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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Funkgerät quäkte. Er murmelte eine Entschuldigung und schaltete das Gerät ein.
    » Echo Lead, ich höre.«
    Die aus dem Funkgerät kommende Stimme war zwar leicht verstümmelt, aber deutlich genug zu verstehen.
    » Hier ist Echo zwei, Sir. Demontage für El Qantara aufgebaut und scharfgemacht. Echo eins und drei melden ebenfalls Vollzug. Ende.«
    » Verstanden. Stellung halten und weitere Befehle abwarten. Ende.«
    » Verstanden, Sir. Echo eins bis drei hält Stellung und wartet auf weitere Befehle. Ende.«
    Dewen schaltete das Gerät aus und wandte sich zu Sherman um.
    » Brücken und Tunnel bereit zur Demontage, Sir«, sagte er mit einem schmalen Lächeln.
    » Hab’s gehört«, sagte Sherman. » Sagen Sie den Männern, dass wir heute die Nacht erhellen werden.«
    Commander Barker nahm nun sein Funkgerät und fing an zu reden. Er verkündete den Captains seiner Frachtkähne, dass sie die Eisenbahnbrücke hinter sich bringen sollten, bevor sie ihnen auf den Kopf fiel. Dewen wies seine in Brückennähe befindlichen Truppen schon an, sich zu verziehen und in Deckung zu gehen. Das Verfahren nahm einige Minuten in Anspruch, doch die Offiziere waren schnell fertig und nickten Sherman zu, der sich Dewens Funkgerät geben ließ.
    » Dann wollen wir mal ein paar Brücken in die Luft jagen, Gentlemen«, sagte er und gestattete sich einen seltenen Augenblick von Heiterkeit.
    Barker verzog keine Miene, doch Dewen grinste– dem Mann gefielen Explosionen. Dies war zum Teil auch der Grund, warum er überhaupt Infanterieoffizier geworden war.
    Dewen nahm das an seinem Hals hängende Fernglas, hob es an die Augen und schaute zur Eisenbahnbrücke hinüber. Auch wenn sie fast acht Kilometer entfernt war, waren ihre Umrisse in der Nacht deutlich zu erkennen.
    Sherman schaltete das Handgerät ein und summte die Demontageteams an.
    » Hier ist Echo zwei.«
    » Echo zwei, hier ist General Sherman. Sie haben Grün und können loslegen. Ich wiederhole: Sie haben Grün. Zählen Sie an und zünden Sie, wenn Sie bereit sind. Ende.«
    » Ja, Sir!«, kam die Antwort. Im Hintergrund der Übertragung konnten Sherman, Barker und Dewen Echo zwei seinen Männern Befehle zurufen hören. Dann wandte er sich wieder dem Mikro seines Funkgerätes zu. » Ladungen scharfgemacht, Sicherungen deaktiviert, Explosion in zehn Sekunden. Neun. Acht. Sieben…«
    » Auf die Eindämmung und einen überträgerfreien Mittleren Osten«, sagte Dewen, der noch immer durch sein Fernglas blickte.
    » …drei, zwei, eins. Zündung.«
    Die Nacht verschwand in einem grellweißen Blitzlicht. Es dauerte nur eine Sekunde. Als es verblasste, konnten die Offiziere unter dem Zeltdach die aufgewühlten rotgelben und schwarzen Flammen sehen, die den Ort markierten, an dem sich einst die längste Eisenbahnbrücke der Welt befunden hatte. Das Licht der Flammen beleuchtete fliegende Metalltrümmer, die hoch in den Himmel hinaufschossen. Dann drang der Lärm ans Gehör: ein tiefes, urtümliches Grollen, das zuerst durchs Lager fegte und dann jeden Gegenstand beben ließ, der nicht festgeschraubt war.
    Schließlich wurde das Feuer kleiner, bis man nur noch zuckende Flammenzungen sah. Der Lärm ebbte völlig ab.
    Das Funkgerät quäkte.
    » Hier ist Echo zwei. Demontage erfolgreich. Alle Objekte vernichtet. Ende.«
    Nun war der gesamte afrikanische Kontinent vom Rest der Welt getrennt. Jede Maschine, die den Versuch machte, die Landmasse hinter sich zu lassen, würde den Superhornissen, die den Luftraum überwachten, zur leichten Beute werden.
    Jedes Boot, das versuchte, Afrika zu verlassen, würde von einem der vielen Dutzend Zerstörer, Fregatten und U-Boote versenkt werden, die in den Gewässern davor patrouillierten.
    Und jedes Fahrzeug, das den Versuch machte, sich in die relative Sicherheit des unkontaminierten Mittleren Ostens durchzuschlagen, würde feststellen, dass die drei Übergänge über den Suezkanal nur noch rauchende Trümmerhaufen waren.
    Das größte Hochsicherheitsgefängnis der Welt hatte gerade seine Eröffnung erlebt.
    Insassen?
    Nur einer.
    Sein Name?
    Morgenstern-Erreger.
    3 Federal Communications Commission

DRITTER TEIL
    FUNKEN

E-Mail-Fenster
    Von: Anna Demilio
    An: Francis Sherman
    Datum: 3. Januar 2007, 09:14:45
    Betr.: AKTUALISIERUNG
    General,
    die Kacke dampft nun auch hier in Washington. Die Demokraten beschuldigen die Republikaner, sie hätten den Erstausbruch vertuscht. Die Republikaner sagen, die

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