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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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Verwestes gerochen. Kannst du dich noch
an die tote Ratte hinter der Mauer erinnern, Dad? Die hat genauso gestunken wie die Killer. Wie ein paar von ihnen zumindest. Der Dicke, der Evelyn getötet hat, und der Kleine, der in Andys Zimmer war.«
    Selbst im Dunkeln konnte Jody erkennen, wie Sharon angewidert das Gesicht verzog.
    »Wenn das stimmt, was du über diese Hosen erzählt hast«, sagte ihr Vater, »dann haben die vielleicht so gerochen. «
    »Das glaube ich nicht. Die sahen gar nicht … verwest aus.«
    »Verweste Hosen?«, fragte Sharon.
    »Was?«, sagte Dad. »Hat diese Geschichte noch nicht die Runde gemacht?«
    »Ich wurde nur über die Morde der letzten Nacht informiert, aber …«
    »Sie wissen, dass Jody einen der Täter umgebracht hat?«
    »Natürlich.«
    »Also, laut Jodys und Andys Aussage war der Kerl nackt – bis auf eine Hose, die offenbar aus Menschenhaut gemacht war. Er trug das Hinterteil und die Beine einer anderen Person.«
    »Heilige Scheiße.«
    »Aber die Hose hat ganz normal ausgesehen«, sagte Jody. »Also, natürlich nicht normal . Aber wir dachten beide im ersten Moment, dass der Kerl überhaupt nichts anhatte. Dann erst ist es uns aufgefallen. Aber die Haut sah ganz natürlich aus, sie war nicht verfärbt oder so. Vielleicht hat er irgendeinen Konservierungsstoff benutzt. Die Hose war auf jeden Fall nicht so braun, wie es Leder normalerweise ist. Sie sah auch nicht verfault aus
oder so. Sie war nicht grün oder schleimig oder schimmelig oder …«
    Sharon drehte sich zur Seite und würgte. Sie kurbelte das Fenster herunter, nahm schnell das Käppi ab und steckte den Kopf in den Fahrtwind hinaus.
    Jody beugte sich vor und legte eine Hand auf Sharons Rücken. »Himmel, das tut mir leid. Wirklich.«
    Sharon zog den Kopf wieder zurück. »Ist schon in Ordnung. Ich musste nur mal frische Luft schnappen. Es geht schon wieder.«
    Jodys Vater sah sie an. »Wie lange sind Sie jetzt schon bei der Polizei?«
    »Sechs Jahre.«
    »Und immer noch so empfindlich?«
    »Sieht so aus.« Sie klang leicht gereizt.
    »Sie müssen ja Ihr halbes Leben mit Kotzen verbringen.«
    »Jetzt hör schon auf, Dad. Sie hat ja gar nicht gekotzt.«
    »Stimmt. Hab ich nicht .«
    »Und tu nicht so, als hättest du noch nie gekotzt. Erinnerst du dich noch, wie du den Schimmel auf dem Sandwich erst bemerkt hast, als du schon die Hälfte verdrückt hattest …?«
    »Okay, okay«, sagte er. »Das will jetzt aber wirklich keiner hören.«
    »Wer unter euch ohne zu kotzen lebt, der werfe den ersten Stein …«
    »Jetzt lass gut sein, Jody.«
    »Um wieder aufs Thema zurückzukommen«, sagte Sharon, »ein paar der Männer, die das Haus der Clarks stürmten, stanken wie tote Ratten. Richtig?«
    »Richtig«, sagte Jody. »Und ich glaube nicht, dass die Hauthosen so rochen. Ich weiß nicht mal, ob der
Dicke überhaupt etwas anhatte. Aber er roch ganz genauso. «
    »Was könnte denn dann so gestunken haben?«, überlegte Sharon laut, als würde sie ihnen beweisen wollen, dass sie mit dieser unappetitlichen Angelegenheit nicht das geringste Problem hatte.
    »Keine Ahnung. Vielleicht waren es Zombies.«
    »Zombies gibt es nicht«, sagte Dad.
    »Das weiß ich auch«, sagte Jody. »Aber wieso haben sie denn sonst so gestunken?«
    »Wenn wir sie erst mal geschnappt haben, werden wir’s herausfinden.« Schweigend fuhr er weiter. »Bei den Zollers habe ich nichts Derartiges gerochen«, sagte er schließlich. »Auf jeden Fall nichts Verwestes.«
    »Der Schütze muss aber einer der Männer von letzter Nacht gewesen sein.«
    »Vielleicht habe ich es auch einfach nur nicht mitbekommen. Das ganze Haus roch irgendwie so muffig. Möglicherweise haben sie eines ihrer früheren Opfer begraben, bevor sie zu den Clarks gefahren sind.«
    »Vielleicht haben sie es auch überhaupt nicht begraben«, sagte Sharon. »Vielleicht hatten sie eine Leiche dabei.«
    »Weshalb sollten sie denn so etwas tun?«
    »Ein Maskottchen?«, schlug Sharon vor.
    Jodys Vater lachte.
    »Ihr Cops habt doch alle miteinander ein Rad ab«, sagte Jody.
    »Hört, hört«, sagte Dad.
    »Hey«, sagte Sharon. »Erinnern Sie sich an Phelan?«
    »Machen Sie Witze? Phelan, der Psycho. Was für ein Spinner. Einmal …«

    Und dann begannen sie, sich Veteranengeschichten zu erzählen.
    Jody hörte sich die Story von Phelan, dem Psycho, an, danach folgten unzählige Geschichten über misslungene Razzien, selten dämliche Verbrecher, gefährliche Situationen, lustige Streiche, die sie

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