodys Höllenlärm hören«, sagte sie. »Macht mir nichts aus.«
    »Nein, nein«, sagte Jody. »Ist schon in Ordnung. Mir gefällt eigentlich alles. Bis auf Willie Nelson.«
    »Was hast du gegen Willie?«

    »Ich mag sein Kopftuch nicht«, sagte sie.
    »Als Jody acht war«, erzählte ihr Vater, »wurde ihr während einer Autofahrt furchtbar schlecht, und zwar gerade, als Willie Nelsons ›Always on My Mind‹ im Radio lief. Seitdem muss sie jedes Mal an ihn denken, wenn ihr übel wird. Und umgekehrt wird ihr auch schlecht, wenn sie einen seiner Songs hört. Das ist der wahre Grund , weshalb sie ihn nicht leiden kann.«
    »Ganz toll, Dad. Erzähl ruhig weiter meine Kotzgeschichten. «
    »Weißt du was?«, sagte Sharon. »Ich muss jedes Mal kotzen, wenn ich eine Leiche sehe.«
    »Jedes Mal?«, fragte Jodys Vater.
    »Na ja, nur, wenn ich im Dienst bin. Auf Beerdigungen nicht.«
    »Ihr Partner ist sicher begeistert.«
    »Er hat sich dran gewöhnt. Solange ich an ihm vorbeiziele. «
    Dad lachte laut.
    »Ja, er findet das auch ganz lustig.«
    »Woran liegt es? An ihrem Gestank?«
    »Dad! Mann!«
    »Nein, mir wird schlecht, auch wenn ich sie nicht rieche. «
    »Weil Sie wissen , wie sie riechen werden«, vermutete Dad.
    »Hey, das kann sein. Darauf bin ich noch gar nicht gekommen. «
    »Oh Gott«, sagte Jody.
    »Was?«, fragte ihr Vater. Sharon drehte sich zu ihr um.
    »Jetzt ist mir was eingefallen. Gestern Nacht bei Evelyn hab ich etwas

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