Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.E Doc Smith

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Rechenautomaten und zerpflückte gnadenlos Brandons Theorien, zeigte mit seinem kühlen, durchdringenden Intellekt und raschen Berechnungen ihre vielen Schwachstellen auf. Dann suchte Brandon nach einem Ausweg, und erst wenn Westfall keine Schwachstelle mehr fand, legten sie die Papiere mit der Lösung des Problems beiseite und wandten sich mit unverminderter Energie dem nächsten zu. Newton hatte mit seiner Bemerkung, daß die beiden zusammen einen wirklichen Wissenschaftler bildeten, weit untertrieben: Diese beiden Intellekte, jedes so mächtig, und jedes den anderen so perfekt ergänzend, verschmolzen zu dem Meisterwissenschaftler, der in wenigen kurzen Jahren alle Naturwissenschaften völlig revolutionieren würde.
    Sie arbeiteten so unermüdlich, daß die Berechnungen praktisch fertig waren, als sie die Erde erreichten. Dort wurde das Schiff mit einer Gründlichkeit und einem Eifer aufpoliert, die die Dringlichkeit ihrer Mission nur allzu deutlich machten. Selbst die Aldebaran , das neue Flagschiff der Flotte, mußte warten, bis sich die gesamte Kraft der IPC um den alten, zerschundenen Rumpf der Sirius gekümmert hatte. Brandon war überrascht, als er zwei Kompanien Polizei sah, aber er akzeptierte charakteristischerweise ohne irgendeine Frage die Klugheit auch dieser Entscheidung seines Freundes und begrüßte aufs herzlichste Generalinspekteur Crowninshield, der nur ein Jahr älter als er war, aber bereits eine Division leitete.
    »Ein beeindruckender Haufen, Crown. Ziemlich buntes Bild. Sind wohl Freiwillige der ganzen tellurischen Streitmacht?«
    »Ja. Jeder wollte mit, und so holten wir einfach die Leute mit den besten Beurteilungen aus dem gesamten Personalbestand. Wenn es je so etwas wie eine Elitetruppe gegeben hat, dann haben wir sie bei uns.«
    »Was heißt ›wir‹? Kommst du etwa auch mit?«
    »Du wirst mich nicht davon abhalten können. Wir sind insgesamt fünf, und wir haben gelost. Ich hatte Glück.«
    »Oh, ich bin froh, daß du bei uns bist«, meinte Brandon. »Und hier ist der große Boß höchstpersönlich. Hallo, Chef!«
    »Hallo Brandon! Hallo Westfall!« Newton, Vorsitzender des Direktoriums der IPC, schüttelte den beiden Wissenschaftlern die Hände. »Eure Marsianer sind in Salon Fünfzehn. Ihr habt vermutlich eine Menge zu besprechen. Fangt nur an — ich übernehme das Kommando und kümmere mich um alles andere.«
    »Sie kommen auch mit?« fragte Brandon.
    »Auch mitkommen? Ich leite das Unternehmen«, erklärte Newton. »Vielleicht nehme ich hin und wieder von euch oder Crowninshield einen Rat an, aber ich habe die Verantwortung und die Leitung, — also kümmert ihr euch um eure eigenen Aufgaben!«
    »Alles x — das ist uns eine große Erleichterung.« Brandon und Westfall begaben sich zu den anderen Wissenschaftlern.
    Was für ein Kontrast, als die Repräsentanten dreier Welten einander trafen! Alle sechs Männer entstammten entweder demselben Ursprung oder einer parallelen Evolution - die Wissenschaft hatte die Frage immer noch nicht endgültig entschieden. Ihr Denken war ähnlich, aber die verschiedene Umgebung hatte ihre Körperstruktur so geprägt, daß sie äußerlich wenig gemein zu haben schienen.
    Über unzählige Generationen hinweg hatten sich die Marsianer an einen Planeten mit wenig Luft, noch weniger Wasser und krassen Temperatur- und Heiligkeitsunterschieden gewöhnt. Zweieinhalb Meter groß und entsprechend massig, konnten sie die Schwerkraft der Erde kaum ertragen, doch die beiden marsianischen Wissenschaftler kämpften sich mühsam hoch, als die Terrestrier eintraten.
    »Legt euch nur wieder hin, Freunde«, sagte Brandon. »Wir starten ziemlich bald, und dann habt ihr es bequemer.«
    »Wir begrüßen unsere Freunde in Stehen, solange wir stehen können.« Alcantro und Fedanzo schüttelten Brandons vergleichsweise winzige Hand, wobei sie kurz die inneren Lider ihrer vierfach geschützten Augen hoben. Die Haut der Marsianer war von einer unglaublichen Dicke — trocken, gummiartig und total empfindungslos. Geschmeidig, von schweren Fettschichten durchzogen und ganz und gar von winzigen Luftzellen durchsetzt; so war sie ein fast perfekter Wärmeisolator und verhinderte völlig die Verdunstung der wertvollen Körperfeuchtigkeit. Aus dem gleichen Grund waren die riesigen, katzengleichen Augen von einem vierfachen, kontrollierbaren Lidsystem geschützt. Selbst die Luft, die sie ausatmeten, nahm nur ein Minimum der Körperwärme mit, denn sie kam nicht direkt von der