Die Jahre der Toten: Roman (German Edition)
Klemmbrett in der Hand an Deck des Zerstörers und überprüfte die Vorratsliste. Er, Denton und einige engagierte Flüchtlinge hatten alles angeschleppt, von dem Franklin meinte, er brauche es nicht. Der Captain der Ramage hatte auch unmissverständlich klargemacht, dass er nicht daran interessiert war, an Land zu gehen, sobald es auftauchte. Er hatte gesagt, dass er und seine Leute an Bord und auf See blieben, wo sie auf ihre Weise in Sicherheit waren.
» Zwei Gewehre, M-16A2«, sagte Denton auf der anderen Seite des aufgestellten Klapptisches und legte die Waffen hin, nachdem Mbutu sie abgehakt hatte. » Gewehrmunition, zwei Magazine, sechzig Schuss.«
» Mehr nicht?«, fragte Mbutu. Er runzelte angesichts der wenigen Patronen, die Denton zu den Gewehren legte, die Stirn.
» Mehr kann Franklin nicht erübrigen«, erklärte Denton. » Wir geben sie unseren besten Schützen und hoffen, dass sie sparsam damit umgehen.« Dann listete er die Handfeuerwaffen auf. » Zwölf Pistolen vom Typ Beretta 92 FS . Wir haben auch Munition für die Kleinen. Neun Millimeter, fünf Schachteln á hundert Schuss; fünfhundert Schuss insgesamt, und sechsundzwanzig Magazine.«
Mbutu notierte es auf dem Klemmbrett. » Das ist schon viel besser.«
» Yeah, sieht so aus, als könnten wir uns fast alle bewaffnen. Und es sind noch ein paar andere Sachen da. Eine Maschinenpistole vom Typ MP -5 mit zwei vollen Magazinen und sechzig Schuss. Zwölf Splitterhandgranaten, sechs Rauchgranaten, vier Tränengasgranaten.«
Mbutu nahm die notwendigen Einträge vor, doch bei den Granaten runzelte er die Stirn.
» Was ist?«
» Ist dir aufgefallen, dass Franklin uns nur Vorräte in geraden Stückzahlen gibt?«
Denton warf einen Blick über den Tisch. » Du vergisst die MP -5. Von denen haben wir nur eine. Außerdem ist es halt das Militärische an dem Typen. Alles muss eine gewisse Ordnung haben.«
» Wie man an zwei vollen Magazinen mit sechzig Schuss ersehen kann«, konterte Mbutu.
» He, he«, lachte Denton und griff in den vor ihm stehenden Pappkarton. » Oh. Zwei Gasmasken.«
» Siehst du?«, sagte Mbutu grinsend.
» Hör auf damit. Hier ist ein Haufen MOPP -Kram drin. Sieht aus wie zwei oder drei komplette Anzüge.«
Mbutu kritzelte eine Bemerkung auf sein Klemmbrett. » Ich hab’s zwar hingeschrieben«, sagte er, » aber ich weiß nicht, was MOPP -Kram ist.«
» Kleidung, die dazu dient, dem Soldaten biologische, chemische oder nukleare Bedrohungen vom Leib zu halten«, erläuterte Denton. » Sie ist dick und mit einer Kohleschicht im Stoff versehen, die Feinstaub abfängt. Ist sehr heiß, das Zeug, wenn man es im Sommer trägt, und es atmet nicht sehr gut. Aber wenn man es anzieht, könnte man problemlos unter einem Sarin-Mörser stehen.«
» So etwas wie ein Raumanzug«, sagte Mbutu.
» Ja, ich schätze, das ist ein passender Vergleich.« Denton nickte.
» Was jetzt?«
» Oh, äh, sieht aus wie ein Karton mit Ersatzkleidung. Nennen wir es…Ach, verdammt, schreib einfach Karton mit Ersatzkleidung hin. Ich hab keine Lust, es jetzt im Einzelnen zu sortieren.«
» Na schön, also ein Karton mit Ersatzkleidung.« Mbutu notierte es auf dem Klemmbrett.
» Gentlemen«, sagte eine Stimme. Mbutu und Denton drehten sich um und sahen Sherman von der anderen Seite des Decks auf sie zukommen. » Wie läuft’s denn?«
» Sehr gut, General«, erwiderte Denton. » Franklin hat uns genug Zeug gegeben, damit wir uns nach dem Landgang eineWeile nicht zu sorgen brauchen. Wann werden wir da sein?«
» Es handelt sich nur noch um ein paar Stunden. Wir werden um 17.00 Uhr anlegen.«
» Wie gehen wir dann weiter vor?«
» Franklin hat beschlossen, anzulegen und sich jeglichen Verteidigungsbemühungen zu unterstellen. Ich habe versucht, ihn anderweitig zu überzeugen, aber er ist stur. Er hat aber auch gesagt, dass er kein Wort über uns verlieren wird, womit wir aus dem Schneider sind. Er will nördlich von der Gegend, in der er anlegen will, Land ansteuern, uns absetzen und dann wieder nach Süden fahren. Wir gehen von da, wo er uns absetzt, ins Landesinnere.«
» Ich kann es dem Captain wirklich nicht verübeln«, sagte Denton. » Er hat eine mobile Insel und genug Feuerkraft, um bis zum Ende auszuharren.«
Sherman nickte zustimmend. » Er ist ein guter Mann. Er kann nur nicht weglaufen. Dazu ist er nicht der Typ. Ich habe freilich genug gesehen. Es ist höchste Zeit, nach der Nummer eins Ausschau zu halten, wenn du verstehst, was ich
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