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Die Jagdhunde der IPC

Titel: Die Jagdhunde der IPC Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E.E Doc Smith
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seiner Vermutungen irrt er sich gewaltig, aber er hat vier unserer größten Lücken gefüllt. Es gibt so etwas wie Strahlenschirme, du Miesmacher, und auch Hebe- oder Traktorstrahlen — zwei Problemstellungen, über die ich mir seit langem den Kopf zerbreche und die dich nur zu einem mitleidigen Grinsen veranlaßt haben. Die Titaner kennen die Traktorstrahlen seit Jahrhunderten - er hat mir die kompletten Unterlagen übermittelt —, und die Jupiterleute haben beides. In drei Tagen werden wir sie auch haben, und es sollte nicht schwierig sein, das Gegenteil eines Traktorstrahls zu berechnen, einen Druck- oder Pressorstrahl. Hör mal, kannst du die Bande zusammenrufen, während ich das Zeug für dich vorsortiere, damit du es zerpflücken kannst? Wo stehen Venus und Mars? Ah, ja ... Sag Alcantro und Fedanzo, sie sollen herkommen, und zwar pronto. Wir werden Dol Kenor und Pyraz Amonar unterwegs mitnehmen — nein, sie sollen auch nach Tellus kommen. Dann können wir schneller anfangen. Die vier sind alles, was ich brauche — hol dir, wen du sonst noch für nötig hältst.«
    Seine Finger glitten über die Tasten eines riesigen Rechenautomaten. Er hatte sich schon völlig in seine Arbeit vertieft und war nicht mehr zu sprechen. Westfall, der Brandon nur zu gut kannte, setzte sich an den Kommunikatorschirm. Er rief zuerst auf Mars an, der Heimat von Alcantro und Fedanzo. Die beiden Männer waren Spezialisten auf dem Gebiet der Kraftfelder, und sie waren sofort bereit, die Reise mitzumachen. Dann stellte er die Verbindung zur Venus her. Dol Kenor, der Spezialist für elektronische Anlagen, und Pyraz Amonar, ein hervorragender Maschinenbauingenieur, sagte ebenfalls sofort zu. Dann rief Westfall noch den Kommandeur der Interplanetarischen Polizei an und verlangte von ihm zweihundert Leute für das waghalsige Abenteuer. Anschließend war er eine Stunde lang damit beschäftigt, alle Anordnungen zu treffen, die für die weite Reise der Sirius nötig waren.
    Er wußte, daß er nichts tun konnte, bis Brandon seine Gedanken grob in mathematische Formeln gefaßt hatte, und so setzte er sich ruhig hin und rauchte.
    »Hier ist ein umrißhafter Entwurf des Strahlenschirms, Quince«, erklärte Brandon schließlich. »Wir generieren eine Überlagerungsfrequenz auf der Ultra-Trägerwelle. Das ist natürlich alt. Das Neue liegt in Gleichung 59. Mit zwei Kraftfeldern, die entsprechend der Bezugsgrößen 27 bis 43 aufgebaut sind, wird es tatsächlich möglich, eine reine Kraft von einer Art zu projizieren, die die Überlagerungsfrequenz in jeder gewünschten Entfernung von der Trägerwelle trennt. Das errichtet natürlich eine Barriere gegen jede Frequenz des überlagerten Bandes. Entsprechend wird uns eine Erweiterung derselben Idee in die Lage versetzen, überall dort hinzusehen, wo wir wollen — berechne doch mal das entsprechende Rückwandlungsfeld.«
    »Eines nach dem anderen, bitte. Der Schirm mag möglich sein, aber diese Felder werden ihn nie generieren. Sieh dir Bezugsgröße 31 an, wo du unsauber gearbeitet hast. Um überhaupt zu einer Lösung zu kommen, hast du Kosinusquadrat theta als vernachlässigbar angenommen. Verglichen mit der ersten Kosinuspotenz ist es natürlich verschwindend klein, aber solche Felder müssen exakt sein. Deine Außerachtlassung des Quadratausdrucks ist unhaltbar; da du mit ihm nicht an der richtigen Stelle integrieren kannst, ist deine komplette Gleichung wertlos.«
    »Nicht notwendigerweise. Wenn wir zu Bezugsgröße 29 zurückgehen, das Sinusquadrat dort einsetzen und ...«
    So ging die Diskussion hin und her, und alle Assistenten, die nichts Dringendes zu tun hatten, lauschten gespannt, denn aus solchen Debatten waren das Ultra-Radio und andere epochale Entdeckungen entstanden. Seite um Seite wurde mit eigenartig geformten Kurven und immer neuen Gleichungen gefüllt, bis der ganze Arbeitstisch in einem Wust von Papier unterzugehen drohte.
    In dieser Arbeit wurden die verblüffend unterschiedlichen Temperamente und Fähigkeiten der beiden Wissenschaftler offenbar. Brandon saß keinen Augenblick still, sondern ging nervös auf und ab, kaute wild auf einer alten Pfeife und gestikulierte heftig, während sein scharfer und lebhafter Verstand einen Weg um, durch oder über die vielen Hindernisse suchte, die ihr Vorwärtskommen aufhielten.
    Er ersann mathematische und physikalische Improvisationen, die niemand außer einem wahren Genie hätte entwickeln können. Westfall hingegen saß ruhig am

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