Demokraten stellen Amerika ein Bein, weil sie statt zu helfen nur wieder mal einen Schuldigen suchen. Die Demokraten wehren sich, indem sie sagen, dass die Republikaner zu sehr damit beschäftigt sind, die Demokraten niederzubrüllen, so dass sie kaum dazu kommen, etwas Produktives zu tun. Und so weiter und so fort.
Nero fiedelt, Rom brennt.
Ich kann Dir sagen, dass beide Parteien einen Scheiß tun. Ich war vor kurzem im Regierungsfernsehen. Dabei haben Senatoren mir meine Antworten diktiert. Ich wollte einfach nur die Wahrheit sagen– besonders über jene Toten, die wieder auferstehen. Aber die Journalistin hat mir nur befohlen, nichts zu sagen, was ich nicht sagen musste. Dann, ganz am Ende, wurde ich gefragt, ob ich glaube, dass die Möglichkeit bestünde, dass auch Amerika kontaminiert wird. Ich hätte der Frau liebend gern erzählt, dass die Möglichkeit meiner Meinung nach sehr groß ist, aber mir wurde praktisch eine Kanone an die Stirn gedrückt. Nicht im wahrsten Sinne des Wortes, aber es waren Kanonen im Raum, und man hätte theoretisch auf meinen Kopf zielen können, wenn ich etwas gesagt hätte. Ich komme mir so beschissen vor, Frank! Ich belüge das ganze Land.
Ich habe die Journalistin, die mich interviewt hat, ein paar Stunden später angerufen. Sie war so stocksauer wie ich. Offenbar hat man ihr auch eine Knarre an den Kopf gehalten. Wir arbeiten jetzt zusammen daran, die Wahrheit an die Öffentlichkeit zu bringen. Ich weiß zwar, dass die Regierung gerade jetzt keine weiteren stocksauren Idealisten brauchen kann, die sich die Zunge verbrennen wollen, aber die Menschheit hat, finde ich, das Recht, die Wahrheit zu kennen.
Jedenfalls habe ich vor, auszupacken. Die Forschung enthüllt praktisch nichts über die Fortschritte, die sie macht. Wir sind im genetischen Code des Erregers auf einige Stolpersteine gestoßen, machen aber in der Sache Überstunden.
Wie ist’s in der Wüste?
Wie ich höre, soll es da schön sonnig sein.
Lt. Col. Anna Demilio
US Army, Medizinisches Forschungsinstitut für Infektionskrankheiten
/Ende
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Von: Francis Sherman
An: Anna Demilio
Datum: 1.3.07, 13:51:21
Betr.: Re: AKTUALISIERUNG
Anna,
die Wüste kotzt mich an. Hier ist überall Sand– ja, im Ernst– und dazu eine endlose Anzahl von Flüchtlingen, um die man sich kümmern muss. Wir sind mit einer ganzen Armee hier draußen; fast eine Viertelmillion Soldaten aus allen Teilen der Welt. Aber eine Viertelmillion Soldaten und acht Millionen Flüchtlinge sind kein gutes Verhältnis. Proviant und Wasser sind knapp, der sonstige Nachschub auch, und die Einheimischen sind unruhig.
Wir haben das Gelände sauber abgesperrt, wissen aber leider nicht, was wir mit all den Menschen machen sollen. Unsere größte Sorge ist, dass vielleicht einige infiziert sind. Deshalb mussten wir alle in den Lagern unter Quarantäne stellen. Wir gelten schon jetzt als Nazis. Es spielt vermutlich keine Rolle, dass das israelische Militär ebenso beinhart darüber wacht, dass die Zivilisten ebenso hierbleiben wie wir. Wir sind schon deswegen Nazis, weil wir sie hinter Stacheldrahtzäune sperren und nicht aus den Augen lassen. Unsere Ärzte überprüfen die Flüchtlinge, aber es ist ein langsames Verfahren. Wer überprüft ist, kann das Lager verlassen und gehen, aber es wird Monate dauern, alle zu überprüfen, und wenn jemand infiziert ist, wissen wir es erst ein paar Tage später.
Obwohl wir zu wenig Personal und Proviant haben und die Flüchtlinge in der Überzahl sind, sind wir ein großartiges Team. Ich mache mir im Camp 49 bei El Ferdan die Hände so schmutzig wie jeder andere. Ich habe einen Haufen toller Typen kennengelernt. Colonel Dewen kennst du ja schon. Er ist damit beschäftigt, die Landser in Schach zu halten. Commander Barker ist ein Geschenk des Himmels. Er hat in der vergangenen Woche dafür gesorgt, dass jeder Flüchtling eine Fähre findet, die ihn auf die andere Seite bringt.
Dann ist da noch eine junge Frau namens Rebecca Hall. Ich bin ihr vorgestern zum ersten Mal begegnet. Sie arbeitet beim Roten Kreuz und ist eine verdammt gute Sanitäterin. Sie war in Kairo dabei. Ich habe gestern Abend mit ihr gegessen und sie dazu bewogen, mir ihre Geschichte zu erzählen. Man kann sich kaum vorstellen, dass sie fast einen ganzen Tag lang ohne Wasser in dieser verdammten Wüste zugange war und sich um Zivilisten gekümmert hat, bis sie