Die Jagdhunde der IPC
Maschine macht - und so weiter, ich habe noch gar nicht gewagt, daran zu denken, wie weit ich dabei herunter muß.«
»Wenn du das alles schaffen willst, mußt du ein wissenschaftlicher Hansdampf in alles Gassen sein.«
»Genau das bin ich. Weißt du, während des Mathematik- und Physikstudiums habe ich eine Menge Nebenbeschäftigungen gehabt und praktisch überall hineingeschnüffelt. Und dann habe ich bei Brandon immer die Konstruktionen durchgeführt. Es würde mich nicht wundern, wenn sein Sender noch nicht fertig ist, weil er auf mich wartet. Konstruktionsschwierigkeiten werden kaum auftreten. Nur gibt es manche Dinge, die man einfach nicht herstellen kann, wenn die Werkzeuge fehlen.«
»Und deshalb mußt du auf ganz primitive Mittel zurückgreifen?«
»Solange es möglich ist.« Und Stevens machte sich daran, einen schweren Bogen aus einem Stück Federstahl zu bauen. Als Sehne verwendete er ein Stück Draht.
»Was ist mit Federn?« fragte Nadia. »Soll ich versuchen,
ein paar Vögel mit Steinen zu treffen, damit wir die Federn verwenden können?«
»Noch nicht - außerdem würde ich den Vögeln die größere Chance geben. Ich nehme die leichten Verstrebungen der Akkumulatorzellen als provisorische Pfeile. Sie fliegen natürlich nicht richtig, aber wenn ich sie scharf abschieße, treffe ich vielleicht etwas Kleinzeug.«
Nach vielen Fehlschlägen erwischte er schließlich ein Mittelding zwischen Kaninchen und Zwergkangeruh, sowie ein paar dicke Vögel, die fast so groß wie Hennen waren. Sie rupften sie mit ziemlicher Abscheu und einer noch größeren Ungeschicklichkeit.
»Wir werden uns daran gewöhnen müssen, Diana«, sagte er, als sie endlich fertig waren. »Zumindest haben wir jetzt Rohmaterial für Bogensehnen und Kleider. Den Rest können wir verspeisen.«
»Mit der Betonung auf ›roh‹«, meinte Nadia und schnitt eine Grimasse. »Aber woher willst du wissen, daß sie eßbar sind?«
»Wir müssen es eben ausprobieren«, meinte er grinsend. »Ich glaube nicht, daß Fleisch in irgendeiner Form giftig ist, und wir werden schon noch entdecken, welche Sorte uns am besten schmeckt. So, das ist deine Arbeit. Ich mache mich an die meine. Entferne dich nicht weiter als hundert Meter von hier und schreie sofort, wenn Schwierigkeiten auftauchen.«
»Ich habe noch ein paar Fragen. Weshalb ist es hier so warm? Die Sonne ist weit weg, und Jupiter strahlt doch keine Wärme ab. Und wie steht es mit der Uhrzeit? Auf meiner Uhr sind seit Sonnenaufgang zwölf Stunden verstrichen, aber es ist immer noch hell.«
»Über die Wärme habe ich mich selbst schon gewundert. Wahrscheinlich kommt sie von innen. Radioaktivität, würde ich sagen. Unsere Tage werden wohl etwa dreißig Stunden lang sein. Aber ich lasse die Uhr nach der interplanetarischen Zeit laufen. Das ist für die Beobachtungen besser. Natürlich richten wir unseren Tagesablauf nach der Sonne. Es hätte wenig Sinn, sich nach tellurischer Zeiteinteilung zu richten. Einverstanden?«
»Alles x. Bei Sonnenuntergang ist das Essen fertig. Bis später!«
Als Steve ein paar Abende später heimkam, sah er zu seiner Überraschung, daß Nadia einen braunen Overall und hochgeschnürte Mokassins trug.
»Wie sehe ich aus?« fragte sie und drehte sich kokett um die Achse.
»Nett, wenn auch nicht gerade prächtig«, lobte er. »Wo hast du das erstanden? Ich wußte gar nicht, daß wir so etwas an Bord hatten. Und was hast du als Faden verwendet? Du hast den reinsten Modellanzug geschneidert — er sitzt tadellos.«
»Ich mußte etwas unternehmen. Bei dem Unterholz und den vielen Dornen werde ich völlig zerkratzt. So trennte ich einen der Raumanzüge auf und stellte fest, daß er genug Stoff, Pelz und Leder enthält, um sechs normale Anzüge daraus zu schneidern. Dazu kilometerlange Fäden. Ich war froh darüber — ich dachte schon, daß ich meine Strümpfe auftrennen müßte, um mir etwas zum Nähen zu beschaffen. Deine Kleider sind übrigens auch ziemlich schäbig. Du hast von der Kohle schon eine Menge Löcher hinein gebrannt. Ich werde dir für deine Schmiedearbeit einen Lederanzug basteln.«
»Nett von dir, Kleines. Dann können wir uns die Reste unserer Kleidung für die Zivilisation aufheben. Was gibt es essen?«
»Die ewige Frage des hungrigen Arbeiters! Bongo vom Rost, Faservogel gebraten, dazu Ganymedsalat und Neo-mais-Brot.«
»Könntest du mir das übersetzen? Ich bin die hiesigen Speisekarten noch nicht gewöhnt.«
»Du kannst es selbst
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