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Die Jahre des Schwarzen Todes

Die Jahre des Schwarzen Todes

Titel: Die Jahre des Schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willis Connie
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versuchen, wieder das Brasenose College zu betreten, rufen Sie die Polizei!« Er schlug die Tür zu.
    Der Pförtner geleitete Dunworthy über den Hof. Er beobachtete ihn wachsam aus den Augenwinkeln, als rechne er damit, daß er plötzlich gewalttätig werden könnte.
    Ich wäre dazu imstande, dachte Dunworthy. »Ich möchte telefonieren«, sagte er, als sie das Tor erreichten. »Dienstlich.«
    Der Pförtner machte ein mißtrauisches Gesicht, stellte ihm aber ein Telefon in das Schalterfenster des Pförtnerhauses und sah zu, wie Dunworthy die Nummer vom Balliol College drückte. Als Finch sich meldete, sagte er: »Wir müssen Basingame ausfindig machen. Es ist ein Notfall. Rufen Sie bei der Schottischen Regionalverwaltung das Amt für die Vergabe von Anglerlizenzen an. Und lassen Sie sich vom Fremdenverkehrsverband über Fax eine Liste sämtlicher Hotels und Gaststätten durchgeben. Haben Sie noch Polly Wilsons Nummer?«
    Er schrieb die Nummer auf, bedankte sich und legte auf. Nachdem er angefangen hatte, Polly Wilsons Nummer zu wählen, besann er sich eines Besseren und rief Mary an.
    »Ich möchte helfen, den Ursprung des Virus’ festzustellen«, sagte er.
    »Gilchrist wollte Ihnen das Netz nicht öffnen?«
    »Nein. Was kann ich tun, um den Ursprung des Erregers zu ermitteln?«
    »Was Sie vorher mit den Primärinfektionen getan haben. Gehen Sie den Kontakten nach, erkundigen Sie sich nach den Dingen, die ich Ihnen sagte: Röntgenbestrahlung, Nähe zu Vögeln oder Vieh, Religionszugehörigkeit, die eine Anwendung von antiviralen Mitteln ausschließt. Dazu werden Sie die Listen der Kontaktpersonen brauchen.«
    »Ich werde Colin schicken, daß er sie holt«, sagte er.
    »Und ich werde sie zusammenstellen lassen. Sie sollten Badris Kontakte über vier bis sechs Tage zurückverfolgen, falls der Erreger in ihm entstand. Die Inkubationszeit von einem Reservoir kann länger sein als die Inkubationszeit bei einer Infektion von Person zu Person.«
    »Damit werde ich William beauftragen«, sagte er. Er schob das Telefon dem Pförtner zu, der sofort herauskam und mit ihm bis vor das Tor ging. Dunworthy wunderte sich, daß er ihm nicht bis zum Balliol College folgte.
    Sobald er dort anlangte, rief er Polly Wilson an. »Gibt es eine Möglichkeit, Zugang zur Netzkonsole zu finden, ohne in das Laboratorium zu kommen?« fragte er sie. »Können Sie durch die EDV-Anlage der Universität direkt hineingehen?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete sie. »Die EDV-Anlage der Universität ist abgeschirmt und gesichert. Ich könnte vielleicht eine Überrumpelung versuchen, oder mich vom Balliol-Datenanschluß hineinschlängeln. Es müßte zuerst geklärt werden, wie die Sicherungen aussehen. Haben Sie einen Techniker, der die Fixierung lesen kann, wenn ich eine Verbindung zustande bringe?«
    »Ich besorge einen«, sagte er.
    Colin kam eine frische Rolle Klebeband holen. »Wußten Sie, daß die genetische Sequenz entschlüsselt ist und daß es sich bei dem Virus um eine Mutation handelt?«
    »Ja«, sagte Dunworthy. »Ich möchte, daß du zur Klinik gehst und dir von deiner Großtante die Listen der Kontaktpersonen geben läßt.«
    Colin legte seine Ladung Plakate ab. Das oberste trug die Überschrift »Vermeiden Sie einen Rückfall.«
    »Die Leute sagen, es sei eine Art biologischer Kampfstoff«, sagte Colin. »Eine Züchtung, die aus einem Geheimlaboratorium freigesetzt worden sei.«
    Jedenfalls nicht aus Gilchrists, dachte er bitter. »Weißt du, wo William Gaddson ist?«
    Colin machte ein Gesicht. »Wahrscheinlich schmust er irgendwo in einem Treppenhaus herum.«
    Tatsächlich war Gaddson in der Kantine, wo er an einer freiwilligen Helferin herumfummelte. Dunworthy beauftragte ihn mit Nachforschungen über Badris Aufenthalte und Aktivitäten von Donnerstag bis Sonntagmorgen und ging zurück in seine Räume, um Techniker anzurufen.
    Einer war in Moskau bei einer Absetzoperation ins neunzehnte Jahrhundert, und zwei machten Skiurlaub. Die anderen waren nicht zu Hause oder vielleicht waren sie von Andrews gewarnt und meldeten sich nicht.
    Colin brachte die Listen der Kontaktpersonen. Sie waren eine Katastrophe. Kein Versuch war unternommen worden, die darin enthaltenen Informationen außer auf mögliche amerikanische Verbindungen aufeinander zu beziehen, und es gab zu viele Kontaktpersonen. Die Hälfte der Primärkontakte war bei der Tanzveranstaltung in Headington gewesen, zwei Drittel von ihnen hatten Weihnachtseinkäufe gemacht, alle bis

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