Die Jagdhunde der IPC

du damit umgehen kannst?«
    »Du wirst dich wundern«, grinste er. »Ich bin zwar kein Robin Hood, aber für einen Anfänger darfst du mich auch nicht halten.«
    »Natürlich — ich hätte schon an der Sprache hören müssen, daß du ein Bogenschütze bist. Nur in Klubs kommen noch so altmodische Bezeichnungen wir ›Pfund‹ vor. Ich schieße normalerweise mit einem Fünfunddreißigpfünder, aber für Wild brauche ich wohl auch den schwersten, den ich noch handhaben kann — etwas um die fünfundvierzig wahrscheinlich.«
    »Alles x. Sobald es möglich ist, bastle ich zwei Stahlblechrüstungen für uns, damit wir im Notfall geschützt sind. Schließlich haben wir keine Ahnung, worauf wir hier stoßen werden. Wenn das erledigt ist, mußt du dich um die alltäglichen Dinge kümmern, denn ich werde Tag und Nacht mit meinen Maschinen beschäftigt sein. Du wirst für Fleisch sorgen und es kochen müssen, du wirst nach eßbaren Kräutern und Früchten suchen. Eine Art Umkehrung des Indianerhaushalts — die Frau geht auf die Jagd, und ich sorge dafür, daß der heimische Herd nicht kalt wird. Glaubst du, daß du das schaffst?«
    »Ich denke schon«, meinte Nadia mit blitzenden Augen. »Hast du deine Arbeit auch schon so gut eingeteilt wie die meine?«
    »Und ob. Wir haben nur zwei Möglichkeiten, von hier wegzukommen. Erstens, ich setze mich mit Brandon in Verbindung, damit er uns hier abholt. Zweitens, wir laden unsere Akkus neu und versuchen aus eigener Kraft zu starten. Jede der beiden Methoden erfordert ungeheure Vorbereitungen ...«
    »Ich habe nie daran gedacht, mit der Hoffnung zurückzukehren. Hältst du es wirklich für möglich?«
    »Es ist ebenso zweifelhaft wie der Sender. Ich denke, ich könnte ein Paar frequenzabgestimmter, sich selbst steuernder Sende- und Rezeptoreinheiten bauen. Aber sie überbrücken nur knapp die Hälfte der Distanz. Dann hätten wir nur die Energie, die wir mitführen, und ich wage nicht daran zu denken, was uns alles zustoßen könnte. Wir müßten monatelang antriebslos dahintreiben, bevor wir so nahe an eine unserer Einrichtungen herangekommen wären, daß wir um Hilfe funken könnten. Und selbst das wäre mit einem großen Risiko verbunden. Wir müßten einen sehr eigentümlichen Orbit ansteuern, und falls es uns nicht gelingt, eine Verbindung herzustellen, wenn wir an den inneren Planeten vorbeikommen, landen wir in der Sonne. Wenn wir dagegen mit der Sirius Kontakt aufnehmen können, haben wir vielleicht außerdem die Möglichkeit, auch etwas für die anderen Gefangenen zu tun.«
    »Oh?« rief Nadia. »Das wäre großartig. Ich dachte natürlich, sie müßten alle ...« Ihre Stimme erstarb.
    »Nicht unbedingt. Es gibt meist noch eine Chance. Deshalb versuche ich zuerst, das Ultra-Radio zu bauen. Dazu brauche ich natürlich Energie. Ich werde am Wasserfall ein Stauwehr errichten und eine Turbine einbauen, die einen Hochspannungsgenerator antreibt. Der wird unser Akkumulatoren aufladen, während ich das Ultra-Radio baue, so daß wir keine Zeit verloren haben, falls es versagt.«
    »Du sagst das alles so leichthin, Steve. Aber wie willst du das alles konstruieren, ohne das nötige Werkzeug?«
    »Es wird ein schwieriger Job — ich werde nicht versuchen, dich irrezuführen, indem ich sage, es wird leicht oder schnell gehen. Es wird folgendermaßen ablaufen: Noch bevor ich den ersten Handgriff an dem Wehr mache, brauche ich Röhren — für die brauche ich dünnwandigen Stahl — den muß ich aus Schiffsteilen schneiden — wozu ich einen Schneidbrenner brauche — für den ich die Mund-Stücke aus Blockmetall schmieden muß, und für den ich Gas brauche, um ihn zu betreiben — für das ich Kohle abbauen und eine Vergasungsanlage bauen muß — wofür ich ...«
    »Um Himmels willen, Steve, du gehst ja bis in die Steinzeit zurück. Ich hätte nicht einmal an die Hälfte dieser Dinge gedacht. Es ist einfach unmöglich!«
    »Nicht ganz, Kumpel. Es könnte viel schlimmer sein — deshalb habe ich die komplette Verlorene Hoffnung mitgebracht, und nicht nur das Rettungsboot. So haben wir ein paar Tonnen Stahl und eine Menge Kupfer zur Verfügung. Wir haben gewöhnliche Werkzeuge und ein paar leichte Motoren sowie Gebläse und ähnliches Zeug. Das gibt uns einen guten Start — ich muß nicht erst Erz schmelzen und gießen. Dennoch wird es anfangs ziemlich primitiv zugehen. Ich muß nicht nur die Maschine bauen, die das Teil herstellt, das ich brauche, sondern auch die Maschine, die die