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Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Die Jahre der Toten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Z. A. Recht
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Diese Tunnel verbinden die ganze Region«, sagte Mason. » Wir gehen in Richtung Stadtrand. Die werden sich an unsere Fersen heften und uns suchen. Besonders Sie, Colonel.«
    » Mich?«, fragte Anna.
    » Sie sind die wichtigste Expertin in Sachen Morgenstern-Erreger. Die wollen Sie haben, weil Sie was auf dem Kasten haben. Die werden uns verfolgen.«
    Ein bösartiger Schrei von hinten ließ das Trio zusammenzucken. Sie wandten sich nicht um, denn die Stimme und die Entschlossenheit ihres Klanges sagte ihnen alles.
    » Mason! Sie dreckiges Verräterschwein! Ich bringe Sie um. Ich bringe Ihre Freunde und Ihre Familie um! Mason!«
    » Es ist Sawyer«, sagte Mason keuchend. » Nicht umdrehen, weiter!«
    Die Rampe verlief nun eben, und das Trio kam in einen Tunnel, der sich endlos in die Länge zu ziehen schien. Von unregelmäßig verteilten schwachen Glühbirnen erhellt und von rostenden, korrodierenden Rohren flankiert, zeigte der Gang zwar fraglos sein Alter, war jedoch sauber und zweckdienlich. Vier Elektrokarren waren in der Nähe des Rampenfundaments abgestellt. Auf sie lief Mason zu.
    » Setzen Sie Julie hinten rein«, sagte er. » Ich muss die Sicherheitstüren öffnen.« Er half Anna, die schwache Journalistin in den Karren zu setzen, dann lief er zu einer Tafel in der Wand, die Anna an eine U-Bahn-Karte erinnerte– wie von grünen und roten Lämpchen erhellte Tunnel, die sich in einer wunderbaren Imitation des Labyrinthes des Perseus überschnitten.
    Mason drückte Knöpfe und betätigte Schalter. Lämpchen wechselten von Rot zu Grün und wieder zu Rot.
    » Der Weg ist frei. Auf geht’s!«
    Hinter ihnen auf der Rampe wurden Schritte laut. Die Verfolger holten auf. Anna und Mason sprangen in den Wagen und schalteten ihn ein. Er zischte in einem moderaten Tempo ab– nicht schneller als ein laufender Mensch. Mason schob Anna seine Maschinenpistole hinüber.
    » Geben Sie uns Deckung«, rief er.
    Anna nahm die Waffe, drehte sich auf dem Sitz um und zielte genau in dem Moment, als Sawyer und Derrick– sie waren bewaffnet– auf der Rampe auftauchten. Anna drückte ab und schickte ihnen einen Kugelhagel entgegen. Die Agenten waren gut. Sie warfen sich zu Boden. Der eine rollte nach rechts, der andere nach links. Sie tauchten hinter den zurückgelassenen Elektrokarren auf und eröffneten ebenfalls das Feuer. Kugeln pfiffen durch die Luft. Eine kam Anna so nahe, dass sie das Gefühl hatte, sie zöge ihren Scheitel nach.
    Mason fegte um eine Biegung und hielt den Wagen ohne ein warnendes Wort an.
    » Was machen Sie denn, verdammt?«, schrie Anna. » Fahren Sie weiter!«
    » Ich schinde Zeit für uns!«
    Mason hatte vor einer weiteren Wandtafel angehalten. Sie war mit der identisch, die er kurz zuvor manipuliert hatte. Er drückte einen Knopf. Ein schweres Sicherheitstor sank von der Decke herab und schnitt sie von dem Weg ab, den sie genommen hatten. Er nahm Anna seine Maschinenpistole wieder ab, richtete sie auf die Schalttafel und spickte sie mit mehreren Kugeln. Die Tafel sprühte Funken, dann endete ihr Leben: die Lämpchen erloschen.
    » Das müsste sie ein paar Minuten aufhalten.«
    Als wolle jemand seine Aussage bekräftigen, zog ein heftiges Gepolter auf der anderen Seite des Tores ihre Beachtung auf sich.
    » Mason! Sie Drecksack! Machen Sie das Tor auf!«
    » Ich kündige, Sawyer!«, rief Mason zurück. » Und Ihre Gefangenen nehme ich mit! Wir müssen überleben! Jemand muss überleben! Bleiben Sie hier und sterben Sie für die Sache, an die Sie angeblich glauben. Ich gehe!«
    Mason nahm wieder in dem Elektrokarren Platz. Sie fuhren weiter. Im Moment waren sie sicher. Sawyers rasch leiser werdende Stimme verfolgte sie mit verurteilenden Worten.
    » Ich schwör’s Ihnen, Mason– das vergesse ich Ihnen nicht! Sie sind tot! Haben Sie mich verstanden, Sie Verräter? Sie können sich nicht vor mir verstecken! Irgendwann liegt Ihre Leiche vor mir, Mason! Mason!«
    Falls Drohungen Agent Mason verängstigten, ließ er es sich nicht anmerken. Er wirkte eher, als konzentrierte er sich auf den Tunnel, in den sie hineinfuhren.
    » Wie weit ist es noch?«, fragte Anna. » Kann man uns den Weg abschneiden?« Sie umklammerte ihre Pistole so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten, und warf nervöse Blicke um sich, als rechnete sie damit, dass irgendwelche anderen Agenten schon hinter ihnen waren.
    » Nein«, erwiderte Mason. » Nicht bevor sie den Operator in dem Unterschlupf benachrichtigen, zu dem wir unterwegs

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