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Die Jahre des Schwarzen Todes

Die Jahre des Schwarzen Todes

Titel: Die Jahre des Schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willis Connie
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irgendwo in den Tropen.
    Montoya. Er hatte sie vollständig vergessen. Seit der Christmette hatte er sie nicht gesehen, und auch sie hatte alles mögliche unternommen, um Basingame zu finden, damit er eine Ausnahmegenehmigung für sie erwirkte, und dann hatte sie am Weihnachtstag angerufen und gefragt, ob Basingame auf Forelle oder Lachs angle. Und beim nächsten Anruf nur gesagt, es mache nichts aus. Was bedeuten konnte, daß sie nicht nur herausgebracht hatte, ob er Lachse oder Forellen fing, sondern vielleicht auch, wo er selbst steckte.
    Er hielt Ausschau nach einem Telefon, erinnerte sich, daß es im Korridor vor dem Warteraum eins gab, und ging hin. Wenn Montoya den Dekan ausfindig gemacht und ihre Sondergenehmigung erhalten hatte, würde sie sofort zur Ausgrabungsstätte gefahren sein. Sie hätte sich nicht damit aufgehalten, anderen davon zu erzählen. Wahrscheinlich wußte sie nicht einmal, daß auch er Basingame suchte.
    Andererseits wäre Basingame sicherlich zurückgekehrt, sobald Montoya ihm von der Quarantäne berichtet hätte, es sei denn, er wäre von schlechtem Wetter oder unpassierbaren Straßen aufgehalten worden. Es war auch denkbar, daß Montoya ihm nichts von der Quarantäne gesagt hatte. Besessen, wie sie von der Ausgrabung war, mochte sie ihm lediglich gesagt haben, daß sie seine Unterschrift benötige.
    Mrs. Taylor, ihre vier gesunden Schellenläuter und Finch waren in seinem Wohnzimmer, standen im Kreis und beugten die Knie. Finch hielt mit einer Hand ein Papier und zählte halblaut mit. Als er Dunworthy hereinkommen sah, richtete er sich auf und sagte verlegen: »Ich wollte gerade zur Krankenstation und Pfleger oder Pflegerinnen rekrutieren. Da ist William Gaddsons Bericht.« Er nahm ihn vom Tisch, gab ihn Dunworthy und eilte hinaus.
    Mrs. Taylor und ihr Quartett hoben ihre Glockenfutterale auf. »Eine Miss Wilson rief an«, sagte Mrs. Taylor. »Sie bat mich, Ihnen auszurichten, daß es mit einer Überrumpelung nicht gehen wird. Sie würden es über den Datenanschluß vom Balliol versuchen müssen.«
    Dunworthy bedankte sich, und sie ging hinaus, im Gänsemarsch gefolgt von ihren vier Schellenläutern.
    Er rief die Ausgrabungsstätte an. Keine Antwort. Er versuchte Montoya in ihrer Wohnung zu erreichen, in ihrem Büro im Brasenose College und noch einmal bei der Ausgrabung. Niemand meldete sich. Er versuchte es noch einmal mit ihrer Wohnung und ließ es läuten, während er Williams Bericht überflog. Badri hatte den ganzen Samstag und den Sonntagvormittag bei der Ausgrabung mitgearbeitet. Um das zu erfahren, mußte William mit Montoya gesprochen haben.
    Die Ausgrabungsstätte selbst kam ihm in den Sinn. Sie war draußen auf dem Land bei Witney, in der Nähe einer Museumsfarm, die dem Denkmalpflegeamt gehörte. Vielleicht gab es dort Enten und Hühner, oder Schweine, oder alle drei. Und Badri hatte anderthalb Tage dort gearbeitet, in der Erde gegraben, eine perfekte Gelegenheit, um mit einem Reservoir in Berührung zu kommen.
    Colin kam mit leeren Händen herein. »Es gibt keine Plakate mehr«, sagte er. »Aus London sollen morgen wieder welche kommen.« Er wühlte in seiner Reisetasche, grub ein Kaubonbon aus und schob es in den Mund. »Wissen Sie, wer draußen auf der Treppe steht?«
    Er warf sich auf den Fenstersitz und schlug sein Buch über das Mittelalter auf. »William und ein Mädchen. Nichts als Geknutsche und Liebesgeflüster. Ich konnte kaum vorbei.«
    Dunworthy eilte hinaus. William löste sich widerwillig von einer kleinen Blondine in einem Wettermantel und kam herein.
    »Wissen Sie, wo Mrs. Montoya ist?« fragte Dunworthy.
    »Nein. Das Gesundheitsamt sagte, sie sei draußen bei der Ausgrabung, aber sie geht nicht ans Telefon. Wahrscheinlich ist sie draußen auf dem Friedhof oder irgendwo auf dem Ausgrabungsgelände und hört es nicht. Ich dachte daran, einen Signalverstärker einzusetzen, aber dann fiel mir dieses Mädchen ein, das Archäologie studiert…« Er nickte der kleinen Blondine zu. »Sie erzählte mir, sie hätte draußen bei der Ausgrabung die Arbeitsblätter gesehen, und Badri sei für Samstag und Sonntag eingetragen gewesen.«
    »Ein Signalverstärker? Was ist das?«
    »Man hängt ihn in die Leitung ein, und er verstärkt das Läuten am anderen Ende. Wenn der Teilnehmer draußen im Garten oder unter der Dusche ist.«
    »Können Sie einen an diesem Apparat anbringen?«
    »Das ist ein bißchen zu kompliziert für mich. Ich kenne aber eine Studentin, die es machen

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