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Die Jahre des Schwarzen Todes

Die Jahre des Schwarzen Todes

Titel: Die Jahre des Schwarzen Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willis Connie
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Krankenzimmer. An der Tür hatte die Schwester ein Plakat mit der Inschrift »Kein Zutritt für Besucher!« angebracht. Aber sie war nicht an ihrem Schreibtisch im Stationszimmer, noch in seinem Krankenzimmer. Dort wartete aber Colin, der ein großes, feuchtes Paket mitgebracht hatte.
    »Die Schwester ist anderweitig im Einsatz«, sagte Colin grinsend. »Mrs. Piantini erlitt im richtigen Augenblick einen Ohnmachtsanfall. Sie hätten sie sehen sollen. Sie ist sehr gut darin.« Er schnürte das Paket auf. Es war voller Kleider: Dunworthys Blick fiel auf einen langen schwarzen Rock mit verkürzten Schößen und schwarzen Kniehosen, beides nicht annähernd mittelalterlich, und eine schwarze Trikothose für Damen.
    »Was haben sie dir da angedreht?« sagte Dunworthy. »Aus einer Barockoper?«
    »Richard III.«, sagte Colin. »Der bekannte Schauspieler Keble ist damit aufgetreten. Sie haben den Buckel herausgenommen.«
    »Ist wenigstens ein Umhang dabei?« fragte Dunworthy, die Kleider durchsuchend. »Finch soll mir einen Umhang besorgen. Einen langen, der alles bedeckt.«
    »In Ordnung«, sagte Colin. Er beschäftigte sich mit dem Verschluß seiner grünen Jacke. Plötzlich sprang er auf, und Colin streifte sie von den Schultern. »Nun? Was meinen Sie?«
    Er hatte seine Sache nicht schlecht gemacht. Die Stiefel waren falsch – sie sahen wie die Gummistiefel eines Gärtners aus –, aber die formlosen graubraunen Hosen und der braune Kittel aus Sackleinwand sahen wie die Illustration eines Leibeigenen in Colins Buch aus.
    »Die Hose hat einen Reißverschluß«, sagte Colin, »aber den sieht man nicht unter dem Kittel. Ich habe die Abbildung aus dem Buch kopiert und als Muster mitgenommen. Wissen Sie was? Ich gehe als Ihr Schildknappe.«
    Das hätte er sich denken sollen. »Colin«, sagte er, »du kannst nicht mit mir gehen.«
    »Warum nicht?« sagte Colin. »Ich kann Ihnen helfen, sie zu finden. Ich bin gut im Suchen.«
    »Das ist unmöglich. Die…«
    »Ach, jetzt werden Sie mir erzählen, wie gefährlich es im Mittelalter ist, nicht? Nun, hier ist es auch ziemlich gefährlich, oder? Denken Sie nur an Tante Mary. Sie wäre im Mittelalter besser aufgehoben gewesen, nicht? Ich habe viele gefährliche Sachen unternommen. Medizin zu Kranken gebracht und in den Krankenzimmern Plakate angeklebt. Während Sie krank waren, habe ich alle möglichen gefährlichen Sachen getan, von denen Sie nicht mal wissen…«
    »Colin…«
    »Sie sind zu alt, um allein zu gehen. Und Großtante Mary sagte mir, daß ich mich um Sie kümmern soll. Angenommen, Sie haben einen Rückfall?«
    »Colin…«
    »Meiner Mutter ist es egal, ob ich gehe oder nicht.«
    »Aber mir nicht. Ich kann dich nicht mit mir nehmen.«
    »Also soll ich hier sitzen und warten«, sagte er bitter, »und niemand wird mir etwas sagen, und ich werde nicht wissen, ob Sie lebendig oder tot sind.« Er hob seine Jacke auf. »Es ist nicht fair.«
    »Ich weiß.«
    »Kann ich wenigstens mit ins Laboratorium?«
    »Ja.«
    »Ich glaube doch, daß Sie mich gehen lassen sollten«, sagte er. Er begann die Kleidungsstücke zusammenzulegen. »Soll ich Ihr Kostüm hier lassen?«
    »Lieber nicht. Die Schwester könnte es konfiszieren.«
    »Was hat das alles zu bedeuten, Mr. Dunworthy?« fragte Mrs. Gaddson.
    Beide schraken zusammen. Sie kam mit ihrer Bibel herein.
    »Colin hat bei der Kleidersammlung mitgemacht«, sagte Dunworthy und half ihm, die Kleidungsstücke zu einem Bündel zusammenzupacken. »Für die Zwangseinquartierten.«
    »Kleider von einer Person zu einer anderen weiterzugeben, ist eine ausgezeichnete Methode zur Verbreitung von Infektionen«, sagte sie zu Dunworthy.
    Colin wickelte sein Paket wieder ein und schlüpfte hinaus.
    »Und daß Sie einem Kind erlauben, daß es ständig hierherkommt und jede Art von Ansteckung riskiert! Als ich gestern abend das Krankenhaus verließ, traf ich ihn unten, und er bot mir an, mich zu begleiten. Ich sagte, ich würde nicht zulassen, daß er seine Gesundheit für mich riskiert!«
    Sie setzte sich ohne Umschweife auf den Stuhl neben dem Bett und schlug ihre Bibel auf. »Es ist reine Nachlässigkeit, diesen Jungen ständig hierherkommen zu lassen. Aber ich nehme an, daß man von jemand, der sein College leitet, wie Sie es tun, nicht mehr erwarten kann. Mr. Finch ist in Ihrer Abwesenheit zu einem ausgemachten Tyrannen geworden. Gestern fiel er in einem regelrechten Wutanfall über mich her, als ich ihn um eine zusätzliche Rolle Toilettenpapier

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