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Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night

Titel: Die Jagd - Laymon, R: Jagd - The Endless Night Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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erst an Big Bear, aber jetzt … fahren wir eben erst mal nach Indio. Vielleicht können wir ja irgendetwas herausfinden.«
    »Wir können zumindest nach ihm suchen«, sagte Jody.
    »Du musst vorsichtshalber für eine ganze Woche packen«, sagte ihr Vater. »Vielleicht bleiben wir noch länger, aber das entscheiden wir, wenn es so weit ist.«
    »Ich würde Sie gerne begleiten, Sergeant«, sagte Miles. »In meiner Freizeit selbstverständlich. Nur um Jody zu beschützen.«
    Dad sah sie verwundert an.
    »Das wäre toll«, sagte Jody. »Darf sie?«
    »Also …«
    »Meine Schicht ist gleich zu Ende«, sagte Miles. »Wenn Sie bei Ryan ein gutes Wort für mich einlegen, wird er mich sicher früher gehen lassen. Und dann habe ich bis Montagabend frei. Was sagen Sie dazu, Sergeant?«
    »Bitte, Dad. Wir können sie gut gebrauchen. Außerdem ist sie sehr nett.«
    »Sind Sie sicher, dass Sie mitkommen wollen?«
    »Jawohl, Sir.«
    Sein verzogener Mundwinkel wanderte noch eine Ecke höher. Er streckte seine rechte Pranke aus. »Also gut.« Sie gaben sich die Hände. »Wie lautet Ihr Vorname, Miles?«
    »Sharon.«
    »Okay, Sharon. Willkommen an Bord. Ich bin Jack.«

24
    Jody ging in ihr Zimmer, um zu packen. Sie war aufgeregt und hatte Angst. Ein wenig fühlte sie sich wie vor einem Ausflug. Aber es war kein normaler Ausflug; irgendwo lauerten diese Mörder auf sie, und vielleicht hatten sie Andy sogar schon erwischt.
    Höchst unwahrscheinlich, dachte sie.
    Zumindest wollen sie es in meiner Gegenwart nicht zugeben.
    Er könnte in diesem Moment bereits tot sein.
    Nein, sagte sie sich. Er ist weggelaufen, mehr nicht. Dad und Sharon glauben das auch. Sie sagen das nicht nur, um mir die bittere Wahrheit zu ersparen. Dad würde mich nie anlügen. Und Sharon auch nicht.
    Sie kommt wirklich mit.
    Sobald Dad mit Nick Ryan geredet hatte, war sie aus der Tür gestürmt. Sie hatte versprochen, in einer halben Stunde wieder zurück zu sein.
    »Wir fahren sofort los, wenn sie wieder da ist«, hatte Dad gesagt.
    »Kein Problem.«
    Inzwischen waren zwanzig Minuten vergangen.
    Sie stand am Fußende des Bettes, starrte ihre große Reisetasche an und überlegte, was sie vergessen hatte.
    Sie hatte Unterwäsche und Socken für eine Woche eingepackt, dazu BHs, Blusen, T-Shirts, Shorts, Jeans, Pullover,
ihren Badeanzug, ein Nachthemd und einen Morgenmantel. Auf Röcke und Kleider hatte sie verzichtet. Das wird Dad gar nicht gefallen, dachte sie. Aber andererseits werden wir ja nicht auf einen Opernball gehen – oder in die Kirche. Gott behüte.
    Tut mir leid, Gott. So war das nicht gemeint.
    Außerdem ist es dir egal, was ich für die Kirche anziehe, oder nicht? Wenn du überhaupt existierst.
    Hoppla. Sorry, Gott.
    Hatte sie auch alles eingepackt?
    Sie hatte eine Trainingshose, ein T-Shirt und ihre Nikes angezogen. Während der Fahrt würde sie außerdem ihre Jacke und ihr Käppi tragen. Das sollte reichen.
    Sie stopfte ein paar Taschenbücher, einen Notizblock samt Stift, ein Kartenspiel und ihre kleine Kodak-Fotokamera in die Seitentaschen der Reisetasche. Ihr Kulturbeutel lag bei den Klamotten, genau wie Meow, ihre inzwischen grau gewordene, ohrlose Plüschkatze.
    Irgendetwas hatte sie vergessen. Nur was?
    Plötzlich musste sie wieder an die Sachen denken, die sie in Evelyns Haus zurückgelassen hatte. Die gute alte Handtasche, ihren Geldbeutel, die neuen Reeboks mit den rosa Schnürsenkeln und die I-Ah-Socken .
    Alles weg. Zu Asche verbrannt.
    Das sind nur Dinge, sagte sie sich. Sie sind nicht so wichtig.
    Trotzdem vermisse ich sie. Sie gehörten mir, und …
    Sharon wird jeden Augenblick kommen.
    »Was brauche ich denn noch?«, murmelte sie.
    Ob sie ausreichend Verbandsmaterial dabeihatten?
    Wahrscheinlich nicht, obwohl sie das Spiegelschränkchen leer geräumt hatte.

    Genug, um eine normale Familie ein ganzes Jahr verarzten zu können. Bei mir reicht das gerade mal für einen Tag, dachte sie.
    Wahrscheinlich würde sie ihre Verbände in ein bis zwei Tagen ohnehin abnehmen können.
    Darum kümmere ich mich, wenn es so weit ist.
    Verbandsmaterial gab es schließlich überall zu kaufen. Höchstwahrscheinlich sogar in Indio.
    Sie schloss den Reißverschluss der Tasche und nahm sie vom Bett, setzte sich ihr Käppi auf und schnappte sich ihre Nylonjacke. Dann betätigte sie mit dem Ellenbogen den Lichtschalter, und der Raum hinter ihr wurde in Finsternis getaucht.
    Im Flur sah sie, dass Licht in der Garage brannte. »Dad?«
    »Hier drüben,

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