Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht

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Erste bist, der den Kopf zur Tür rausstreckt, wenn du hörst, dass die Luft rein ist.«
    » Welche echten sonstigen Chancen haben wir denn noch, hm?«, meinte Denton. » Wir haben wenig Munition und wenig Leute. Er muss halt improvisieren. Und eigentlich ist es kein schlechter Plan.«
    Es war Sherman gelungen, Funkverbindung mit ihnen aufzunehmen, und er hatte ihnen erklärt, was sie versuchen wollten. Sie hatten den Termin auf den nächsten Abend gelegt, wenn die zunehmende Dunkelheit dem Läufer vielleicht half, Infizierten auszuweichen, oder ihm den Vorteil einbrachte, ihn einzuholen, wenn er losrannte. Brewsters Reaktion war augenblicklich und ziemlich negativ erfolgt. Er hatte die Idee als idiotisch zurückgewiesen.
    » Hat er uns auch nur gefragt, ob wir vielleicht eigene Ideen haben?«, sagte er finster. » Nee, hat er nicht.«
    » Er ist General«, sagte Denton. » Typen wie er fragen andere nicht nach ihrer Meinung.«
    » Ich weiß keinen anderen Weg, um hier rauszukommen«, sagte Mitsui. Sein Englisch war ausgezeichnet. Als Lieferant hatte er im Laufe seines Berufslebens eine ganze Reihe von Sprachen gelernt. » Selbst wenn wir Brewsters Idee ausprobieren, in den Sportartikelladen zu gehen, sitzen wir noch immer hier im Kino fest.«
    » Yeah, Mann, aber dann säßen wir zusammen mit Munition hier fest– und das ist nun mal besser, als hilflos hier festzusitzen. Dann wären wir auch ’n bisschen stärker, wenn wir ausbrechen. Verflucht, stellt euch doch bloß mal vor, wie Shermans Plan aussehen würde, wenn er um ’n paar tausend Schuss stärker wäre!«
    » Kugeln kann man aber nicht essen«, gab Mitsui zu bedenken.
    » Gott, ich bin von Zivilisten umgeben«, stöhnte Brewster.
    » Aber ich habe Recht, oder?« Mitsui schaute Brewster mit gefurchten Brauen an.
    » Nein, haben Sie nicht. Ich meine ja, aber. Schauen Sie, nehmen wir nur mal für ’ne Sekunde an, wir säßen in einem Supermarkt fest. Da gibt’s jede Menge Nahrung, aber nichts, womit man sich verteidigen kann. Was passiert, wenn es den Infizierten gelingt, die Tür da einzuschlagen? Oder es tauchen ein paar andere Überlebende auf und beschließen, dass sie das haben wollen, was Sie haben. Hm?«
    Mitsui zuckte kaum merklich die Achseln.
    » Ich sag Ihnen, was passiert, Mann. Sie werden als Abendessen für die Infizierten oder als Leiche für die Plünderer enden.«
    » Na schön, na schön. Ich habe den Eindruck, dass wir zwei Ideen haben, die sich tatsächlich ergänzen. Warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, sie miteinander zu verknüpfen?«
    » Wie denn?«, fragte Brewster. » Etwa indem wir Shermans Läufer durch den Sportartikelladen rennen lassen, während die Infizierten sich an seine Fersen heften?«
    » Nein.« Ron verdrehte die Augen. » Etwa so, dass man noch mal ans Funkgerät geht und dem General die Lage des Sportartikelgeschäfts beschreibt. Vielleicht können er und seine Leute sich dort einschleichen und alles mitnehmen, was sie brauchen, bevor sie den Läufer in Marsch setzen. Das wäre sicherer als der Versuch, einen von uns an den Infizierten vorbeizuschmuggeln. Falls da noch was Verwertbares zu holen ist, hätte Sherman immerhin eine Außenseiterchance.«
    Brewster schien kurz darüber nachzudenken. Sein Gesichtsausdruck enthüllte, dass er die Idee nicht für wertlos hielt. Shephard schaute zu Denton hinüber und nickte zustimmend, während Katie auf ihrer Stange am Rand der zum Projektorraum führenden Treppe lächelte.
    » Verdammt«, sagte Brewster nach einer Weile. » Ich hatte nur noch Abhauen im Kopf.«
    » Oh, am Abhauen wird dich niemand hindern«, sagte Denton. » Aber hoffentlich hast du dann nicht ganz so viele Infizierte an den Hacken.«
    » Dann haben wir’s also beschlossen?« Brewster kramte das Funkgerät hervor. Sein Blick wanderte über die Kinobesetzer.
    Da er keinen ablehnenden Blick sah, drückte er die Taste. » Ghost Bravo an Ghost Lead. Bitte melden, Ghost Lead. Ende.«
    Brewster entspannte seinen Finger und wartete. Nach einigen rauschenden Sekunden wiederholte er seine Bitte.
    » Ghost Bravo an Ghost Lead, bitte melden. Ende.«
    Das Funkgerät knisterte, dann meldete sich Sherman.
    » Ghost Lead hier. Wie ist die Lage, Bravo? Ende.«
    » Wir haben einen Zusatz zum HP , Sir. Wir empfehlen die Inspektion eines Sportartikelgeschäftes eine Straße nördlich unserer Position. Da sind möglicherweise Waffen und Munition zu holen. Ende.«
    Das Funkgerät schwieg eine Weilchen. Brewster malte